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Gerolzhofen: Briefe an die Redaktion: Paradebeispiel für rückwärtsgewandte Politik

Gerolzhofen

Briefe an die Redaktion: Paradebeispiel für rückwärtsgewandte Politik

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    Zum Artikel vom 4. April, erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:

    Mit Entsetzen muss man feststellen, wie Teile des Stadtrats gegen die Wohnqualität der Bewohner der Innenstadt entschieden hat. Natürlich benötigen wir in der Innenstadt Parkplätze für Bewohner, Geschäfte und Gäste. Aber besteht wirklich ein Mangel, bei über 800 Stellplätzen an den Großparkflächen fußläufig, der weiteste in neun Minuten Entfernung? Plus zusätzliche Parkplätze verteilt über das ganze Innenstadtgebiet. Wusste der Stadtrat überhaupt, wie viele Parkplätze es in der Innenstadt gibt?

    Es braucht aber auch Wohnqualität, daher verstehe ich diese Entscheidung zur Vernichtung und Versiegelung des historischen Gartens nicht. Die angrenzenden Wohnungen mit Balkon sind zur Südseite ausgerichtet, was in den 80er Jahren üblich war, heute mit den klimatischen Veränderungen stellt das eine erhebliche Temperaturbelastung für die Bewohner dar, was durch die jetzt beschlossene Flächenversiegelung zu einer weiteren Belastung führt und vor allem zu weiteren Zunahme von Hitzenächten.

    Gerolzhofen ist wohl ein Paradebeispiel für rückwärtsgewandte Politik, während andere Städte versuchen durch Abbau versiegelter Flächen, Anpflanzungen in den Innenstädten, die Temperaturen zu senken, tut Gerolzhofen das Gegenteil. Auch glaubt Gerolzhofen, durch das Festhalten an der "heiligen Kuh" Auto, die Innenstadt zu beleben. Das Gegenteil ist der Fall, die Stadtverantwortlichen sollten mal in andere Städte schauen, da ist längst das Fahrrad das belebende Verkehrsmittel.

    Warum kommt an einem schönen Sommertag niemand nach Gerolzhofen? Weil die Innenstadt ein Glutofen ist. Ich wage mal eine Prognose. Gerolzhofen wird genau wie andere Städte den Leerstand, trotz Parkplätzen, nicht verhindern können. Tut aber alles dafür, dass das Wohnen in der Innenstadt immer unerträglicher wird. 

    Auch die Begründung, Anwohner verlangen nach mehr Parkraum, ist vorgeschoben. In erster Linie besteht der Verdacht, es soll Parkraum für die Mitarbeiter und Angestellten der VG geschaffen werden, damit diese, anders als andere Beschäftige in der Innenstadt, direkt vor der Türe ihrer Arbeitsstätte parken können.

    Fazit: Gerolzhofen vernichtet eine historische Grünfläche mitten in der dicht bebauten Innenstadt, die seit hunderten von Jahren als Garten diente, um 14 zusätzliche Parkplätze zu schaffen. Verschärft Temperaturbelastung im Sommer für angrenzenden Wohnraum.

    In der Bürgerversammlung, sprach der Bürgermeister darüber, sollte sich zeigen, dass für die Parkplätze kein Bedarf besteht, könnte man diese zurückbauen und wieder der historischen Nutzung zuführen. Also mehr als 100.000 Euro Fehlinvestitionen?

    Vielleicht sollte man einen anderen Weg wählen, erst den Marktplatz neu gestaltet, dann schauen, ob der Parkraum benötigt wird. Es geht um den Verlust von neun Parkplätzen, der dazu führt, dass der gesamten Gerolzhöfer Geschäftswelt die Kunden ausbleiben und über kurz oder lang die Unternehmen aufgeben. Das ist die Argumentation der CSU und Freien Wähler. Geo-net und SPD sehen das ganz anders, im Sinne der davon betroffenen Bewohner und dem Umstand der Klimaveränderungen und einer lebenswerten Innenstadt.

    Karin Krohe, 
    97447 Gerolzhofen

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