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GEROLZHOFEN: Noch ist das Ende des Ölzeitalters nicht da

GEROLZHOFEN

Noch ist das Ende des Ölzeitalters nicht da

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    Der Tanklaster mit dem originellen, flammenspeienden „S“ am Beginn des Namenszuges „Schneider“ ist aus dem Stadtbild von Gerolzhofen und auch in den Umlandgemeinden nicht wegzudenken. Am Steuer des Lasters sitzt Hans-Dieter Schneider. Er ist der letzte in Gerolzhofen ansässige Brennstoffhändler, der noch Heizöl verkauft.  Derweil entstehen in der Stadt aber schon Neubaugebiete wie am TV-Platz oder am Nützelbach, deren Häuser völlig ohne fossile Energien beheizt werden. Regenerative Energien sind in, fossile out. In Dänemark zum Beispiel ist bereits seit 2013 ist die Installation von Öl- und Gasheizungen in Neubauten untersagt. Seit dem 1. Januar 2016 dürfen auch in Bestandsgebäuden keine Öl-Heizkessel mehr eingebaut werden.   Angesichts dieser Entwicklung klingt es überraschend, wenn Hans-Dieter Schneider sagt, er verspüre bei seinem Geschäft noch überhaupt keinen Umsatzrückgang. Die Verkaufsmengen seien stabil. Das führt er vor allem auf die ältere Kundschaft mit 50 plus zurück. In dieser Altersgruppe haben noch viele die konventionelle Ölheizung einschließlich Tank im Keller stehen, die einst einmal – als sie Holz und Kohle als Brennstoff ablösten –  ein großer Fortschritt in Richtung Bequemlichkeit war.  Wer in dieser Altersgruppe mit Öl heizt, zeigt auch wenig Neigung zur Umstellung „Die nächsten 20 oder 30 Jahre wird es noch Öl geben“ , sagt Schneider. Das wüssten auch die Leute, die schon langsam Richtung Alter blicken. Für zwei oder drei Jahrzehnte noch einmal umzustellen, sei für viele zu teuer. Denn bei einem Wechsel in der Wärme- und Energieversorgung sind schnell mal 15 000 bis 20 000 Euro weg.  Neue Ölheizanlagen, so Schneider, sind mittlerweile auch sehr effizient und leisten 20 bis 30 Prozent mehr als alte. Auch der Ausstoß von Schadstoffen ist wesentlich geringer geworden.  Deshalb ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass sich auch Bauherrn von Neubauten noch für eine Ölheizung entscheiden. Die Neuzugänge in Schneiders Kundenkreis halten sich deshalb immer noch die Waage mit dem Wegfall alter Klientel. Es gebe auch noch einige, die jetzt erst von Kohle auf Öl umstellen.  Apropos Kohle: Sie ist auch noch ein Geschäftsfeld Schneiders, wenn auch ein sehr marginales. Zwei Kunden beziehen noch diesen Brennstoff von ihm. Damit wird er aber nächstes Jahr aufhören. „Briketts gibt es an jeder Tankstelle und Eier- und Steinkohle gehen gegen null.“  Auch Hans-Dieter Schneider sieht das Ende des Ölzeitalters am Horizont. „Öl ist nun mal kein nachwachsender Rohstoff“, meint er. Deswegen sagt er auch klipp und klar, dass er er sein Geschäft einem Nachfolger, der erst 20 wäre, nicht mit gutem Gewissen übergeben würde.  Auch in der Wirtschaft wird Öl als Brennstoff fürs Heizen immer mehr zurückgedrängt. Bei Gewerbeneubauten kommen inzwischen fast durchgängig Solaranlagen aufs Dach.  Hans-Dieter Schneider hält viel von Natur- und Umweltschutz. Deswegen bringt er Verständnis auf für strenge Vorschriften in seinem Geschäft, etwa durch die Gefahrgutverordnung oder durch den obligatorischen Grenzwertgeber, der dafür sorgt, dass ein Tank bei der Öllieferung aus seinem 13 000-Liter-Tankwagen nicht überläuft. „Ich achte sehr darauf, dass bei den Lieferungen kein Tropfen Öl daneben läuft.“  Und natürlich ist der 54-Jährige auch gegenüber den regenerativen Energien aufgeschlossen. „Ich habe auch lieber ein Windrad vor mir als ein Kohlekraftwerk.“  Hans-Dieter Schneider ist klar, dass eines Tages, wenn er aufhört, eine lange Familientradition zu Ende gehen wird. Seit 1898 handelt nämlich die Familie Schneider mit Brennstoffen.
