Das Leopoldina-Krankenhaus ist eines der größten und wichtigsten in der Region Main-Rhön. Doch das Parken dort ist schlicht ein Drama, ein seit vielen Jahren bekanntes dazu. Die Stadtverwaltung hatte nach langen Diskussionen vergangenes Jahr verschiedene Pläne auf den Weg gebracht, nachdem das bestehende Parkhaus am Krankenhaus so marode ist, dass Parkdecks gesperrt werden mussten.
Kürzlich stellte Stadtbaumeister Markus Sauer die Pläne für den Neubau eines Parkhauses an der Mainberger Straße auf dem Grundstück des Autohauses vor, stadtauswärts rechts vor der Kreuzung zum Leopoldina gelegen. Der Bau, der sich entgegen der von der CSU-Fraktion im Sommer 2018 vorgestellten Pläne bereits um ein gutes Jahr verzögert hat, ist der erste Schritt, um Abhilfe zu schaffen. Erst wenn das Parkhaus mit 358 Stellplätzen fertig ist, wird das alte Parkhaus am Leopoldina-Krankenhaus abgerissen und neu gebaut mit dann wohl rund 500 Parkplätzen. Sauer kündigte an, im Herbst wolle die Verwaltung die Ergebnisse der Parkraumuntersuchung vorstellen und das weitere Vorgehen.

In einer Pressemitteilung der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen meldete sich Stadträtin Ayfer Rethschulte zu Wort, die im Krankenhaus arbeitet. Sie warnt vor einseitiger Betrachtung des Parkproblems: "Die Parkplatzsituation am Leopoldina-Krankenhaus darf nicht nur das Problem der Anwohner sein. Sie betrifft uns alle: Anwohner, Mitarbeiter, Patienten und Besucher."
Für Mitarbeiter und Patienten ist es oft schwierig, mit Bus oder Bahn anzureisen
Sie betont, die Grünen wiesen schon seit Jahren auf die Probleme rund um das Krankenhaus hin. Die Veranstaltung der CSU im vergangenen Sommer für die Anwohner sei ein richtiger Ansatz, die Forderung nach Anwohner-Parkausweisen durchaus verständlich, zumal sich der Parkdruck durch die Teilsperrung im Leo-Parkhaus noch einmal erhöht hat. "Man muss aber wissen, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter der Klinik aus dem Landkreis oder noch weiter weg kommen, bei Schichtdienst auch außerhalb der gut mit ÖPNV versorgten Zeiten. Auch Patienten kommen teilweise aus dem weiteren Umkreis. Ihnen ist es oft nicht möglich, den ÖPNV zu nutzen", so Rethschulte. Der geplante Neubau der Parkhäuser sei wichtig, so Rethschulte, die fordert, dass man erst nach deren Fertigstellung über Anwohner-Parkausweise nachdenken dürfe. "Wenn die Situation am Leopoldina sich nach Fertigstellung der Parkhäuser entspannt hat, spricht grundsätzlich nichts gegen Anwohner-Parken - aber vorher darf diese Einschränkung nicht kommen. Es muss gewährleistet sein, dass Mitarbeiter der Klinik falls nötig auch mit PKW zu ihrer Arbeit kommen können, um Patienten und Notfälle zu versorgen."

Außerdem wollen die Grünen für die Mitarbeiter die Anfahrt mit Fahrrad oder E-Bike attraktiv machen, "indem wir diese Art der Anfahrt ähnlich finanziell unterstützen wie das Mitarbeiter-Ticket für die Stadtbusse." Die Parkplatzsituation würde entspannt, und für Gesundheit und Umwelt sei Radfahren auch zuträglich. Wohlwollend zur Kenntnis nehme man, dass der Grünen-Antrag, in den neu zu bauenden Parkhäusern Fahrradparkplätze und E-Bike-Ladestationen bereit zu stellen, umgesetzt werde.