Die Schweinfurter BWG Bau wird an der Ecke Löhlein/Kiliansberg (3500 Quadratmeter) die Villa dort umbauen und zwei Neubauten erstellen. Es entstehen zwölf Eigentumswohnungen. Das schon im Oktober 2015 genehmigte Vorhaben kehrte wegen Umplanungen der dreigeschossigen Flachdachgebäude am Donnerstag in den Bauausschuss zurück.
Die Neuplanung sieht nur geringfügige Änderungen bei den Grundrissen, dem Zuschnitt der Wohnungen und bei den Balkonen vor. Ein Treppenhaus und Aufzug wurden an die Außenseite verlegt. Dagegen gab es keine Einwände, allerdings erneut gegen den geschichtsträchtigen Standort. Wohl im 9. Jahrhundert stand dort die erste Kirche St. Kilian, deshalb Kiliansberg.
Herbert Wiener (SPD) bedauerte erneut den „rigorosen Umgang“ mit diesem Stück Alt-Schweinfurt, das für alle Zeiten „versenkt wird“. Er erinnerte an die von Fritz Schäfer angebotene finanzielle Beteiligung für den Fall einer nachhaltigen Erinnerung an die erste Stadtgründung. Hier die Initiative zu ergreifen, wäre Stadtangelegenheit gewesen.
Baujurist Jan von Lackum zeigte in seiner Reaktion Verständnis für Wiener und Schäfers Angebot, stellte aber klar, dass die BWG als Grundstückseigentümer einen Rechtsanspruch zum Bauen habe, das mit den Denkmalpflegern und der Naturschutzbehörde abgestimmt sei.
Stadtentwickler Markus Sauer wiederholte, dass sich bei Grabungen zwar Gräber, aber keine Kirchenteile fanden. Alle weiteren Erdarbeiten würden denkmaltechnisch begleitet. OB Sebastian Remelé erklärte, dass es wegen der Rechtslage für Gespräche mit dem privaten Bauherrn nie Anlass gab. Wären Kirchenreste gefunden worden, hätte sich die „Denkmalbehörde quer gestellt“.
Ulrike Schneider (SWL) ficht das nicht an und nannte das Projekt „bedauerlich“. Thomas End (SPD) erfuhr zur Kritik am städtischen Vermerk, das Projekt sei „gerade noch erfüllt“, dass der Satz im ersten Entwurf stand und fälschlicherweise in die aktuelle Vorlage hineinkopiert wurde. Abstimmung: 10:5. CSU (7), OB, Grün und prosw stimmten zu; SPD (3), Linke und SWL mit Nein.