Den Einkaufsmarkt in Oberschwarzach gibt es nicht mehr. Auch das Lebensmittel-Lädchen, das einst in der Dorfmitte zu finden war, ist längst Geschichte. Viele Köpfe im Dorf machen sich deshalb gerade Gedanken, wie die Versorgung des Ortes künftig aussehen könnte und was in einem Dorfladen alles notwendig ist.
In den drei Arbeitsgruppen – Recht, allgemeine Fragen rund um den Dorfladen und Marketing – wurden in den vergangenen Wochen einige Vorschläge erarbeitet. Und so entwickelte sich am Montagabend im Sebastianihaus ein munterer Dialog über das Projekt, das hier entstehen soll.
So ging etwa um die Frage: Wohin soll überhaupt ein möglicher Dorfladen? In die Nähe des Bike-Parks als Neubau oder doch in ein bereits vorhandenes Gebäude? Den Laden mit ins Schloss zu integrieren ist wegen Platzproblemen nicht möglich. In diesem Punkt stehe man in regem Austausch mit Bürgermeister Manfred Schötz, hieß es. In den ehemaligen Edeka-Markt einzuziehen sei derzeit ebenfalls keine Option.
Vom Besuch eines anderen Ladens will man in Oberschwarzach lernen
Zur Sprache kam auch, was aus dem Besuch des Retzstadter "Lädle" mitzunehmen sei. Diesen Laden haben sich Oberschwarzacher Bürger angeschaut. Retzstadt und sein Laden habe andere Voraussetzungen, "aber wir können davon lernen", so Kerstin Wolff, eine der Aktiven in dieser Sache.
Um weitere Möglichkeiten auszuloten, stehen die Oberschwarzacher auch in Kontakt mit "Arudu". Dieser Anbieter steht laut Internetseite für ein "nachhaltiges Geschäftskonzept". Deren Verantwortlichen, Pascal Timmel, würden die Dorfladen-Initiatoren gerne einladen, damit er seine Geschäftsprinzipien vorstellen kann. Bürgermeister Schötz und der Gemeinderat sollen bei dieser öffentlichen Veranstaltung mit eingebunden werden.
Kerstin Wolff erzählte von der möglichen Kontrolle eines Ladens von "Arudu". Sie erklärte unter anderem Zugangskontrollen und Nachweispflicht beim Kauf von Alkohol, etwa wenn kein Personal da sei und Alkohol automatisch verkauft werde. Einen Laden dieses Betreibers wollen Oberschwarzacher Bürger im Fichtelgebirge besuchen und beim nächsten Treffen (6. September, 19 Uhr) darüber berichten.
Wie lassen sich die Bürger noch mehr für den Dorfladen begeistern?
Eine weitere Frage ist: Wie kann man Bürger noch mehr für die Idee des Dorfladens begeistern? Wichtig sei es, ein mögliches Logo auf der offiziellen Homepage des Marktes Oberschwarzach und auf anderen Seiten örtlicher Vereine zu platzieren und zu vernetzen. "Infos über soziale Medien sind wichtig", machte Claus Schilling deutlich. Aber: "Die mündliche Ansprache der Bürger und Bürgerinnen ist das Wichtigste", erklärte Anneke Schilling, die durch den Abend führte. Wie sie weiter ausführte, gibt es viele offene Fragen. "Aber wir haben Ansätze, mit denen man arbeiten kann."
Aspekte zum Projekt Dorfladen enthielt auch ein Fragebogen, der an die Bürger der Marktgemeinde verteilt wurde und "mit guter Resonanz zurückkam", wie Bürgermeister Schötz sagte. 150 Fragebögen müssten noch ausgewertet werden. Ob diese Aufgabe extern oder intern erledigt wird, will die Gemeinde mit Wolfgang Gröll klären. Er ist Berater beim Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e.V. Gröll war zu einer Besprechung mit Bürgermeister Schötz bereits in diesem Jahr in Oberschwarzach.