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GEROLZHOFEN: FC Gerolzhofen: Ehrungen und eine „brutale Spende“

GEROLZHOFEN

FC Gerolzhofen: Ehrungen und eine „brutale Spende“

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    Für 30-jährige Mitgliedschaft beim FC 1917 Gerolzhofen wurden beim Festkommers geehrt: Helmut Eisenhauer, Roland Finster, Jürgen Kneißl, Berthold Mösslein, Gerhard Seyerlein. Es gratulierten dazu die Vorstände Anton Niedermeier, Ansgar Willacker, Bastian Antretter, Ehrenamtsbeauftragter Karl-Heinz Mock und der Bezirksvorsitzende des BFV, Jürgen Pfau.
    Für 30-jährige Mitgliedschaft beim FC 1917 Gerolzhofen wurden beim Festkommers geehrt: Helmut Eisenhauer, Roland Finster, Jürgen Kneißl, Berthold Mösslein, Gerhard Seyerlein. Es gratulierten dazu die Vorstände Anton Niedermeier, Ansgar Willacker, Bastian Antretter, Ehrenamtsbeauftragter Karl-Heinz Mock und der Bezirksvorsitzende des BFV, Jürgen Pfau. Foto: Johanna Eckert

    Hinter 100 Jahre FC 1917 Gerolzhofen steckt eindeutig mehr als nur ein sportlicher Höhenflug.

    „Teamgeist, Beständigkeit, Training und Fairness“ sind nur einige der vielen Dinge, die den Verein und seine Sportler durch das letzte Jahrhundert getragen haben und für das Leben lernen ließ, so Bürgermeister Thorsten Wozniak beim Festkommers zum 100-jährigen Bestehen des FC, der in der Stadiongaststätte stattfand.

    Weitergefeiert wird am Festwochenende vom 7. bis 9. Juli. Und dann werden sie auch wieder dabei sein, die, die mitunter das Wichtigste sind, was der Verein hervorgebracht hat: Menschen, die mit Verstand und Herz dem Verein FC 1917 Gerolzhofen eng verbunden sind.

    Gerade jetzt, im Jubiläumsjahr, müssen die Sportler einen großen Rückschlag einstecken: den Abstieg in die Kreisliga. Anton Niedermeier, erster Vorsitzender des Vereins, schaut dennoch mit Stolz auf das Geschaffene zurück: „In den Wirren des Ersten Weltkrieges gründete am 28. August eine Riege um den Spenglermeister Matthäus Schmitt eine Fußballabteilung innerhalb des TV 1862 Gerolzhofen. Sie nannten sich fortan FC 1917 Gerolzhofen“. Die jungen Männer mussten aber noch im selben Jahr in den Krieg ziehen, so dass sich der Fußball erst einmal erledigt hatte.

    Gründliche Nachwuchsarbeit

    Das Entscheidende heute habe man erkannt: „Die Nachwuchsarbeit muss gründlich sein“, betonte Niedermeier, „die Jugendarbeit ist mit das Wichtigste, was es für einen Verein gibt. Doch für viele Jugendliche ist Fußball nicht mehr die Hauptsache.“

    Alle Gratulanten an diesem Abend knüpften daran an und bezogen sich auf das, was der FC 1917 Gerolzhofen richtig gut kann: „Die Jugendarbeit in Gerolzhofen ist herausragend und ein wichtiger Beitrag für eine funktionierende Gemeinschaft“, bestätigte Thorsten Wozniak.

    Zu seinem Jubiläum hat der Verein eine 70-seitige Festschrift herausgebracht, in der zu lesen ist, dass man sich stets auf die Anforderungen der Zeit eingelassen hat: In der Saison 1952/1953 wurden die Kicker Unterfränkischer Pokalsieger. Im Jahr 1978 klopften die Fußballer des FC 1917 Gerolzhofen bei der Bayernliga an. Immer wieder wurden Baumaßnahmen aus der eigenen Vereinstasche bewältigt, ohne Förderzuschüsse in Anspruch zu nehmen.

    Die Mountainbike-Abteilung besteht seit 2005 und plant für das Jubiläumsjahr eine Alpenüberquerung. Noch nicht im Wettkampfbetrieb aber trotzdem schon aktiv, ist die American Football Abteilung mit einer Cheerleadergruppe. „Man ist weltoffen und sieht sich als Teil des Lebens in Gerolzhofen“, formulierte es Landrat Florian Töpper in seinem Grußwort, „die Sporttreibenden haben eine Heimat und die Geselligkeit ein Zuhause gefunden.“

    Wein- und Geldpräsente sowie Fußbälle durften die Vorstände des FC 1917 Gerolzhofen – Anton Niedermeier, Ansgar Willacker und Bastian Antretter – an diesem Abend von Kollegen aus den umliegenden Vereinen, Politikern und Vertretern von Verbänden entgegennehmen.

    Edgar Hedrich, Kreisehrenamtsbeauftragter des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), setzte noch eins drauf und hatte ein Gütesiegel mit im Gepäck: Die Goldene Raute mit Ähre. „Die ist eine der höchsten Auszeichnungen, die der BFV an seine Fußballvereine zu vergeben hat. Sie ist vergleichbar mit einer Zertifizierung in der Freien Wirtschaft“, so Hedrich.

    Die Goldene Raute mit Ähre bestätigt dem Verein, dass er herausragende Leistungen im Bereich Ehrenamt, Jugend, Breitensport sowie Gesundheit und Prävention geleistet hat und auch zukünftig leisten will. Für einen geringen Jahresbeitrag werden die Kinder und Jugendlichen beim FC Gerolzhofen „nicht nur sportlich gefordert, sondern auch menschlich betreut“, hob Edgar Hedrich hervor.

    Eine gründliche Vereinsarbeit ohne Sponsoren zu leisten, das wäre in all den 100 Jahren auch beim FC 1917 Gerolzhofen kaum möglich gewesen. Mit der Verdienstplakette in Silber der Bayerischen Sportjugend wurden beim Festkommers Elisabeth Orth und Günter Götzelmann ausgezeichnet. Letzterer unterstützt mit seinem Rewe-Markt den Verein bereits seit mehr als 20 Jahren. „Auch als wir noch rote Zahlen geschrieben haben, haben wir unterstützt, weil es einfach wichtig ist“, so Günter Götzelmann. Seit 38 Jahren schon ist Elisabeth Orth mit dem gleichnamigen Sportgeschäft eine zuverlässige Sponsorin des Sportvereins.

    An diesem Abend konnte der FC 1917 Gerolzhofen einen Spender dazugewinnen: Peter Wolf, der nicht anwesend sein konnte, wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt und übermittelte den Sportlern einen fünfstelligen Geldbetrag. In einem Brief, vorgetragen von Peter Schärf, schrieb er seine Verbundenheit zum Verein nieder. Anton Niedermeier war zu Tränen gerührt: „Entschuldigen Sie bitte, aber diese brutale Spende hat mir die Sprache verschlagen.“

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