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SCHWEINFURT: Gollbachs Karriere bei SKF: Vom Stift zum Geschäftsführer

SCHWEINFURT

Gollbachs Karriere bei SKF: Vom Stift zum Geschäftsführer

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    Vor 42 Jahren hat Wolfgang Gollbach bei SKF angefangen und es vom Stift zum Geschäftsführer gebracht. Jetzt geht er in den Ruhestand.
    Vor 42 Jahren hat Wolfgang Gollbach bei SKF angefangen und es vom Stift zum Geschäftsführer gebracht. Jetzt geht er in den Ruhestand. Foto: Foto: Anand Anders–

    An sein erstes Gehalt kann sich Wolfgang Gollbach noch gut erinnern: 240 DM. Und auch daran, dass es ihm schon ein bisschen flau war, als er am 1. September 1974 bei SKF antrat, um seine Lehre zum Kaufmann zu beginnen. Dabei war ihm SKF nicht unbekannt. Sein Vater arbeitet dort als Qualitäts-Ingenieur. Aber der musikbegeisterte Junge wollte eigentlich Musikkaufmann werden, was aber daran scheiterte, dass dem Inhaber eines Schweinfurter Musikgeschäftes die dazu nötige Qualifikation fehlte.

    Also SKF und das obligate Foto zur Begrüßung vor dem großen Kegelrollenlager am Unternehmenseingang. Was zunächst wie die zweite Wahl aussah, sollte sich zum Glücksfall wenden. Aus dem 17-jährigen Stift wurde 2003 der Arbeitsdirektor und Geschäftsführer der SKF GmbH mit der Verantwortung über mehr als 4000 Menschen.

    Termine selbst bestimmen

    „Mit gemischten Gefühlen“ geht Goldbach zum Monatsende in den Ruhestand. Gemischt, weil ihm die SKF einerseits einfach viel bedeutet, er aber andererseits über den Termin des Ausscheidens selbst entscheiden konnte und nun selbst über seinen Kalender bestimmen kann. Und darin befinden sich künftig die Spanisch-Stunden und die Urlaubstermine in Übersee, wo er die neue Sprache gleich auch anwenden will. Und fürs Klavierspielen und Bewegung wird auch mehr Zeit sein.

    Die Erfolgsgeschichte vom Stift zum Geschäftsführer ging so: Nach dem Grundwehrdienst kehrte Gollbach ins Unternehmen zurück, stieg in den Bereich Betriebsabrechnung ein, absolvierte parallel eine Ausbildung zum Bilanzbuchhalter und zum Personalfachkaufmann. 1982 wurde er Ausbilder für die Kaufleute, ein Jahr später Leiter dieser Abteilung. 1997 war dann das Jahr, das den entscheidenden Karriereschritt bringen sollte. Gollbach übernahm in Göteborg in einer global arbeitenden Division die Führung von „Quality and Human Resources“ und ein Jahr später die Verantwortung als „Director Management Planing & Development“ der SKF-Gruppe weltweit.

    „Da habe ich meine SKF erst richtig kennengelernt und entdeckt, welch tolle Möglichkeiten man im Unternehmen hat.“ Er konnte Erfahrungen in der SKF-Welt sammeln, die er nicht missen möchte, und die ihm die Rückkehr nach Schweinfurt erleichterten. 2001 wurde er Personalleiter am Standort und 2003 ordentlicher Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der SKF GmbH.

    SKF lässt Freiräume

    Fragt man Gollbach, was er an SKF besonders schätzt, dann muss er nicht lange nachdenken. Er nennt den Zusammenhalt innerhalb des Unternehmens, die globale Präsens, die Vernetzung über Grenzen hinweg, die großen Spielräume nicht nur für die Führungskräfte, aber auch das Familiäre.

    Nun gibt es unterschiedliche Unternehmensverfassungen zwischen Schweden und Deutschland. Stichwort Mitbestimmung. Als Arbeitsdirektor musste Gollbach vermitteln. „Manches dauerte hier ein bisschen länger“, räumt Gollbach ein. Was zählte, sei letztlich das Ergebnisgewesen, das belastbar sein musste. „Und da wussten unsere Schweden schon zu schätzen“.

    Harte Schnitte

    Natürlich hat es auch schwierige Phasen gegeben. Gleich zu Beginn im Management musste der Standort Etzenhofen geschlossen werden. „So was vergisst man nicht“, sagt. Gollbach. „Wenn es wirtschaftlich notwendig ist, kommt man aber um harte Schnitte nicht herum.“ Bislang sei es jedoch immer gelungen, den Personalabbau „anständig zu schaffen“. Darauf ist er stolz. Klar habe es auch Anfeindungen gegeben. Personenschutz und Alarmanlagen, wie in den 80er Jahren, habe er nicht gebraucht und Reifen seien ihm auch nicht zerstochen worden.

    Umwelt und Gesundheit

    Wenn Gollbach jetzt Bilanz zieht, kommt er auch auf einen Bereich zu sprechen, der ihm besonders wichtig ist, wenngleich öffentlich nicht so bekannt. Er meint damit „EHS“. Das steht für Environment, Health und Safety. Es habe keine nennenswerte Zwischenfälle gegeben, die die Umwelt belasteten, die Zahl der Arbeitsunfälle sei reduziert und das Gesundheitsmanagement für die Mitarbeiter ausgeweitet worden. Dafür wurde das Unternehmen gleich mehrfach ausgezeichnet.

    13 Jahre in der der Geschäftsführung der SKF GmbH dürfte ein Rekordergebnis sein. Er hat mit den verschiedensten Kollegen zusammengearbeitet und war dabei „die geerdete Konstante im Team“. Das stand so an dieser Stelle, als Gollbach auf 40 Jahre bei SKF zurückblicken konnte. Der Satz hat ihn gefreut, sagt er heute.

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