Gut 18 Liter Wasserstoffperoxid, drei Liter Aceton, Schwefelsäure, Salzsäure, Carbit – und so fort. Eine erhebliche Menge Chemikalien, die zum Bau von Sprengmitteln und Böllern geeignet sind, fanden Polizei und Sondereinsatzkräfte Ende März letzten Jahres im Kellerabteil und einer Wohnung eines größeren Wohnkomplexes in der Euerbacher Straße.
Kompletter Wohnkomplex wurde geräumt
Ein Gerichtsvollzieher hatte die dubiose Chemikaliensammlung bei einer Zwangsräumung entdeckt und gemeldet. Das löste einen Großeinsatz von Polizei und SEK-Kräften aus. Der komplette U-förmige Wohnkonplex wurde geräumt, die Bewohner wurden evakuiert und in eine nahe Turnhalle gebracht.
Am Dienstag, 7. Mai, steht der Hauptverdächtige nun vor dem Schöffengericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unerlaubten Umgang mit expolsionsgefährlichen Stoffen sowie den Besitz von zwei Schusswaffen vor und Sachbeschädigung. Er soll mit seinen selbst gebastelten Sprengkörpern zwei öffentliche Mülleimer am Straßenrand in die Luft gejagt haben. Mitangeklagt sind ein Mann und eine Frau, die ebenfalls Chemikalien und Sprengstoff des Angeklagten aufbewahrt haben sollen.