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Schonungen: Glasfenster von G. Hubert Neidhart aus Abbruchhaus gerettet

Schonungen

Glasfenster von G. Hubert Neidhart aus Abbruchhaus gerettet

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    Hingebungsvoll hat Schwebheims Glaskünstler Günther Johrend das Glasfensster von G. Hubert Neidhart wieder restauriert und hergerichtet.
    Hingebungsvoll hat Schwebheims Glaskünstler Günther Johrend das Glasfensster von G. Hubert Neidhart wieder restauriert und hergerichtet. Foto: Peter Schmitt

    Aus einem Abbruchhaus hat der Peter Schmitt einst ein wertvolles Glasbild gerettet. Er erkannte damals anhand der Signatur, dass es sich um ein Bild des Schweinfurter Künstlers G. Hubert Neidharthandelte und ließ es erst einmal ausbauen.

    Der 1928 in Schweinfurt geborene Neidhart war Maler und kritisch-realistischer Graphiker. Er studierte nach dem Zweiten Weltkrieg erst an der Werkakademie in Kassel, dann an Akademien in Stuttgart und München. Ab 1961 wirkte er als Kunsterzieher am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt. Seit 1962 war er Mitglied der Künstlergruppe und 1974 Mitbegründer, Mentor und Motor der "Gruppe Schweinfurter Künstler".

    Jugendjahre in Schonungen verbracht

    Der Besitzer des Abbruchhauses  und Neidhart waren wohl einst in Schonungen Nachbarn. Denn Neidhart hat in der Gemeinde seine Jugendjahre verbracht. Weil sein Vater bei der Bahn arbeitete, wohnte die Familie im Bahnvorsteherhaus. Das Haus, das abgebrochen wurde, stammte aus dem Jahr 1968. Schon 1972 hatte dessen Besitzer Kontakt zu Neidhart aufgenommen und dieser hatte einen ersten Entwurf gezeichnet. Bis zum fertigen Glasbild allerdings sollten noch einmal 20 Jahre ins Land ziehen.

    Auf Empfehlung landete das Glasbild im vergangenen Jahr beim Schwebheimer Glaskünstler Günther Johrend. Der war begeistert. Es sei ein besonderes Kunstwerk, erklärt Johrend. Eine zweiteilige Komposition aus edlen, Echt-Antikgläsern in den Farben gelb, grün, violett, türkis, blau und geschäumten weiß. Echt-Antikgläser werden im Mundblasverfahren hergestellt und sind das beste Beispiel für die erfolgreiche Fortführung der Jahrhunderte alten Tradition des Glasmachens. Verbunden wurden die Glasteile mit verschieden breiten, beidseitig verlöteten Bleisprossen in aufwendiger Verarbeitung, zusätzlich geschmückt ist das Kunstwerk mit unterschiedlich großen, manuell geschlagenen Glasbrocken aus handgegossenen Dallgläsern, das sind nicht klar durchsichtige Gussgläser.

    Mit seinen Lichtspielen erfreut das Glaskunstwerk des Schweinfurter Künstlers G. Hubert Neidhart nun die Gäste der Tagespflege des BRK in Schonungen.
    Mit seinen Lichtspielen erfreut das Glaskunstwerk des Schweinfurter Künstlers G. Hubert Neidhart nun die Gäste der Tagespflege des BRK in Schonungen. Foto: Peter Schmitt

    Tageslicht bringt die Leuchtkraft zur Geltung. 

    Glaskunstwerke lebten vom einfallenden Tageslicht. Erst dadurch komme ihre Leuchtkraft voll zur Geltung, erklärt Johrend. Bei diesem Kunstwerk breche sich das Licht vor allem in den vielen Glasbrocken, "was besonders schön ist", schwärmt er. Johrend hat das Glasbild renoviert und hergerichtet. Dabei beeindruckte ihn auch die Jahreszahl seiner Entstehung, 1992. Denn im selben Jahr hat er selbst vier Farbglasfenster für die Aussegnungshalle in Niederwerrn gefertigt und die Glasfenster für die Kirche "St. Michael" in Gochsheim entworfen.

    Das frisch renovierte Neidhartfenster ließ Schmitt, dann in einen Gebäudekomplex in der Schonunger Hauptstraße einbauen. Dort zog die Tagespflege des Bayerischen Roten Kreuzes ein, so dass sich die Senioren jetzt an der Farbpracht erfreuen können. Zur Eröffnung im Frühjahr kam auch die Witwe des 1999 verstorbenen Künstlers, Gerda Neidhart.

    "Ich habe mich unheimlich gefreut", erzählt sie und ist begeistert, "was für ein tolles Licht da jetzt einfällt". Das Glasfenster habe ihr Mann nicht nur entworfen, sondern auch selbst gefertigt, berichtet sie, denn "der hat ja wirklich alles selbst gemacht."

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