Auf das Verständnis der Regierung von Unterfranken muss die Marktgemeinde Oberschwarzach nun hoffen, wenn es um den Förderantrag für die Sanierung des Julius-Echter-Schlosses geht. Da die Zeit drängt und die VG Gerolzhofen kein Personal hierfür abstellen kann, muss Bürgermeister Manfred Schötz den Antrag selbst, soweit er die Informationen hat, bearbeiten. Dazu bekam er grünes Licht vom Gemeinderat. Ein Begleitschreiben soll die Regierung über die schwierige Sachlage informieren.
In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates war Herber Osel vom Büro hjparchitekten anwesend und erläuterte die aktuelle Planung für den neuen Kindergarten. Anhand eines mitgebrachten Models konnten sich die Anwesenden zusätzlich ein Bild des Baus machen. Grundsätzlich handelt es sich beim Neubau städtebaulich um einen "Scheunenbaukörper". Das Gebäude inklusive aller Räume kann ebenerdig betreten werden und soll zwei Krippenräume und drei Gruppenräume beinhalten.

Laut Rückmeldung der Regierung von Unterfranken sind von den 721 Quadratmeter Fläche im Moment 568 m² förderfähig. Mehrzweckräume, wie der Töpferraum, sind es leider nicht. Es wird aber noch nach weiteren Fördermöglichkeiten gesucht, so der Architekt. Grundsätzlich sei die Devise, den Ausbau relativ einfach zu halten soweit es die Vorgaben und Normen zulassen. Die aktuelle Kostenschätzung liegt bei sechs Millionen Euro brutto. Noch zu prüfen ist, dass die Zufahrt zum Bunker der Hackschnitzelanlage an der Schule durch den Bau nicht eingeschränkt wird.
Gemeinderäte sehen noch Gesprächsbedarf beim Dorfladen
Das weitere Vorgehen zum Dorfladen wird der Marktgemeinderat in einer der nächsten Sitzungen besprechen. Dem Vorschlag von Bürgermeister Manfred Schötz, jemanden zu suchen, der ein vollständiges Konzept erstellt und dann vorschlägt, wollten nicht alle Gemeinderäte folgen. Sie waren der Meinung, dass hier noch Gesprächsbedarf innerhalb des Gremiums notwendig sei.
Diskutiert wird im Gemeinderat auch seit einiger Zeit über eine gemeinsamen Liste für die kommenden Kommunalwahlen. Bisher gab es eigene Listen der Ortsteile, auf denen auch Kandidaten, die nicht wirklich antreten wollten, aufgeführt waren, um sie zu füllen. Um dies in Zukunft zu vermeiden, wäre eine gemeinsame Liste mit Kandidaten, die wirklich antreten wollen, hilfreich. Grundsätzlich eine gute Idee, so 2. Bürgermeister Manfred Baumann. Nach längerer Überlegung sei er aber wieder davon abgekommen und glaube nicht, dass es wirklich funktionieren könne. Das fanden auch einige seiner Ratskolleginnen und Kollegen.
Bei einer gemeinsamen Listen müsste es dann "Vorwahlen" innerhalb der Ortsteile geben, bei denen echte Bewerber scheitern könnten. Am Ende hätten die Wählenden nur die Möglichkeit die Liste "abzusegnen" und keine tatsächliche Auswahl mehr, so die Argumentation. Letztlich sei es aber nicht die Entscheidung des Gremiums, sondern der Bürgerinnen und Bürger. Deshalb soll es dazu noch eine eigene Infoveranstaltung geben.
Genug Wind an den Windrad-Standorten?
Wo sind die besten Standorte für Windräder und Photovoltaikanlagen in der Marktgemeinde? Bürgermeister Manfred Schötz informierte über zwei ermittelte, geeignete Standorte von Windkraftanlagen auf der Flur des Marktes, die beide südlich der B 22 liegen. Ein Punkt liegt oberhalb von Schönaich im Wald, der zweite hinter dem Ortsteil Siegendorf. Zu prüfen wäre noch, ob eine ausreichende Windstärke vorhanden ist.
Über mögliche Standorte und maximale Größen für Photovoltaikanlagen hatte der Rat bereits 2023 diskutiert und diese auch im veröffentlichten Kriterienkatalog dokumentiert. Nun hat die Firma Belectric mit einigen Privatbürgern aus Oberschwarzach zu einer Informationsveranstaltung an diesem Donnerstag, 8. August, um 18.30 Uhr, ins Sebastianihaus nach Oberschwarzach eingeladen. Thema ist die Vorstellung eines möglichen Projektes in der Gemeinde. Es sei davon auszugehen, dass es sich um ein vom Rat abgelehntes Projekt handelt, das sich außerhalb der festgelegten Vorgaben bewegt, so Bürgermeister Schötz. Eine offizielle Einladung an Bürgermeister oder Gemeinderäte sei nicht eingegangen.
Für den Ortsteil Handthal besteht die Möglichkeit, sich als Naturerlebnisdorf zu bewerben. Hierbei zertifiziert der Wanderverband Bayern gemeinsam mit dem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, kleine Orte, die in einer besonders attraktiven Naturlandschaft liegen und den sanften Tourismus leben. Die Marktgemeinde wird nun prüfen, welche Kriterien im Detail bewerten werden.