Nicht wie sonst oben unter dem Dach der Stadtbibliothek, sondern gleich im Foyer des Bürgerspitals war diesmal die Bühne für das Theaterstück „Eugen Art – irgendwie eigenartig“ im Rahmen des Kinderadvents aufgebaut.
Rund 25 Kinder waren teilweise zusammen mit ihren Geschwistern sowie ihren Eltern oder Großeltern gekommen, um den eigenartigen Eugen Art kennenzulernen.
Der sorgte mit seiner komischen Art bei dem Theaterstück für die ganze Familie im Zusammenspiel mit dem ihn umhauchenden Wind in seinem wallend-weißen Kostüm für viel Heiterkeit aber auch immer wieder für nachdenkliche Momente.
Bibliotheksleiterin Sheena Weidt hatte zu ihrer kurzen Begrüßung den Gerolzhöfer Weihnachtsengel Michelle Beisler mitgebracht und der wiederum den Winterzauber.
Der Familientheaterverein
Dann war die Bühne aber frei für „Eugen Art – irgendwie eigenartig“. Das Theaterstück gehört zum Repertoire des gemeinnützigen Hollfelder Theatervereins „Das Karussell“, quasi einem Familienverein. Mit den Geschwistern Amelie und Christoph Auer stehen dabei zwei in Gerolzhofen aufgewachsene Hauptdarsteller des Ensembles auf der Bühne.
Regie führt mit Carolin Auer die Frau von Christoph, und somit eine eingeheiratete Auer, wie sie selbst sagt. Von Carolin Auer stammt auch das Konzept, während Amelie Auer die Texte geschrieben hat. Die Musik hat schließlich der Gitarrist Christoph Müller eingespielt.
Der von Christoph Auer gespielte Wind übernimmt nicht nur den Part des Erzählers. Das ganze Stück über ersetzt er dem vereinsamten Eugen Art (Amelie Auer) den fehlenden Freund, redet mit ihm so wie es Eugen Art mit seinem Baum tut.
Schon am Anfang haucht der Wind Eugen ein, um was es in dem Stück letztendlich geht: „Glaube an mich, dann werde ich zu dir kommen.“
Eugen Art ist nicht wie die anderen, sondern eigenartig, wie er auch genannt wird. Er lebt in seiner eigenen Welt. Verstoßen von der Gesellschaft hat er sich auf sein Baumhaus zurückgezogen – bis er animiert durch eine bunte Postkarte in die Welt auszieht, um normal zu werden. In der Folgezeit gibt Eugen immer wieder viel von Gefühlen und Sehnsüchten preis, wie sie wohl alle Menschen kennen.
Auf seiner Reise trifft er unterschiedliche Figuren, die durch die Begegnung mit Eugen Art den Mut finden, aus sich herauszugehen.
Der kluge Fuchs
Doch er bleibt einsam und unglücklich. Bis ihm das klügste Tier des Waldes, der „meditonsierende“ Fuchs, erklärt, dass man in der Welt nichts finden kann, was man zu Hause nicht hat.
So geht Eugen Art zurück in sein Baumhaus – um zu erkennen, dass er sich selbst gesucht hatte und mit sich zufrieden und im Reinen sein kann. Am Ende hat der junge, von seinen Mitmenschen als doof und komisch empfundene junge Mann herausgefunden, dass es total bereichernd sein kann, seine eigene Art zu haben und zu leben, ganz egal wie das von den anderen gesehen wird.
Das ist die Botschaft des Stücks, bei dem Lachen ausdrücklich erlaubt ist, aber Handy und Smartphones während der Aufführung verpönt sind.
Kinderbuch als Inspiration
Die Inspiration zu dem Theaterstück „Eugen Art – Irgendwie eigenartig“ hat übrigens das von dem britischen Zeichner und Illustrator Chris Riddell im Zusammenwirken mit Kinderbuchautorin Kathryn Cave herausgegebene Kinderbuch „Irgendwie Anders“ geliefert.