Beim Neujahrsempfang der Gemeinde schaute Oberschwarzachs Bürgermeister Manfred Schötz kürzlich voraus auf das, was in seiner Gemeinde in den kommenden Monaten ansteht. Dazu überraschte er mit der Aussage, dass für ihn 2026 Schluss sei als Bürgermeister; nach zwölf Jahren im Amt. Diese Entscheidung habe er Ende letzten Jahres für sich getroffen.
Das, so der 64-Jährige, sei ihm nicht leicht gefallen, zumal er sein Amt gerne ausübe. "Es gibt schon Gründe. Würde ich wieder gewählt, bin ich 72 am Ende einer weiteren Amtszeit. Tust du dir das an, habe ich mich gefragt", erläuterte Manfred Schötz. Für sich habe er das mit einem Nein beantwortet. Nun seien noch 16 Monate Zeit, da könnten sich eventuelle Interessenten an der Nachfolge bei ihm im Rathaus schon mal umschauen.
In den verbleibenden Monaten will das Gemeindeoberhaupt einige Mammut-Vorhaben weiterführen, an denen der Markt zum Teil bereits seit vielen Jahren arbeitet. Das habe in manchen Fällen länger gedauert, als gedacht. Es würden eben viele Stellen und Behörden mitreden, was das Ganze verzögert habe, wirbt er um Verständnis.
"Die Arbeit, die wir im Hintergrund geleistet haben, wird nun sichtbar", sagt der 64-Jährige. Damit meint er etwa die Sanierung des Schlosses, den Neubau des Kindergartens, die Verbesserungen am Schulgebäude, oder den Aufbau eines Nahwärmenetzes, das der Ort bekommen soll.
Bald kann es mit der Schlosssanierung losgehen
Gerade diese vier Projekte beginnen nun so richtig, so Schötz. So seien beim 17-Millionen-Euro-Projekt Schloss die Pläne im Prinzip von der Regierung genehmigt. Es fehlten noch die Stellungnahmen einiger Stellen, was eine formelle Sache sei. "Wir können dann ausschreiben, Angebote einholen und vergeben. Ich gehe davon aus, dass es im ersten Quartal anläuft."
Beim Kindergarten liegen die Unterlagen aktuell im Landratsamt, die Förderanträge sind eingereicht. Ein Baubeginn, so Schötz, sei für das Frühjahr 2026 anvisiert. Beim Schulgebäude werden punktuelle Verbesserungen gemacht, die Kosten liegen bei 1,6 Millionen Euro.

Weiter Fahrt aufnehmen wird das Nahwärmenetz, das große Teile des Hauptorts Oberschwarzach mit Energie aus der Kombination einer derzeit entstehenden Biogasanlage eines Landwirts und Hackschnitzeln versorgen wird. Derzeit werde, so der Bürgermeister, der Bedarf der einzelnen Nutzer aufgenommen, um die benötigte Menge zu berechnen. Es folgen Planung und Ausschreibung, "dann können wir im Herbst vielleicht schon baggern, um die Rohre zu verlegen", schaut Schötz voraus.
Leerrohre für den Ausbau des Glasfasernetzes in Oberschwarzach
Im gleichen Zug sollen bereits Vorkehrungen zum Ausbau des Glasfasernetzes in Oberschwarzach erfolgen. Wenn schon aufgegraben werde, so der 64-Jährige, dann mache es Sinn, die Leerrohre mitzuverlegen. Noch zuvor wird der Glasfaser-Ausbau definitiv in den Ortsteilen Wiebelsberg, Mutzenroth und Düttingsfeld beginnen.
Weitergekommen sei die Gemeinde auch beim Thema Fotovoltaik auf Freiflächen. Die Kommune hat nach den Diskussionen im Sommer einen Kriterienkatalog erstellt. Dem vorgelegten Bauantrag eines Interessenten habe der Gemeinderat zugestimmt.
Nicht aufgeben will die Kommune das Thema Dorfladen. Im Gemeinderat wurde festgelegt, dass man in den nächsten Wochen verschiedene Discounter anschreiben und nach ihrem Interesse zur Ansiedlung fragen werde. Mögliche Grundstücke habe der Markt, so Schötz. Wenn die nicht mitgehen, dann müsse man über Lösungen wie in Donnersdorf oder in Wiesenbronn nachdenken.
Ansonsten stehen in Oberschwarzach kleinere Maßnahmen an, wie die Verbesserung der Ausstattung des Bauhofs, der Feuerwehren oder von Spielplätzen. Bei den fünf Kläranlagen in der Gemeinde stehen die üblichen Überprüfungen an. Das Geld dazu sei im Haushalt vorhanden, noch sei die Gemeinde schuldenfrei, was sich aber angesichts der kommenden Vorhaben ändern dürfte.
Ein Dauerbrenner bleibt, der laut Manfred Schötz in seiner Amtszeit nicht mehr gelöst wird: Die Mittelschule in Gerolzhofen, wo eine Sanierung oder ein Neubau im Raum steht.
Bei den Kosten, die auf bis zu 60 Millionen Euro geschätzt wurden, bliebe auch für Oberschwarzach ein dicker Brocken zu zahlen. Derzeit prüft ein Ingenieurbüro kostengünstigere Varianten, was ganz im Sinn von Schötz ist. "Ich stehe voll dahinter, dass wir uns hier zusammen tun, um eine Lösung zu finden."