    Der Tanklaster mit dem originellen, flammenspeienden „S“ am Beginn des Namenszuges „Schneider“ ist aus dem Stadtbild von Gerolzhofen und auch in den Umlandgemeinden nicht wegzudenken. Am Steuer des Lasters sitzt Hans-Dieter Schneider. Er ist der letzte in Gerolzhofen ansässige Brennstoffhändler, der noch Heizöl verkauft. Derweil entstehen in der Stadt aber schon Neubaugebiete wie am TV-Platz oder am Nützelbach, deren Häuser völlig ohne fossile Energien beheizt werden. Regenerative Energien sind in, fossile out. In Dänemark zum Beispiel ist bereits seit 2013 ist die Installation von Öl- und Gasheizungen in Neubauten untersagt. Seit dem 1. Januar 2016 dürfen auch in Bestandsgebäuden keine Öl-Heizkessel mehr eingebaut werden. Angesichts dieser Entwicklung klingt es überraschend, wenn Hans-Dieter Schneider sagt, er verspüre bei seinem Geschäft noch überhaupt keinen Umsatzrückgang. Die Verkaufsmengen seien stabil. Das führt er vor allem auf die ältere Kundschaft mit 50 plus zurück. In dieser Altersgruppe haben noch viele die konventionelle Ölheizung einschließlich Tank im Keller stehen, die einst einmal – als sie Holz und Kohle als Brennstoff ablösten – ein großer Fortschritt in Richtung Bequemlichkeit war. Wer in dieser Altersgruppe mit Öl heizt, zeigt auch wenig Neigung zur Umstellung „Die nächsten 20 oder 30 Jahre wird es noch Öl geben“ , sagt Schneider. Das wüssten auch die Leute, die schon langsam Richtung Alter blicken. Für zwei oder drei Jahrzehnte noch einmal umzustellen, sei für viele zu teuer. Denn bei einem Wechsel in der Wärme- und Energieversorgung sind schnell mal 15 000 bis 20 000 Euro weg. Neue Ölheizanlagen, so Schneider, sind mittlerweile auch sehr effizient und leisten 20 bis 30 Prozent mehr als alte. Auch der Ausstoß von Schadstoffen ist wesentlich geringer geworden. Deshalb ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass sich auch Bauherrn von Neubauten noch für eine Ölheizung entscheiden. Die Neuzugänge in Schneiders Kundenkreis halten sich deshalb immer noch die Waage mit dem Wegfall alter Klientel. Es gebe auch noch einige, die jetzt erst von Kohle auf Öl umstellen. Apropos Kohle: Sie ist auch noch ein Geschäftsfeld Schneiders, wenn auch ein sehr marginales. Zwei Kunden beziehen noch diesen Brennstoff von ihm. Damit wird er aber nächstes Jahr aufhören. „Briketts gibt es an jeder Tankstelle und Eier- und Steinkohle gehen gegen null.“ Auch Hans-Dieter Schneider sieht das Ende des Ölzeitalters am Horizont. „Öl ist nun mal kein nachwachsender Rohstoff“, meint er. Deswegen sagt er auch klipp und klar, dass er er sein Geschäft einem Nachfolger, der erst 20 wäre, nicht mit gutem Gewissen übergeben würde. Auch in der Wirtschaft wird Öl als Brennstoff fürs Heizen immer mehr zurückgedrängt. Bei Gewerbeneubauten kommen inzwischen fast durchgängig Solaranlagen aufs Dach. Hans-Dieter Schneider hält viel von Natur- und Umweltschutz. Deswegen bringt er Verständnis auf für strenge Vorschriften in seinem Geschäft, etwa durch die Gefahrgutverordnung oder durch den obligatorischen Grenzwertgeber, der dafür sorgt, dass ein Tank bei der Öllieferung aus seinem 13 000-Liter-Tankwagen nicht überläuft. „Ich achte sehr darauf, dass bei den Lieferungen kein Tropfen Öl daneben läuft.“ Und natürlich ist der 54-Jährige auch gegenüber den regenerativen Energien aufgeschlossen. „Ich habe auch lieber ein Windrad vor mir als ein Kohlekraftwerk.“ Hans-Dieter Schneider ist klar, dass eines Tages, wenn er aufhört, eine lange Familientradition zu Ende gehen wird. Seit 1898 handelt nämlich die Familie Schneider mit Brennstoffen. Foto: Foto: Friso Gentsch, dpa

    Der Tanklaster mit dem originellen, flammenspeienden „S“ am Beginn des Namenszuges „Schneider“ ist aus dem Stadtbild von Gerolzhofen und auch in den Umlandgemeinden nicht wegzudenken. Am Steuer des Lasters sitzt Hans-Dieter Schneider. Er ist der letzte in Gerolzhofen ansässige Brennstoffhändler, der noch Heizöl verkauft.

