Auf großes Interesse stieß unsere Berichterstattung über das Praktikum von angehenden Erziehern in Familien, die vom Lockdown betroffen sind. Einige Detailfragen wollen wir hiermit noch beantworten.
Von Seiten der Hinrich-Wichern-Fachakademie für Sozialpädagogik Schweinfurt (FakS) wurde im Rahmen der Ausbildung der unentgeltliche Einsatz der Studierenden, die Praxiserfahrung sammeln und womit Familien entlastet werden sollen, zuvor mit dem Gesundheitsamt Schweinfurt abgesprochen und genehmigt, erklärt der Praktikumsbetreuer Thomas Walter. Die angehenden Erzieher ließen sich vor ihrem Praktikum auf Corona testen, alle mit negativem Ergebnis.
Grundsätzlich müssen Praktikumsstellen, wie vom Kultusministerium vorgeschrieben, ihr Hygiene- und Sicherheitskonzept einhalten, erläutert Schulleiter Harald Wildfeuer. Für Familien gibt es keine besonderen Auflagen, was bedeutet, dass für sie die aktuelle Besucherregelung gilt: ein Hausstand plus eine weitere Person.
Beim beispielhaft dargestellten Fall der Familie des achtjährigen Lorenz, der vom angehenden Erzieher Markus Düring unter anderem beim Homeschooling begleitet wird, sei dieser "die überhaupt einzige Kontaktperson, die die Familie besucht", erklärt der Vater. Einen Mundschutz schreibe die Familie ihm nicht vor. Sie dürfe diese Entscheidung in ihrer Verantwortung auch so treffen, erklärt der Praktikumsbetreuer.
Die Klassenlehrerin von Lorenz wurde von der Familie vorher darüber informiert, dass der angehende Erzieher für vier Wochen der Familie beisteht und den Jungen eben auch beim Homeschooling begleitet, sagte der Vater. "Woanders sitzen halt Geschwister oder Opa und Oma daneben." Mit der Lehrerin hatte Düring inzwischen mehrmals Kontakt, bestätigt dieser.
"Unser Einsatz in den Familien ist nicht kommerziell ausgerichtet und hat keinerlei finanzielle Interessen", unterstreicht der Fachbereichsleiter der FakS, Thomas Walter. Die Unterstützung beim Homeschooling sei auch nicht als Nachhilfe gedacht. Zur Erläuterung: Kommerzielle Nachhilfeinstitute sind seit dem Lockdown und den Schulschließungen geschlossen. Zuvor war der Betrieb nur mit Hygiene- und Sicherheitskonzept möglich, wozu auch Mundschutz und Plexiglas zählten.
