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SCHWEINFURT: Jede Hilfe für Schwarz-Schüler

SCHWEINFURT

Jede Hilfe für Schwarz-Schüler

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    An der Privatschule Pelzl (Bild) wird wohl ein Großteil der Wirtschafts- und Realschüler der insolventen Private Schulen Schwarz unterkommen. Doch auch die staatlichen Realschulen der Region ermöglichen den Realschülern einen Übertritt. Sie müssen aber eine Prüfung absolvieren.
    An der Privatschule Pelzl (Bild) wird wohl ein Großteil der Wirtschafts- und Realschüler der insolventen Private Schulen Schwarz unterkommen. Doch auch die staatlichen Realschulen der Region ermöglichen den Realschülern einen Übertritt. Sie müssen aber eine Prüfung absolvieren. Foto: Foto: Martina Müller

    Nach der Insolvenz der Privaten Schulen Schwarz in Schweinfurt Ende Juli suchen die bisherigen 90 Besucher der Wirtschaftsschule und die 80 der Realschule neue Stätten, an denen sie weiterlernen können. Die gute Nachricht: Alle werden einen Platz finden, die Verantwortlichen haben einen Plan.

    Die Private Schule Pelzl nimmt wohl die meisten Schwarz-Schüler auf

    Die meisten der Wirtschaftsschüler von Schwarz werden voraussichtlich in Schweinfurt bleiben können. Die private Wirtschaftsschule Pelzl in der Wirsingstraße (staatlich anerkannt wie die Wirtschaftsschule von Schwarz) wird etwa 80 der 90 Schwarz-Schüler aufnehmen, ohne dass neue Klassen gebildet werden müssten, sagt Pelzl-Schulleiter Lothar Antlitz dieser Redaktion: „Das kriegen wir hin.“ Die übrigen würden sich wohl für andere Wirtschaftsschulen entscheiden – etwa in Neustadt/Saale, Kitzingen oder auch Würzburg.

    Von den 80 Realschülern der insolventen, bisher lediglich staatlich „genehmigten“ Realschule Schwarz, könnte ebenfalls ein Großteil bei Pelzl unterkommen in bestehende Klassen hinein, so Antlitz weiter. Wie viele es am Ende sein werden, sei aber völlig offen, quasi bis zum ersten Schultag im September. Am Dienstagvormittag konnten alle betroffenen Eltern ihr Kind an einer staatlichen Realschule ihrer Wahl anmelden, sagt Antlitz.

    Ministerialbeauftragter: Keine fiesen Fragen bei der Aufnahmeprüfung

    Das bestätigt der Beauftragte für die Realschulen in Unterfranken, Karlheinz Lamprecht. Allerdings müssten die Schwarz-Schüler eine Aufnahmeprüfung absolvieren, um von der lediglich genehmigten Realschule Schwarz (sie war noch nicht staatlich anerkannt) in eine staatliche zu wechseln. Das Aufnahmeverfahren werde am Jahresende zentral an der Wilhelm-Sattler-Realschule in Schweinfurt durchgeführt. Und: Lamprecht verspricht eine Prüfung nur in den Hauptfächern, mit begrenztem Stoffumfang, und – so wörtlich – „keine fiesen Fragen“.

    Lamprecht weiß, dass Schwarz-Schüler in staatlichen beziehungsweise staatlich anerkannten Realschulen in Hammelburg, Bad Kissingen und Schonungen angemeldet haben, auch Gaibach sei bereit, betroffene Schüler aufzunehmen. Am Dienstag konnten sich Eltern und Schüler ausführlich beraten lassen.

    Am vergangenen Donnerstag haben etwa 100 Eltern einen Informationsabend zur möglichen Zukunft ihrer Kinder in staatlichen Realschule besucht. „Die Eltern waren sehr besorgt“, sagt der Ministerialbeauftragte Lamprecht, „aber ich glaube, wir konnten sie beruhigen“. Am Ende sei die Ungewissheit einer gewissen Sicherheit gewichen.

    Wer die Prüfung nicht besteht, kann auf jeden Fall zu Pelzl

    Die letzte Sicherheit heißt wieder: Realschule Pelzl. Schüler, die die Aufnahmeprüfung nicht bestehen, können bei Pelzl auf jeden Fall weiterlernen. Denn genau wie die Schwarz-Realschule ist die bei Pelzl bisher lediglich „staatlich genehmigt“. Realschüler von Schwarz können demnach ohne Aufnahmeprüfung zu Pelzl wechseln. Dass sie dort aufgenommen werden, sei sicher, sagt Lamprecht, wobei er zuversichtlich ist, dass die meisten die Aufnahmeprüfung bestehen.

    „Zunächst haben sich fast alle bei uns angemeldet“, sagt Pelzl-Schulleiter Antlitz über die Schwarz-Realschüler. Die Klassenstärken lägen bei ihm zwischen 16 und 29. Seine Realschule könne einen großen Teil der Lernenden aus der insolventen Realschule Schwarz aufnehmen, ohne zusätzliche Klassen eröffnen zu müssen. Die Entscheidung, wie viele tatsächlich bei Pelzl landen, fällt praktisch erst im neuen Schuljahr.

    Weil die Aufnahmeprüfungen zu den staatlichen Realschulen am Ferienende vom 7. bis 9. September stattfinden, würden die Prüfungsergebnisse erst am Montag, 12. September, bekannt gegeben, so Antlitz. Und: „Ich weiß erst am zweiten Schultag genau, wie viele Realschüler es dann bei uns sind.“

    Schwarz-Schulen unter vorläufiger Insolvenzverwalzung

    Das Amtsgericht Schweinfurt hat indes bereits am 29. Juli die vorläufige Insolvenzverfahren über beide Schwarz-Schulen angeordnet und zwei Würzburger Anwälte als vorläufige Insolvenzverwalter bestellt. Von diesen heißt es auf Anfrage, sie wollten „nach einer sehr zeitnahen Bestandsaufnahme prüfen, ob Möglichkeiten zum Erhalt der Schulen bestehen“.

    Kritisch sei allerdings der Umstand zu bewerten, dass sich aus „nachvollziehbaren Gründen bereits viele Schüler anderen Einrichtungen zugewandt haben“.

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