    Derweil entstehen in der Stadt aber schon Neubaugebiete wie am TV-Platz oder am Nützelbach, deren Häuser völlig ohne fossile Energien beheizt werden. Regenerative Energien sind in, fossile out. In Dänemark zum Beispiel ist bereits seit 2013 die Installation von Öl- und Gasheizungen in Neubauten untersagt. Seit dem 1. Januar 2016 dürfen auch in Bestandsgebäuden keine Öl-Heizkessel mehr eingebaut werden.

    Angesichts dieser Entwicklung klingt es überraschend, wenn Hans-Dieter Schneider sagt, er verspüre bei seinem Geschäft noch überhaupt keinen Umsatzrückgang. Die Verkaufsmengen seien stabil. Das führt er vor allem auf die ältere Kundschaft mit 50 plus zurück.

    In dieser Altersgruppe haben noch viele die konventionelle Ölheizung einschließlich Tank im Keller stehen, die einst einmal – als sie Holz und Kohle als Brennstoff ablösten – ein großer Fortschritt in Richtung Bequemlichkeit war.

    Bei Älteren wenig Neigung zur Umstellung

    Wer in dieser Altersgruppe mit Öl heizt, zeigt auch wenig Neigung zur Umstellung „Die nächsten 20 oder 30 Jahre wird es noch Öl geben“ , sagt Schneider. Das wüssten auch die Leute, die schon langsam Richtung Alter blicken. Für zwei oder drei Jahrzehnte noch einmal umzustellen, sei für viele zu teuer. Denn bei einem Wechsel in der Wärme- und Energieversorgung sind schnell mal 15 000 bis 20 000 Euro weg.

    Neue Ölheizanlagen, so Schneider, sind mittlerweile auch sehr effizient und leisten 20 bis 30 Prozent mehr als alte. Auch der Ausstoß von Schadstoffen ist wesentlich geringer geworden.

    Deshalb ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass sich auch Bauherrn von Neubauten noch für eine Ölheizung entscheiden. Die Neuzugänge in Schneiders Kundenkreis halten sich deshalb immer noch die Waage mit dem Wegfall alter Klientel. Es gebe auch noch einige, die jetzt erst von Kohle auf Öl umstellen.

    Noch zwei Kohle-Kunden

    Apropos Kohle: Sie ist auch noch ein Geschäftsfeld Schneiders, wenn auch ein sehr marginales. Zwei Kunden beziehen noch diesen Brennstoff von ihm. Damit wird er aber nächstes Jahr aufhören. „Briketts gibt es an jeder Tankstelle und Eier- und Steinkohle gehen gegen null.“

    Auch Hans-Dieter Schneider sieht das Ende des Ölzeitalters am Horizont. „Öl ist nun mal kein nachwachsender Rohstoff“, meint er. Deswegen sagt er auch klipp und klar, dass er er sein Geschäft einem Nachfolger, der erst 20 wäre, nicht mit gutem Gewissen übergeben würde.

    Auch in der Wirtschaft wird Öl als Brennstoff fürs Heizen immer mehr zurückgedrängt. Bei Gewerbeneubauten kommen inzwischen fast durchgängig Solaranlagen aufs Dach.

    Hans-Dieter Schneider hält viel von Natur- und Umweltschutz. Deswegen bringt er Verständnis auf für strenge Vorschriften in seinem Geschäft, etwa durch die Gefahrgutverordnung oder durch den obligatorischen Grenzwertgeber, der dafür sorgt, dass ein Tank bei der Öllieferung aus seinem 13 000-Liter-Tankwagen nicht überläuft. „Ich achte sehr darauf, dass bei den Lieferungen kein Tropfen Öl daneben läuft.“

    Lieber Windrad als Kohlekraftwerk

    Und natürlich ist der 54-Jährige auch gegenüber den regenerativen Energien aufgeschlossen. „Ich habe auch lieber ein Windrad vor mir als ein Kohlekraftwerk.“

    Hans-Dieter Schneider ist klar, dass eines Tages, wenn er aufhört, eine lange Familientradition zu Ende gehen wird. Seit 1898 handelt nämlich die Familie Schneider mit Brennstoffen.

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