Sulzheims neue Homepage ist auf dem besten Weg, eine unendliche Geschichte zu werden. Seit über einem Jahr arbeitet der Kommunikationsdesigner Thomas Stahl von der Agentur Pantaris-Ideenreich an einer neuen Website für die vier Ortsteile. In der Sitzung des Gemeinderats am Montag im Rathaus kritisierte der ehemalige Sulzheimer die mangelhafte Unterstützung durch Einrichtungen im Ort, darunter die Dorferneuerung und die Vereine. Ohne aktuelle Infos könne die Homepage nicht erstellt werden, so Stahl.
Stillstand beim Bürgerservice, veraltete Texte zu verschiedenen Themen: Für Stahl ist eine Überprüfung der Inhalte zwingend notwendig. Mit viel Herzblut sei er vor über einem Jahr an die Arbeit gegangen, doch diese sei ins Stocken geraten. "Vieles muss noch überprüft werden, manches ist nicht auf dem aktuellen Stand", so Stahl, dem die Ratlosigkeit deutlich anzusehen war. Er als "Nichtratsmitglied" könne nicht entscheiden, was wichtig und was unwichtig ist. Stahl sieht sich nicht als verantwortlich für das Projektmanagement, sondern lediglich für die Konzeptionierung und die Gestaltung der Homepage. Er benötige deshalb Unterstützung damit sich die Fertigstellung des Internetauftritts nicht noch Monate hinausschiebe.
Es ist eine Sünde und eine Schande, weil wir als Gemeinde und Vereine nicht in der Lage sind, eine neue Homepage aufzustellen.
Daniel Stark, Gemeinderat
Gerade die Dorferneuerung sei ein wichtiges Thema, deren aktuelle Inhalte nur unmittelbar Beteiligte mitteilen könnten. Sein Appell: "Es geht zu viel Zeit ins Land. Es ist sehr ernüchternd. Wir sollten mehr zusammenhelfen." Dass veraltete Inhalte online gehen, wollen weder Stahl noch das Ratsgremium, in dem sich Tobias Ament und Daniel Hauck vor Jahresfrist bereit erklärt hatten, den Internetauftritt voranzutreiben. Die beiden Jung-Räte sehen sich allerdings alleine nicht im Stande, gewisse Inhalte abzusegnen. Dafür sind sie noch nicht lange genug im Amt und in der Materie dabei.
Zweiter Bürgermeister Albrecht Dazer, der die Sitzung für den erkrankten Bürgermeister Jürgen Schwab leitete, bedauerte die mangelhafte Unterstützung aus den Ortsteilen. Er erinnerte an ein Treffen vor kurzem mit den Verantwortlichen der Vereine. "Die Resonanz war nicht groß", so Dazers Fazit. Der geplante Terminkalender für die Vereine beim neuen Internetauftritt sei deshalb ins Stocken geraten. Tacheles redete Daniel Stark. "Es ist eine Sünde und eine Schande, weil wir als Gemeinde und Vereine nicht in der Lage sind, eine neue Homepage aufzustellen. Das ist ganz traurig", erklärte Stark und eröffnete die Diskussion.
Gabriele Barth und Katharina Stark wünschten sich, eigens eine Arbeitsgruppe zu gründen. Otmar Gräb schlug vor, dass aus allen Ortsteilen ausgewählte Mitbürger die jeweiligen Inhalte überprüfen. Haftungsfragen bei falschen Inhalten brachte Rainer Fuchs ins Gespräch. Dazer verstand die Ängste seiner Ratskollegen: "Für veröffentliche Inhalte ist man dann angreifbar." Deshalb will sich das stellvertretende Ortsoberhaupt in den kommenden Wochen mit seinen Ratskollegen und Stahl zusammensetzen, um das Internetprojekt endlich unter Dach und Fach zu bringen. Das Thema schön zu reden, mache keinen Sinn. "Wir müssen es auf mehrere Schultern verteilen", so Dazer.
Hinweis: In einer früheren Version dieses Textes war das Zitat fälschlicherweise dem Kommunikationsdesigner Thomas Stahl zugeordnet worden. Wir haben das korrigiert.