Einen Antrag hatte der Fraktionssprecher der Schweinfurter Liste/Freie Wähler, Stefan Labus, für die Haushaltsberatungen und er war überzeugt davon, richtig zu liegen. Der Vorschlag: ein eingezäunter Hundespielplatz in der Stadt, da es aufgrund des Leinenzwangs in der Innenstadt für die Vierbeiner kaum Möglichkeiten gibt, sich auszutoben beim Gassigehen. Allein, bei der Verwaltung und der Mehrheit der Stadträte biss er auf Granit.
Während Baureferent Ralf Brettin noch ein wenig um den heißen Brei herumredete und davon sprach, es wäre ja auch möglich, mit des Menschen besten Freund in Hundeschulen oder Vereine zum Spielen und Trainieren zu gehen, nahm Ordnungsreferent Jan von Lackum kein Blatt vor den Mund: "Dieser Antrag ist Quatsch und definitiv nicht sinnvoll".
Laut Verwaltung sehen auch Hundefachleute das Thema kritisch
Hundefachleute sind derartigen Arealen – laut Labus immerhin in 50 anderen deutschen Städten üblich – skeptisch gegenüber, so von Lackum, da man nicht sicher sein könne, dass sich die Hunde, die dort ohne Aufsicht sind, auch vertragen. Der Stress für das eigene Tier könne viel höher sein als gewollt. Außerdem gebe es durchaus Bereiche in der Stadt, wo die Tiere frei laufen dürften, das sei im Höllental und entlang des Maines zwar nicht offensiv ausgewiesen, aber von Seiten der Verwaltung geduldet. Von Lackum bot aber an, noch einmal zu eruieren, ob man weitere Flächen ohne Leinenzwang ausweisen könne, was die Mehrheit des Ausschusses befürwortete. Den Hundespielplatz, für den die Freien Wähler 20 000 Euro in den Haushalt stellen wollten und auch darauf verwiesen, dass es ja immerhin 1400 Hunde in der Stadt gebe, baut man aber sicher nicht.
Sinan Öztürk (Linke) bestätigte von Lackums Erkenntnisse, die Hunde hätten höheren Stress bei solchen Spielplätzen, die Halter würden außerdem die Verantwortung abgeben. Der Antrag sei "auch aus Sicht der Hundehalter völliger Blödsinn". Eine Spitze gegen den Kollegen verkniff er sich nicht, wunderte sich, dass dieser Antrag der einzige von Labus war, der ansonsten bei den geführten Diskussionen über die Zukunft der Stadt geschwiegen habe: "Das zeigt, welche Prioritäten Sie haben."