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SCHWEINFURT: Mainleite: Jäger rücken Wildschweinen auf den Pelz

SCHWEINFURT

Mainleite: Jäger rücken Wildschweinen auf den Pelz

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    Vom Jägerpfad auf der Mainleite war ein solch freier Blick ins Maintal vor kurzem noch nicht denkbar.
    Vom Jägerpfad auf der Mainleite war ein solch freier Blick ins Maintal vor kurzem noch nicht denkbar. Foto: Foto: Verein Mainleite

    Der 2014 gegründete Verein „Mainleite Schweinfurt-Schonungen“ hat drei Hauptziele: das verwucherte Gebiet zwischen Peterstirn und Mainberg wieder zu einem Naherholungsgebiet mit möglichst freier Sicht auf die Tallandschaft machen, es danach als Kulturlandschaft pflegen und mehr Weinbau. Als Nebeneffekt würde man die Wildschweinplage in den Griff bekommen.

    Mit der Entbuschung sind die Verantwortlichen schon gut vorangekommen. Sie muss aber weitergehen. Der Verein hat dazu erneut die Unterstützung der Stadt eingefordert, die der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrates am Donnerstag auch gewährt – nach allerdings intensiver Diskussion.

    Die steilen Hänge bis hinunter zur Mainberger Straße müssen Profis entbuschen

    Der Knackpunkt war: Die Stadt hatte dem Verein für ihr „Pilotprojekt“, die Entbuschung einer 1,4 Hektar großen Fläche im Bereich des Jägerpfads, einen als einmalig deklarierten Zuschuss von 2500 Euro gewährt.

    Lesen Sie hier einen Bericht über die Rodungsaktion

    Der Verein war, großteils durch den Einsatz auch Büsche und Hecken fressender Ziegen des Landwirts Dietmar Weckbach, damit auch erfolgreich.

    Klar war, dass auf der „Pilotfläche“ Nacharbeiten nötig sind. Man stelle aber fest, dass Eigenleistung aufgrund der Topografie nicht geht. Die Hänge bis hinunter zur Mainberger Straße, Bereich Ludwigsbrunnen sind zu steil.

    Eine Fachfirma muss das erledigen. Ein Angebot von 5500 Euro liegt für diese noch rund 10 000 Quadratmeter vor, die in zwei Abschnitten im Frühjahr und Herbst 2016 großteils von Buschwerk befreit werden sollen. Dafür erhofft sich der Verein nun weitere 2500 Euro von der Stadt.

    Ein letzter Zuschuss, damit das Pilotprojekt beendet werden kann

    Das Rathaus hatte damit aus Präzedenzgründen aber Probleme, weil die Mainleite nicht nur diese acht Parzellen umfasst. Dass es am Ende ein einstimmiges Ja gab (15:0), lag an der Beschlussformulierung: Nochmals 2500 Euro werden dem Verein gewährt.

    Wozu er das Geld verwendet, ist seine Sache. Eine Bezuschussung bestimmter Grundstücke – Stichwort Bevorzugung und denkbare weitere Anträge– war vom Tisch.

    Parteiübergreifend hatte es zuvor große Plädoyers gegeben, dem Verein angesichts seiner hehren Ziele nochmals zu helfen. Reginhard von Hirschhausen (Grüne) sprach von einem „gewaltigen Schritt“, der die öffentliche Hand letztlich „billiger kommt“; Rüdiger Köhler (CSU) von einem „wichtigen Signal“. Thomas End (SPD) erinnerte, dass vom Fortgang des Projekts der Kurt-Petzold-Wanderweg profitiere. Er konnte sich zudem den Seitenhieb nicht verkneifen, dass es ein klassisches Betätigungsfeld für Langzeitarbeitslose wäre.

    Die von der SPD beantragte Fortsetzung der erfolgreichen „Bürgerarbeit“ sei bei den Etatberatungen aber abgelehnt worden, bedauerte er.

    Mit den Jägern ist eine baldige Jadg auf Wildschweine vereinbart

    Einen wichtigen Hinweis gab Bauverwaltungsamtsleiter Werner Duske: Sobald die Fläche von Buschwerk befreit ist, sei mit der Jägerschaft eine Bejagung der Schwarzkittel vereinbart.

    Der Verein hatte die genannte Fläche auch deshalb ausgesucht. Sie ist bevorzugtes Rückzugsgebiet der Wildsäue. Weitere Bejagungsflächen hätten die Jäger in Absprache mit den Mainleite-Akteuren im Auge.

    Der Verein will auch die regelmäßigen Beweidungen durch Ziegen fortsetzen. Man erhofft sich hierzu Landesfördermittel. Frank Firsching (Linke) erfuhr von Ordnungsreferent Jan von Lackum, dass man mit den Paragrafen der Landschaftsschutzverordnung keinen Eigentümer zwingen könne, sein Grundstück zu entbuschen. Das Gesetzeswerk von 1957 sei „zu betagt“, bedauerte er. OB Sebastian Remelé merkte hierzu an, dass für den „Zustand und Erhalt ihres Grundstückes zunächst die Eigentümer verantwortlich sind“.

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