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Gerolzhofen: Kunstwerke gehen wieder auf Wanderschaft

Gerolzhofen

Kunstwerke gehen wieder auf Wanderschaft

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    Kunst geht fremd: Im Museum Johanniskapelle ist derzeit eine Radierung des Künstlers Roland Schaller zu sehen, die normalerweise im Spessartmuseum Lohr hängt.
    Kunst geht fremd: Im Museum Johanniskapelle ist derzeit eine Radierung des Künstlers Roland Schaller zu sehen, die normalerweise im Spessartmuseum Lohr hängt. Foto: Klaus Vogt

    Seit mehr als zehn Jahren tauschen unterfränkische Museen bei der Aktion "Kunst geht fremd" unterschiedlichste kunst- und kulturhistorische Objekte aus ihren Beständen. Auch in diesem Jahr ist das Museum "Kunst und Geist der Gotik" in der Gerolzhöfer Johanniskapelle mit von der Partie.

    Kunst kann vieles sein: inspirierend, unterhaltsam oder irritierend. Sie kann Stellung nehmen zu aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Fragestellungen oder auch einfach nur gefallen. Mit ihrer Hilfe können Aussagen unterstrichen oder Sachverhalte erklärt werden. Kunst kann aber auch verspielt sein.

    Radierung aus Lohr

    Mit diesen Gedanken laden mittlerweile 18 unterfränkische Museen noch bis 7. November 2021 dazu ein, Kunst in anderen, fremden Zusammenhängen zu sehen, neue Museen zu entdecken und auf diese Weise einmal ganz Unterfranken spielerisch zu erfahren. Im Museum Johanniskapelle in Gerolzhofen wird im Rahmen dieser Aktion die Radierung "Figur in Drehung" des Künstlers Roland Schaller präsentiert, die normalerweise im Spessartmuseum in Lohr zu sehen ist.

    Aus lebhaften, dynamischen Linien entsteht eine Figur, die sich um die eigene Achse dreht. Dabei wirkt sie mehr energisch als elegant, als drehe sie sich nur zum eigenen Vergnügen, nicht für die Augen eines anderen. Sich um sich selbst zu drehen, ist schon bei Kindern ein beliebtes Bewegungsspiel, das zugleich von Beginn an den Gleichgewichtssinn schult. Auch viele Erwachsene finden noch Freude am schnellen Kreiseln, sei es im Tanz oder in den Fahrgeschäften eines Vergnügungsparks. Denn was versetzt einen mit weniger Aufwand zurück in die eigene Kindheit als unbeschwertes Pirouetten-Drehen?

    Bewusster Kontrast

    Die dynamisch dargestellte Figur Schallers steht in einem diametralen Spannungsbogen zu den statisch wirkenden Heiligenfiguren im Kirchenraum des Museum Johanniskapelle. Der Lohrer Künstler Roland Schaller (*1942) studierte an den Akademien der Bildenden Künste in Nürnberg und München. Nach dem Staatsexamen für Kunsterziehung (1969) war er bis 2004 im Schuldienst tätig. Seine Kunstpalette ist sehr vielfältig und reicht von Bleistiftzeichnungen über Holzschnitte und Radierungen bis zu diversen Mischtechniken. Ebenso breitgefächert sind die Hauptthemen seiner Arbeiten. Eines der Themen, das sich schon seit Beginn seiner künstlerischen Arbeit immer wieder findet ist der Mensch.

    Kunst geht fremd: Zwei Leihgaben aus Gerolzhofen sind derzeit in der Kreisgalerie in Mellrichstadt zu sehen.
    Kunst geht fremd: Zwei Leihgaben aus Gerolzhofen sind derzeit in der Kreisgalerie in Mellrichstadt zu sehen. Foto: Rudolf Weinert

    Bei der Aktion "Kunst geht fremd" hat das Gerolzhöfer Gotikmuseum aber nicht nur empfangen, sondern ist auch als Geber aufgetreten. Die Kreisgalerie in Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) hat zwei Leihgaben aus der Johanniskapelle erhalten: ein Kapitell und eine Fiale aus Sandstein von der Marienkapelle in Würzburg. Die Symbole der spätgotischen Baukunst in Unterfranken stehen in der Kreisgalerie nun im spannenden Kontrast zu der zeitgenössischen Bildhauerei-Arbeit "Pfeilerfigur" von Dierk Berthel.

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