Doppelten Grund zum Feiern hatten die Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) Gerolzhofen. Ihre beiden neuen Einsatzfahrzeuge, ein Mannschaftstransportwagen (MTW) und ein Mitnahmestapler, wurden offiziell ihrer Bestimmung übergeben und die Helfervereinigung feierte ihren 25. Geburtstag.
Zum Auftakt der Feierstunde konnte Ortsbeauftragter Matthias Pfister neben seinen Kollegen und deren Angehörigen zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Der MTW wurde vom Bund zur Verfügung gestellt, berichtete Pfister, während der Helferverband mit 16 000 Euro den größten Teil der Kosten des Mitnahmestaplers schulterte. Die restlichen 4000 Euro übernahmen der Landkreis Schweinfurt. Ein kleiner Teil hiervon kam aus Bundesmitteln.
Ein Kraftzentrum im südlichen Landkreis
„Wir, seitens des Landratsamtes Schweinfurt, haben gerne unseren Beitrag bei der Finanzierung des Mitnahmestaplers geleistet“, so Christine Bender, die stellvertretende Landrätin in ihren Grußworten. Sie wies auf die gemeinsame Verantwortung, einen gut funktionierenden und effektiven Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, hin. Weiter gratulierte Bender zum 25-jährigen Bestehen der Helfververeinigung und betonte, wie wichtig das THW für den Landkreis sei. Das THW sei zusammen mit der Feuerwehr Gerolzhofen ein wichtiges Kraftzentrum im südlichen Landkreis Schweinfurt.
„Miteinander gemeinsam vorwärts“, lautete das Schlagwort von Kreisbrandrat Holger Strunk. Für die gemeinsame Arbeit sei auch der neue Stapler wichtig. Zusammen leisteten THW und Feuerwehr eine tolle Arbeit, die der Sicherheit der Bürger diene und ihnen in der Not helfe.
Die Stadt ist stolz auf das THW
In Gerolzhofen sei man stolz auf das THW, das sich einbringe und auch überörtlich akzeptiert werde, betonte Gerolzhofens zweiter Bürgermeister Erich Servatius. Auch Margit Endres, die Leiterin der Polizeiinspektion Gerolzhofen, dankte den THWlern für die gute Zusammenarbeit.
„Ohne die Unterstützung der örtlichen Helfervereine wäre es um die Ortsverbände des THW bei weitem nicht so gut bestellt, wie sie sich heute präsentieren“, hob Curd Mohr, der Leiter der übergeordneten Regionalstelle aus Bamberg hervor. Dadurch könnten Anschaffungen getätigt werden, die der Staat nicht leisten könne, aber bei der Arbeit sinnvoll und hilfreich seien und den Menschen vor Ort zugute kommen.
Weiter ging Mohr auf Umstrukturierungen beim THW ein, die auch an Gerolzhofen nicht spurlos vorbeigehen werden. So werde hier die Fachgruppe „Beleuchtung“ verschwinden und die neue Fachgruppe „Elektroversorgung“ entstehen.
Helfer im Hintergrund
Ehe er die beiden neuen Fahrzeuge segnete, bezeichnete Pfarrer Stefan Mai in einer kleinen Gottesdienstfeier die ehrenamtlichen THW-Helfer als Menschen im Hintergrund, die Hilfe leisteten.
In seiner Festrede ging Thomas Lang, von Beginn an der Vorsitzende, auf die 25 Jahre seit der Gründung der Helfervereinigung im Jahr 1993 ein. Der Sinn dahinter war, den Ortsverband, dessen Standort damals unter schlechten Bedingungen in der Frankenwinheimer Straße war, mit Mitteln, über die man frei verfügen konnte, finanziell zu unterstützen. Weiter konnte man durch das Erreichen der Gemeinnützigkeit Spendenquittungen ausstellen.
