Der Maschinenring Gerolzhofen setzt künftig auch auf die Vermietung von Schleppern und Anbaugeräten.
Zur symbolischen Schlüsselübergabe eines Mietschleppers trafen sich vor kurzem der Verkaufsberater der Baywa in Gerolzhofen, Thomas Siepak, der Geschäftsführer des Maschinenrings, Michael Mikus, sowie Kundenbetreuer Alexander Bönig beim Baywa-Technikstandort in Gerolzhofen, informiert eine Pressemitteilung.
„Wir haben schon länger darüber nachgedacht neben den Drillkombinationen, die sehr gut genutzt werden, unseren Mitgliedern auch die Möglichkeit zu geben, Schlepper oder Anbaugeräte zu mieten“, wird Maschinenring-Geschäftsführer Mikus zitiert. „Bislang war die Nachfrage aber eher gering.“
Kundenbetreuer Alexander Bönig führt die Nachfrage der Maschinenringmitglieder nach Mietmaschinen auf die angespannte Preissituation in der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren zurück. „Hohe Maschinenkosten bei der Außenmechanisierung wirken sich stark auf das Einkommen des Betriebs aus“, wird er zitiert. Meist sei viel Kapital mittel- bis langfristig gebunden. Dieses Geld sei dann aber für den produktiven Bereich, etwa Betriebserweiterungen, nicht mehr vorhanden.
Bönig, der selbst Nebenerwerbslandwirt ist, meint, dass sich die Anschaffung von oft sehr teuren Maschinen für den einzelnen Betrieb nicht rechnet, da die Auslastung fehlt. Die Gründung von Maschinengemeinschaften aber scheitere oft an den unterschiedlichen Interessen der Landwirte.
Mit der Vermietung von Schleppern und Anbaugeräten will der Maschinenring daher gerade den kleinen und mittleren Mitgliedsbetrieben neue Möglichkeiten des Maschineneinsatzes bieten. Darüber hinaus werde die Liquidität des Betriebes geschont.
Auf die Baywa als Partner sei die Wahl gefallen, weil die mit ihrem Sitz in Gerolzhofen sehr zentral liege, so Geschäftsführer Mikus.
Neben dem Mietschlepper, einem Fendt Vario 724 mit einer Leistung von 240 PS, den der Maschinenring bei der Baywa gemietet hat, wurde ein Tiefengrubber des Herstellers Horsch mit vier Metern Arbeitsbreite durch den Maschinenring angeschafft. Betriebe, die selbst über ein passendes Zugfahrzeug verfügen, können den Grubber auch solo anmieten. Außerdem bieten einige Mitgliedsbetriebe Anbaugeräte wie Kurzscheibeneggen mit größeren Arbeitsbreiten zum Verleih an.
Die Winzerbetriebe unter den Mitgliedern des Maschinenrings haben seit diesem Jahr die Möglichkeit, einen Fendt-Schmalspurschlepper zu mieten, der im Baywa-Standort Volkach verfügbar ist.
Nach der Auflösung der Güllegemeinschaft Gerolzhofen und der Änderung der Düngeverordnung bis zum Jahr 2020 hat sich der Maschinenring auch über Gülle-Ausbringtechnik Gedanken gemacht. Neben der Vermittlung eines Lohnunternehmens, das die Gülleausbringung als komplette Dienstleistung anbietet, beabsichtigt man, ein Güllefass anzuschaffen. Neben weiteren Änderungen erlaube die Düngeverordnung ab 2020 nur noch die streifenförmige, bodennahe Ausbringung von Gülle und Gärsubstrat.
Ein Güllefass mit Ausbringtechnik, das diese Vorgaben schon erfüllt, liege je nach Hersteller und Ausstattung bei rund 100 000 Euro. „Selbst wenn man ein günstiges Fass kauft beträgt der Mindesteinsatzumfang etwa 10 000 Kubikmeter Gülle“, wird Alexander Bönig zitiert. Im Schnitt hätten aber selbst größere Betriebe nur 2000 bis 3000 Kubikmeter auszubringen. Für einen Einzelbetrieb wäre eine solche Investition also völlig unrentabel. „Wir haben bei den Landtechnikfirmen in unserem Gebiet bereits Angebote für ein Güllefass eingeholt und die entsprechende Auslastung schon zusammen“, wird Bönig zitiert.
Geschäftsführer Mikus rät, Betriebe sollten sich bereits jetzt Gedanken machen wie sie künftig ihre Gülle ausbringen, und nicht bis Herbst 2019 warten.
Fragen zu den Mietmaschinen beantwortet der Maschinenring unter Tel. (0 93 82) 97 49-12.