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Schweinfurt: "Mein Olympia": Große Gefühle und glückliche Gewinner

Schweinfurt

"Mein Olympia": Große Gefühle und glückliche Gewinner

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    Bei "Mein Olympia" halfen alle zusammen, damit jeder sich gemäß seinen Fähigkeiten einbringen konnte.
    Bei "Mein Olympia" halfen alle zusammen, damit jeder sich gemäß seinen Fähigkeiten einbringen konnte. Foto: Anand Anders

    Den Begriff "Gänsehautmoment" sollte man vorsichtig verwenden, nutzt er sich doch schnell ab. Dennoch trifft genau dieses Wort die Stimmung beim integrativen Spiel- und Sportfest "Mein Olympia", das im Rahmen des Bayerischen  Landesturnfestes im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion durchgeführt wurde, am besten.  410 junge Sportlerinnen und Sportler mit geistiger und teilweise mehrfacher Behinderung aus sechs Einrichtungen in Unterfranken waren angetreten, um vor allem Spaß am Sport zu erleben und möglicherweise eine Medaille mit nach Hause nehmen zu können.    

    Das Feuer brennt, der Funke springt über: Gemeinsam entzünden Jaqueline Bentzer und der doppelte Goldmedaillengewinner von Abu Dhabi, Stefan Weidner (Zweiter von links), das olympische Feuer an.
    Das Feuer brennt, der Funke springt über: Gemeinsam entzünden Jaqueline Bentzer und der doppelte Goldmedaillengewinner von Abu Dhabi, Stefan Weidner (Zweiter von links), das olympische Feuer an. Foto: Anand Anders

    So intensiv war der Gedanke der Inklusion bislang noch bei keinem bayerischen Landesturnfest in die Tat umgesetzt worden. 31 Schülerinnen und Schüler der P-Seminare Sport des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, hatten monatelang diese ganz besonderen olympischen Spiele für Kinder mit Behinderung vorbereitet. Zur reibungslosen Durchführung der Veranstaltung wurden sie von rund 300 Mitschülern unterstützt. Davon beeindruckt zeigte sich auch  Peter Kapustin, Ehrenpräsident von Special Olympics Deutschland und Gründer von "Mein Olympia" in Unterfranken. Der Mann, der die Special Olympics zu Beginn der 90er-Jahre nach Deutschland brachte und vor 35 Jahren "Mein Olympia" erstmals in Würzburg möglich machte, zeigte sich mit Blick auf das Humboldt-Gymnasium und dessen Schulleiter Klemens Alfen "sehr, sehr glücklich, dass es nach wie vor Lehrer und Schulen gibt, die diese Idee weitertragen".        

    Andy G. Krainhöfner, Chef des Organisationskomitees und Vizepräsident des Bayerischen Turnverbandes, schlug unter dem Eindruck des integrativen Sportfestes in Schweinfurt vor, den inklusiven Gedanken bei künftigen Landesturnfesten fest zu verankern, ihn also zum Pflichtprogramm künftiger Landesturnfeste zu machen.  

    Doch zurück zu den Gänsehautmomenten. Wie Superstars begrüßt, mit viel Applaus und unter den Klängen von "Heart of Courage", liefen oder rollten die jungen Sportler im Stadion ein. Levin Daum von der Schweinfurter Franziskus-Schule, die 141 Teilnehmer stellte, sprach den olympischen Eid:"Ich will gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, so will ich mutig mein Bestes geben". Stefan Weidner, Special Olympics Schwimmsportler aus Würzburg, der von den Special Olympics in Abu Dhabi heuer mit zwei Goldmedaillen nach Hause kam, und die junge Athletin Jaqueline Bentzer liefen gemeinsam mit der Fackel ein und entzündeten das olympische Feuer.     

    "Schweini", das Maskottchen des Landesturnfestes ist immer dabei: Auch beim Einzug der Schulen. Hier die Franziskus-Schule Schweinfurt, die später noch als teilnehmerstärkste Schule (141) von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und "Mein Olympia"-Gründer Peter Kapustin ausgezeichnet wurde.
    "Schweini", das Maskottchen des Landesturnfestes ist immer dabei: Auch beim Einzug der Schulen. Hier die Franziskus-Schule Schweinfurt, die später noch als teilnehmerstärkste Schule (141) von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und "Mein Olympia"-Gründer Peter Kapustin ausgezeichnet wurde. Foto: Helmut Glauch

    Mit der eigens geschriebenen Turnfesthymne "Einer für alle" von Schweinfurts Rockröhre Steffi List und einem gemeinsamen musikalischen Warm-up-Programm mit Elke Büttel-Wirth vom TV Jahn Schweinfurt  kamen die Spiele so richtig in Fahrt. Von der Begeisterung anstecken ließen sich unter anderem auch Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, der Präsident des Bayerischen Turnverbandes Alfons Hölzl und Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Beeindruckend mit welchem Eifer und mit wie viel Lebensfreude sich die Teilnehmer von der Franzikus-Schule Schweinfurt (141 Teilnehmer)), der Christophorus-Schule Würzburg (54), der Franz-von-Prümmer-Schule Bad Kissingen (36), dem Förderzentrum der Lebenshilfe Haßberge (75), der Katharinen-Schule Fuchsstadt (40) und dem Förderzentrum Schonungen (63) in die Wettbewerbe einbrachten. Ob beim Rolli-Slalom, 50 Meter-Lauf, beim Weitwurf oder einfach nur als Teilnehmer an einer Spielstation –jeder machte gemäß seinen Fähigkeiten mit, wurde für seine Leistungen fast immer mit einer Medaille, ganz sicher aber mit Applaus und Anerkennung belohnt.    

    "Ich habe mich gefreut, diese Kinder lachend und glücklich zu sehen", fasst eine Gymnasiastin gegen Ende der Spiele ihre Eindrücke zusammen.   

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