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Gochsheim: Gemeindearchiv: Jüdische Dateien wurden digitalisiert

Gochsheim

Gemeindearchiv: Jüdische Dateien wurden digitalisiert

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    Anlässlich der Rückgabe der jüdischen Akten des Gemeindearchivs fanden sich zum Gruppenbild zusammen: Dr. Elmar Geus, Julia Rundel, Simone Weigand und Erich Deppert.
    Anlässlich der Rückgabe der jüdischen Akten des Gemeindearchivs fanden sich zum Gruppenbild zusammen: Dr. Elmar Geus, Julia Rundel, Simone Weigand und Erich Deppert. Foto: Leo Jäger

    Anlässlich der Rückgabe der jüdischen Akten des Gemeindearchivs kamen zwei Vertreterinnen vom Johanna-Stahl-Zentrum vom Bezirk Unterfranken in Würzburg, Simone Weigand und Julia  Rundel, nach Gochsheim. Die jüdischen Archivdateien waren am Forschungszentrum des Bezirks digitalisiert worden. Das Ergebnis der Digitalisierung wurde auf eine CD "gebrannt" und nun zusammen mit den Archivdateien an Archivar Dr. Elmar Geus überreicht.

    Archivar Geus erläuterte den Besuchern, zu denen auch Erich Deppert und Leo Jäger gehörten, in einem spannenden Kurzvortrag die Tätigkeit eines Archivars. Nach der Übernahme des Gemeindearchivs vor circa zehn Jahren ordnete Geus sämtliche Unterlagen nach neuesten Archivkriterien mit neuen Findnummern und digitalisierte alles. Damals ist das Archiv umgezogen in den pittoresken Turm am südlichen Eingang zu den Kirchgaden. Die Räume wurden so aufbereitet, dass die Dokumente sicher gelagert werden können.

    Speziell zur jüdischen Geschichte sei in Gochsheim recht wenig vorhanden, auch Vereinsunterlagen seien nur wenige vorhanden, weil das Archiv in erster Linie für die politische Gemeinde zuständig sei, sagte Geus. Er wolle das Archiv um Dokumente des öffentlichen Lebens erweitern, ließ er wissen.

    Leo Jäger sagte in einem Redebeitrag, dass Informationen zum jüdischen Leben im Ort sicherer über die Gedenkstätte Jad Vashem in Jerusalem zu erhalten seien. Aus der nationalsozialistischen Zeit seien nur wenige Aufzeichnungen vorhanden, weil diese bereits 1933 unterbrochen und erst im April 1945 weitergeführt wurden. Zwei Einträge seien noch da: Pfarrer Engelhardt weigerte sich, die Hakenkreuzfahne aufzuhängen. Und ein Bauer soll gesagt haben, dass er sein Vieh lieber bei Juden kaufe, solange es günstiger sei, als bei Nichtjuden.

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