Die Herbsttagung der Aktion Grundwasserschutz mit dem Thema „Bodenschutz im (Öko-)Landbau – Anpassungen im Zuge des Klimawandels“ fand im Amt für Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt statt. Landwirtinnen und Landwirte, Berater, Wissenschaftler und Fachschüler nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze zum Bodenschutz im Zuge der klimatischen Veränderungen zu informieren.
„Böden sind ein Schatz, der über Jahrtausende gewachsen ist und leicht zerstört werden kann“, wird Kerstin Spory vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in einer Pressemitteilung des AELF zitiert. Sie unterstrich die Bedeutung widerstandsfähiger Böden angesichts der Klimakrise. Klaudia Schwarz, Leiterin des AELF Schweinfurt, wies darauf hin, dass Nachhaltigkeit ein Ziel aller Betriebsleitenden sei, ob konventionell oder ökologisch wirtschaftend.
Dr. Jens Habenstein von der Regierung von Unterfranken hob die enge Verbindung zwischen Boden- und Wasserschutz hervor. Mit 20 Prozent ökologisch wirtschaftenden Betrieben in Unterfranken liege die Region über dem bundesweiten Durchschnitt – ein Erfolg der „Initiative Grundwasserschutz durch Ökolandbau“. Begrünung und Zwischenfrüchte könnten bis zu 80 Prozent des Oberflächenabflusses reduzieren.
Die zentrale Rolle des Humusaufbaus für Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz
Prof. Dr. Martin Wiesmeier von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) betonte die zentrale Rolle des Humusaufbaus für Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz. Maßnahmen wie eine angepasste Fruchtfolge mit mehrjährigem Kleegras, der Anbau von Zwischenfrüchten sowie Agroforstsysteme und Hecken förderten nicht nur die Kohlenstoffspeicherung, sondern verbesserten auch die Bodenstruktur und stärkten die Biodiversität. Netzwerke wie das „HumusKlimaNetz“ seien wichtig, um das Wissen in die Praxis zu tragen.
Die Möglichkeiten und Herausforderungen einer reduzierten Bodenbearbeitung im ökologischen Landbau beleuchtete Dr. Maike Krauss vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau in der Schweiz (FiBL). Sie betonte: „Je weniger wir den Pflug einsetzen, desto positiver wirkt sich das auf den Boden aus.“ Das Prinzip der Bio-Pioniere „Flach wenden, tief lockern“ habe weiterhin Bestand.
Florian Ebertseder (LfL) widmete sich der Frage, wie Bodenerosion effektiv verringert werden kann und präsentierte eindrucksvolle Zahlen: „Der durchschnittliche Bodenabtrag in Bayern liegt bei 5,7 Tonnen pro Hektar und Jahr, kann allerdings in Hanglagen und bei Maisanbau bis zu 60 Tonnen erreichen“. Die ABAG-App der LfL helfe Landwirten, Erosionsrisiken einzuschätzen und passende Fruchtfolgen zu planen (www.lfl.bayern.de/abag).