Als sich die Mitglieder des Gerolzhöfer Fotostammtischs das Thema "Rost" vorgenommen hatten, wollten sie damit ihren Blick für das Ungewöhnliche schärfen und Schönheit an Orten finden, wo man sie nicht sofort vermutet.
Rost ist ein Symbol für den Lauf der Zeit und den natürlichen Zerfall. Gerade Metall, als Symbol für Härte und Stärke, löst sich ohne ausreichenden Schutz, über kurz oder lang komplett in seine Bestandteile auf. Doch gerade in diesem Verfall liegt eine besondere Ästhetik, die die Fotografen in ihren Bildern einfangen wollten.
Sie wollten den Wandel und die Schönheit des Rosts in all seinen Facetten zeigen. Von den zarten, filigranen Strukturen bis hin zu den kräftigen, tiefroten und orangefarbenen Farbtönen, die rostiges Metall annehmen kann. Vor allem wollten sie die Betrachtenden dazu anregen, über Verfall und Vergänglichkeit nachzudenken.

Also machten sich die vier Frauen uns sechs Männer vorrangig in Gerolzhofens Umgebung auf die Suche nach rostigen Objekten. Viele fanden schon im eigenen Garten oder vor der Haustür gleich mehrere gute Motive. Ihre Erfahrung: Rost kommt häufiger vor, als man es vermutet. Und meist beeinflusst er die Nutzung des Gegenstands oder den Einsatz der Maschine kaum. Der in der Wand verschraubte Türhalter und die Feder der Leimzwinge erfüllen ihren Zweck genauso wie die Sprosse einer Brücke und die Ankerkette. Selbst der Sandbagger ist einsatzbereit. Eventuell wäre bei der Spitzzange ein bisschen Öl nötig, um sie wieder in Gang zu bringen.
Andere setzten eher auf die Struktur wie bei dem Baustahlknäuel und Details wie bei der facettenreichen Makroaufnahme. Verfall im doppelten Sinn ist auf dem Foto mit dem Container zu sehen. Neben dem großflächigen Rostbefall, hat wohl ein unachtsamer Fahrer mit seinem Container-Haken für ein größeres Loch an der Stirnseite gesorgt.
Auch ein Stillleben darf nicht fehlen: Und wenn sie noch so rostig ist, lädt die Bank sofort zum Pause machen ein. Apropos "Pause": Diesen Begriff möchten die Fotografinnen und Fotografen des Stammtischs in den nächsten vier Wochen visualisieren. Wenn die Gruppe ihr Niveau auch in der Sommerzeit halten kann, wird das Ergebnis sicher nicht nur ein Pausenfüller sein.







