Berufsorientierung ist mit die wichtigste Säule der Mittelschulen. Jetzt fand erstmalig in Kooperation aller drei staatlichen Schweinfurter Mittelschulen – der Albert-Schweitzer-Mittelschule, der Auen-Mittelschule und der Frieden-Mittelschule – ein "Speed-Dating"statt.
Es ging darum, die bestmöglichen Informationen über die berufliche Zukunft für die Schülerinnen und Schüler bereit zu stellen, wie Rektorin Ute Münster-Ofen von der gastgebenden Albert-Schweitzer-Mittelschule zu Beginn erklärte. An die Schülerinnen und Schüler appellierte sie, Fragen zu stellen, neugierig zu sein und sich zu präsentieren. Dieser Projekttag sei eine einmalige Gelegenheit, verschiedene Berufe und Betriebe gleichzeitig kennen zu lernen.
Abgeschlossene Ausbildung wichtig für das Berufsleben
"Keine Ausbildung ist keine Option", betonte zweite Bürgermeisterin Sorya Lippert in ihrem Grußwort. Sie erklärte, dass eine abgeschlossene Ausbildung sehr wichtig für das künftige Berufsleben sei. Was danach kommt, sei eine andere Sache, denn man müsse nicht lebenslang im selben Beruf tätig sein. Außerdem wies sie auf die Stadt Schweinfurt als attraktiven Arbeitgeber hin.
Henriette Dinkel von der Gesellschaft zur beruflichen Förderung Schweinfurt (GbF) betonte, der heutige Arbeitsmarkt könnte für Schulabsolventen nicht besser sein. Die GbF kooperiert seit Jahren mit den drei Mittelschulen und hat auch diese Veranstaltung mit vorbereitet. Dinkel erklärte, dass das "Speed-Dating" eine gute Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler sei, verschiedene Berufe am selben Tag kennen zu lernen.
220 Schüler und 24 Firmen
Aus den drei Mittelschulen nahmen rund 220 Schülerinnen und Schüler teil, die im nächsten Jahr ihren Schulabschluss erreichen wollen: vormittags die Albert-Schweitzer und Auen-Mittelschule, am Nachmittag die Friedenschule. Dazu hatten Firmen in beiden Turnhallen und in der Gymnastikhalle ihre Stände aufgebaut.
Bei 24 vor Ort ansässigen Firmen hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren. In fünf Gesprächsrunden zu je 25 Minuten mit jeweils bis zu fünf Schülerinnen und Schülern war es für beide Seiten möglich, sich kennen zu lernen und in Austausch zu gehen. Die Betriebe stellten dabei sich und ihre Ausbildungsmöglichkeiten vor.

Die Jugendlichen hatten die Aufgabe, sich über ihre beiden Wunschberufe direkt bei einem Betrieb zu informieren. Die Zusatzaufgabe war noch der Blick über den Tellerrand: Sie mussten sich über weitere zwei Berufe schlau machen, die nicht ihrer persönlichen engeren Auswahl standen. Dazu hatte jeder ein persönliches Datenblatt und einen Laufzettel dabei. Das machte es leichter, wenn eine Firma Interesse zeigte oder gar einen Ausbildungsplatz anbot.
Von Verwaltung über Handwerk bis Großindustrie
Die Angebotspalette der Betriebe war vielfältig. Vertreten waren die Schweinfurter Großindustrie mit Angeboten im kaufmännischen und im gewerblich-technischen Bereich, verschiedene Handwerksbetriebe, Logistiker, der Einzelhandel von der Lebensmittelkette bis zum Möbelhaus, die Stadt Schweinfurt mit ihren verschiedenen Ausbildungsangeboten und soziale Berufe. Es war für jeden etwas dabei.
Für die Jugendlichen stehen vor dem Übergang in die Berufswelt noch weitere Praktika an, wobei sie von Mitarbeitern der GbF und ihren Klassenlehrkräften unterstützt werden. Das Ziel ist, nach der Abschlussprüfung in der Schule – Mittelschulabschluss, "Quali" oder Mittlere Reife – nahtlos ins Berufsleben überzugehen.