Unter Anlehnung an das Motto eines großen deutschen Unternehmens "Sicherheit in unsicheren Zeiten" haben 55 Vertrauensleute der IG Metall und Mitglieder des Betriebsrats vor den Werktoren von Schaeffler Flugblätter verteilt und gegen einen rigiden Sparkurs des Unternehmens protestiert.
Nach neun Jahren Hochkonjunktur mit Mehrarbeit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und langen Schichtmodellen mit Wochenendarbeit würden die konjunkturelle Krise und der beginnende Strukturwandel von den Unternehmen ausgenutzt, "um in den Betrieben knallhart zu rationalisieren". Die Kreativität der Verantwortlichen bleibe dabei begrenzt. Überall solle "gespart und umstrukturiert" werden, wie immer sollten Lohnkosten gesenkt, Strukturen verschlankt, Arbeitsplätze verlagert und vor Ort abgebaut werden, heißt es im Flugblatt. "Es scheint, dass die Arbeitgeber jetzt die ideale Möglichkeit sehen, unsere erkämpften Standards zu bekämpfen."
- Lesen Sie auch: Schaeffler will 1300 weitere Arbeitsplätze abbauen
Konkret lauten die Forderungen: Keine betriebsbedingten Kündigungen, Übernahme der Azubis, der befristet Beschäftigten und Leiharbeiter. Keine Abstriche am Tarifvertrag. Weiter wird ein schlüssiges Konzept zur Stärkung des Werkes, der Aerospace und der Industriefunktionen in Schweinfurt gefordert, statt den Rotstift anzusetzen. Verlagerungen in Niedriglohnländer dürfe es nicht geben. Ferner werden frühzeitige und umfassende Informationen und Beteiligung der Beschäftigten bei Umstrukturierungen, Neuorganisation und veränderter Beschäftigungslage gefordert. Mitarbeiter sollten für neue Aufgaben geschult werden.
Der beginnende Umbruch sei alleine betrieblich nicht zu bewältigen, heißt es im Flugblatt. "Wir brauchen einen regionalen Industriedialog mit Unternehmen, Politik und Gewerkschaften, um uns gemeinsam für unsere industrielle Basis einzusetzen."