„Wenn wir nicht wissen, was wir machen sollen, dann schreiben wir Texte“, sagt Harald Pitter, der Kopf der Truppe. Thematisch haben sich „Threevolt“ keine besondere Richtung vorgegeben. Die Texte reichen von problembeladenen, nachdenklichen Stoffen wie Tsunami oder 11. September bis zum problemfreien Urlaub im Süden, frei von Schule und Arbeit („Sommer, das ist ein Ort zum Bleiben.“).
Doch eins wollen Ralf (18) und Timo Pitter (16) sowie Tim Schilling (17) nicht: „Hip Hop ist meistens ziemlich aggressiv. Das ist nicht unser Ding. Wir wollen eher lustigen Hip Hop“, formuliert Tim Schilling das Programm. Es geht oft ums Party-Machen, Chillen und Relaxen.
Vor eineinhalb Jahren wurde aus dem ständigen Hip-Hop-Hören aktives Produzieren. Ein Computer-Programm, ein billiges Head-Set und ein Mikro standen am Anfang.
„Damit haben wir die ersten schlechten Tracks produziert“, verrät Ralf Pitter. Auch das erste Mixtape war nicht sehr erfolgreich. Unter einem Mixtape versteht man ein selbst erstelltes Arrangement von Liedern, die anderen Quellen entnommen und in einer bestimmten Reihenfolge auf einer Compact Cassette aufgenommen wurden.
Durchbruch beim Honky Tonk
Beim nächsten Tape war die Resonanz im Internet und Freundeskreis schon deutlich besser. Im Sommer dann der Durchbruch. Beim Honky Tonk in Schweinfurt erhielt die Gruppe die Plattform für den ersten Auftritt mit eigenen Sachen.
Bei Geburtstagsfeten ging es weiter. Und sogar in den Kirchen von Oberschwarzach und Gerolzhofen hatten die Hip Hopper schon ihre Engagements. „Da müssen wir allerdings etwas ernster sein“, schmunzelt Ralf Pitter.
Ihr Lieblingslied unter den 30 Sachen, die sich schon angesammelt haben? Es ist das Lied über die Wasserpfeife. Da sind sich alle einig. Das Lied hat einen ironischen Hintergrund. „Erst denken alle, wir verherrlichen das Rauchen, aber wenn man genauer hinhört, merkt man, dass wir dagegen sind“, betreibt Ralf Pitter Textinterpretation.
Fast alle Lieder haben Refrains. Um die stimmlich abwechslungsreich vorzutragen, hat ThreeVolt jetzt Verstärkung bekommen. Nadja Pitter übernimmt diesen Part von Zeit zu Zeit.
Großen Probenaufwand betreibt das Quartett nicht. „Vor jedem Auftritt gehen wir die Texte halt nochmal durch“, erklärt Timo Pitter.
Auch das technische Equipment hält sich in Grenzen: Mischpult, Mikrofon und Lautsprecher genügen für guten Rap. Wer ThreeVolt einmal hören will, hat die nächsten Gelegenheiten dazu am Freitag, 6. Februar, bei der Plattenparty in der Realschule Gerolzhofen, bei der First Act Night am Mittwoch, 22. April, in Schweinfurt im Stattbahnhof und bei „Umsonst & Draußen“ vom 19. bis 21. Juni in Würzburg.
Das Stichwort
Hip-Hop Hip-Hop-Musik hat sich in der 70er Jahren des 20. Jahrhunderts aus der schwarzen Funk- und Soul-Musik entwickelt. Der Rap (Sprechgesang) entstand aus der jamaikanischen Tradition des Toasting und ist ein wichtiges Merkmale dieser Musik, die aus den schwarzen Ghettos der USA stammt. Der Begriff Hip-Hop hat keine Wortbedeutung im engeren Sinn. Hip-Hop bezeichnet nicht ausschließlich eine Musikrichtung, sondern auch eine Jugendkultur.