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Sulzheim: Ein Schuldenberg inmitten von Gipshügeln

Sulzheim

Ein Schuldenberg inmitten von Gipshügeln

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    Ein Schuldenberg inmitten von Gipshügeln
    Ein Schuldenberg inmitten von Gipshügeln

    Über sechs Millionen Euro investiert die Gemeinde Sulzheim in diesem Jahr. Bei drei Gegenstimmen verabschiedete der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag im Rathaus den Haushaltsplan mit Satzung für 2025. Das gesamte Haushaltsvolumen beträgt 10,9 Millionen Euro (Vorjahr 9,28 Millionen Euro). Um die immensen Ausgaben zu decken, muss Sulzheim erstmals Darlehen in Höhe von 2,75 Millionen Euro aufnehmen. Durch die Kreditaufnahmen in diesem Jahr steigt die Pro-Kopf-Verschuldung von null Euro auf 1349 Euro.

    Der Verwaltungshaushalt liegt bei 4,665 Millionen Euro (Vorjahr 4,295 Millionen Euro). Die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt, der exakt mit 6,235 Millionen Euro (Vorjahr 4,985 Millionen Euro) prognostiziert ist, liegt bei 690.000 Euro. Der Höchstbetrag der Kassenkredite wurde auf 777.5000 Euro festgesetzt.

    Kindergärten und Kanäle erfordern viel Geld

    Kämmerer René Borchardt von der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen, der das Haushaltswerk samt Investitionsprogramm übersichtlich zusammengestellt hatte, teilte dem Ratsgremium zu Beginn der Haushaltsdebatte unmissverständlich mit: "Ich kann Ihnen jetzt schon versprechen, die Schuldenfreiheit wird so nicht bleiben." Bürgermeister Jürgen Schwab bestätigte die Aussage des Kämmerers nach gemeinsamen Vorbesprechungen mit ihm und dem Zweiten Bürgermeister Albrecht Dazer: "Wir kommen um Schulden nicht herum."

    Dass heuer Darlehen aufgenommen werden müssen, liegt vor allem an den Kosten für die Erweiterung des Kindergartens Alitzheim um eine Kinderkrippe in Höhe von 2,275 Millionen Euro. Ein weiterer dicker Brocken im Vermögenshaushalt ist die Kanalsanierung in der Wilhelm-Behr-Straße in Sulzheim. Borchardt hat für dieses Jahr hier 750.000 Euro veranschlagt. Die Sanierung der Abwassereinrichtungen wird die Großgemeinde in den nächsten Jahren fortsetzen.

    Prognose: In zehn Jahren zehn Millionen Euro Schulden

    Weitere Ausgaben in sechsstelliger Höhe erfordert die Erschließungen der Baugebiete in Alitzheim, mit 525.000 Euro für den Kanalbau, und in Vögnitz mit 735.000 Euro, für Kanalbau, Straße und Wasserversorgung. Die neue Fassade am Rathaus soll etwa 350.000 Euro kosten. Für den Katastrophenschutz hat Borchardt 350.000 Euro in den Haushalt eingestellt, für das Pump-Haus Sulzheim und die Gehwege in der Wilhelm-Behr-Straße jeweils 100.000 Euro. Um alle Maßnahmen finanzieren zu können, plant Kämmerer Borchardt neben der Schuldenaufnahme die Entnahme aus der allgemeinen Rücklage von 1,675 Millionen Euro.

    Kein Geld für den Neubau des Gemeindebauhofs hat Sulzheim in diesem Jahr. Dieser soll am Ortsausgang in Richtung Grettstadt entstehen. Die Folge ist, dass weiter im Altbestand gearbeitet werden muss.
    Kein Geld für den Neubau des Gemeindebauhofs hat Sulzheim in diesem Jahr. Dieser soll am Ortsausgang in Richtung Grettstadt entstehen. Die Folge ist, dass weiter im Altbestand gearbeitet werden muss. Foto: Peter Pfannes

    Laut Prognose von Kämmerer René Borchardt steigt der Schuldenberg in der für sein Gipshügel-Geotop bekannte Gemeinde Sulzheim in den kommenden zehn Jahren weiter an, bis auf knapp zehn Millionen Euro. Hauptanteil an den steigenden Ausgaben tragen die Sanierungen reparaturbedürftiger Abwasserkanäle und die umfangreichen Arbeiten an den beiden Kindergärten in Alitzheim und Sulzheim.

    Der Neubau des Bauhofs wird erst einmal verschoben

    Um bei den kostenrechnenden Einrichtungen künftig kostendeckend arbeiten zu können, empfahl Borchardt, die Wasserverbrauchsgebühren "dringend neu zu kalkulieren". Beim Abwasser rechnet er mit einer Erhöhung der Schmutzwasser- und Niederschlagsgebühren ab dem Jahr 2028.

    Die Hebesätze der Gemeinde: Grundsteuer A 326 Prozent, Grundsteuer B 200 Prozent und Gewerbesteuer 350 Prozent. Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten wurde in der Ratsrunde ausführlich diskutiert. So wird der Neubau des Gemeindebauhofs nach hinten verschoben. Einig war man sich, dass die Pflichtaufgaben erfüllt werden müssen, mit der Konsequenz, dass freiwillige Leistungen vermehrt auf der Strecke bleiben.

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