Der Helferverein
Seit dieser Zeit unterstützte der Helferverein das THW bei zahlreichen Gelegenheiten. Damals sehr fortschrittlich, wurde bereits 1993 ein PC für die Verwaltung angeschafft, ebenso Funkgeräte. Als dann der Ortsverband das ehemalige US-Gelände auf dem Zabelstein übernahm, fielen hier für die Instandsetzung, neben der unentgeltlichen Arbeit der Helfer, Kosten in Höhe von zirka 15 000 DM an. Für wenige Jahre verlegte das THW seinen Standort in die Jahnstraße, ins Gebäude der ehemaligen Hauswirtschaftsschule. Beim Umzug in die heutige Unterkunft im Jahr 2002 finanzierte der Helferverein die Kücheneinrichtung für 6000 Euro.
10 000 Euro kostete ein kompletter hydraulischer Rettungssatz für dessen Prüfung und Instandhaltung der Verein ebenfalls aufkommt. Auch den Unterhalt eines Unimogs übernimmt der Verein. Dieser sollte eigentlich abgezogen werden und verblieb durch die Unterstützung des Landkreises und der Stadt Gerolzhofen beim Ortsverband. Weiter wurde ein großer Anhänger, ein Wechselbrückenfahrzeug, für 7000 Euro erworben und nun der Mitnahmestapler.
Die THW-Jugend
Sehr am Herzen liegt Thomas Lang und seinen Mitstreitern auch die Unterstützung der 1998 gegründeten THW-Jugend. Ebenso ist die Übernahme einer Zusatzversicherung für die Helfer durch die Helfervereinigung den THW-Verantwortlichen ebenfalls sehr wichtig.
Diese doch erheblichen Geldmengen kommen durch Mitgliederbeiträge und Spenden zusammen. Daneben verzichten die Führungskräfte auf die ihnen zustehenden Mehraufwandentschädigungen und spenden sie der Helfervereinigung.
Ehrungen Für ihre langjährige Treue zur Helfervereinigung ehrten Thomas Lang und sein Stellvertreter Matthias Becker verschiedene Mitglieder für ihren außergewöhnlichen Einsatz. Becker überreichte ihnen zusätzlich die Helfernadel in Bronze. Auch sehr engagierte THW-Helfer, teilweise mit Führungsaufgaben, wurden im Rahmen der Feierstunde für ihre Treue und ständige Bereitschaft zum Einsatz durch den Ortsbeauftragten Matthias Pfister und Curd Mohr von der Regionalstelle Bamberg ausgezeichnet. Für zehn Jahre als Helfer beim Ortsverband des THW Gerolzhofen erhielten eine Ehrenurkunde: Simon Saar, Florian Schömig, Jonas Schwarz, Wolfgang Zinser, Dominik Walter. Für 20 Jahre: Matthias Pfister, der nach seiner Zeit in der Jugend Führungsaufgaben übernahm und heute Ortsbeauftragter ist. 25 Jahre: Matthias Hofmann, seit zirka 20 Jahren Zugführer, sowie Ralf Krätzig. 30 Jahre: Thomas Lang, Vorsitzender der Helfervereinigung, sowie Ausbildungsbeauftragter und Jugendbetreuer. Für 25 Jahre als Mitglied in der Helfervereinigung wurden Matthias Hofmann und Ralf Krätzig geehrt. Für ihren außerordentlichen Einsatz in der Vereinigung erhielten Thomas Lang, Uwe Weber, Helmut Rusczyk und Stefan Englert eine Ehrenurkunde sowie eine Ehrennadel in Bronze. Neben weiteren Aufgaben im THW Ortsverband hat Lang von Beginn an den Posten des Vorsitzenden der Helfervereinigung inne. Uwe Weber ist beinahe die ganze Zeit Schriftführer. Rusczyk war bis 2016 Kassier und Englert, heute auch stellvertretender Ortsbeauftragter, lange Jahre zweiter Vorsitzender der Helfervereinigung. (brp)