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Gerolzhofen: Kommentar: Der Stadtrat muss bei den Investitionen klare Prioritäten setzen

Gerolzhofen

Kommentar: Der Stadtrat muss bei den Investitionen klare Prioritäten setzen

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    Immer mehr Ausgaben kommen auf die Stadt zu:  Dafür muss Gerolzhofen in den nächsten Jahren Millionen-Kredite aufnehmen.
    Immer mehr Ausgaben kommen auf die Stadt zu:  Dafür muss Gerolzhofen in den nächsten Jahren Millionen-Kredite aufnehmen. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die Steuereinnahmen sprudeln kräftig, die Schulden wurden abgebaut und neue Kredite hat man seit Jahren nicht aufgenommen. Eigentlich könnten sich die Ratsherren auf die Schultern klopfen und sagen: Ja, die Finanzen von Gerolzhofen sehen einigermaßen gut aus. Ja, man ist achtsam mit den Mitteln umgegangen, wie es Bürgermeister Thorsten Wozniak formulierte. Und ja, man hat neue und allen voran zahlungskräftige Gewerbebetriebe zur Ansiedlung bewegen können.

    Doch der Schein trügt – und das wissen die Stadträte nur zu gut. In der Haushaltssitzung haben das alle Fraktionssprecher, mal mehr, mal weniger, zugegeben. Denn dass die Verschuldung reduziert werden konnte, ist hauptsächlich dem Faktum geschuldet, dass vor allem große Investitionen nicht umgesetzt wurden.

    Seit Jahren sind Millionenprojekte bekannt, wie die Sanierung oder der Neubau der Grund- und Mittelschule, die Marktplatzsanierung oder auch, dass es höchste Zeit wird für zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder, sprich für einen neuen Kindergarten. Doch das alles steckt noch immer in der Phase der Planung fest oder existiert sogar nur als Konzept. Die Kosten dafür wurden damit von Jahr zu Jahr und somit von Haushalt zu Haushalt weitergereicht.

    Großprojekte werden immer konkreter und teurer

    Die bislang ordentliche Bilanz ist also auch ein Resultat der zeitlichen Verschiebung. Doch jetzt rücken die großen Maßnahmen immer näher und werden konkreter – und was erschwerend hinzukommt: Sie werden immer teurer! Nicht nur Energie kostet seit dem Ukrainekrieg erheblich mehr, auch die Preise für Baumaterial sind extrem gestiegen. Und auch Baufirmen verlangen mehr. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zinsen nur noch eine Richtung kennen: nach oben! So mancher wird sich vermutlich ärgern, dass man in der Nullzinsphase nicht mehr Druck gemacht hat.

    Das alles schlägt jetzt kräftig, ja geballt zu Buche. Es ist fraglich, inwieweit die Stadt alle Maßnahmen überhaupt noch wird umsetzen können. Denn die Kredite und Schulden steigen die nächsten Jahre immer weiter. Die Stadträte wären gut beraten, den Vorschlag von Arnulf Koch ernst zu nehmen: einen knallharten Kassensturz zu machen und alle wichtigen Vorhaben zu priorisieren. Auch für den möglichen Notfall, dass man eines Tages nicht mehr selbst über Investitionen entscheiden darf und dann das Landratsamt als Rechtsaufsichtbehörde bestimmt, welche zu streichen oder zu verschieben wären.

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