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SCHNACKENWERTH: Schnackenwerth stellt sich dem Wettbewerb

SCHNACKENWERTH

Schnackenwerth stellt sich dem Wettbewerb

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    Einen Kirchenführer für die überörtlich bedeutsame barocke Sankt-Andreas-Kirche hat Richard Hümmer (links) geschrieben. Rechtzeitig zum Bezirksentscheid ist das Heft fertiggestellt, freut sich Kirchenpfleger Konrad Bonengel.
    Einen Kirchenführer für die überörtlich bedeutsame barocke Sankt-Andreas-Kirche hat Richard Hümmer (links) geschrieben. Rechtzeitig zum Bezirksentscheid ist das Heft fertiggestellt, freut sich Kirchenpfleger Konrad Bonengel. Foto: Fotos: Silvia Eidel

    Das Dorf boomt, die Bevölkerung wächst entgegen dem allgemeinen Trend, von 382 Einwohner 2011 auf aktuell 419 Personen. Woran liegt's? Sicher an einer Vielzahl von Gründen, zu der auch das neue Baugebiet zählt. Aber offenbar hat der Ort durch die 1000-Jahrfeier 2015 einen gewaltigen Schub erlebt, der das Gemeinschaftsgefühl stärkt und die jungen Leute am Ort hält oder wieder zurück lockt. Durch die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2016 wurde die Attraktivität des Wernecker Gemeindeteils weiter gesteigert. Jetzt geht der Kreissieger mit der Bezirksrunde optimistisch weiter Richtung Zukunft.

    Das Dorf hat schon gewonnen

    Klar, gewinnen möchten die Schnackenwerther schon gerne und wollen sich am Dienstag, 27. Juni, der Bewertungskommission als unterfränkischen Titelträger empfehlen. „Aber auch wenn wir nicht siegen, haben wir gewonnen“, formuliert es Konrad Bonengel. Der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft weiß, dass das Dorf schon jetzt an Attraktivität gewonnen hat, nach außen durch viele Verschönerungen und nach innen durch das verbesserte Miteinander, durch die Aufbruchstimmung.

    „Mindestens 500 Stunden Eigenleistung“, so Bonengel, haben die Schnackenwerther seit dem Sieg im Kreisentscheid im vergangenen Jahr geleistet. Da wurde der Bachverlauf gestaltet und aufgewertet, wurden am Dorf- und Kirchplatz Pflanzbeete oder eine Kräuterschnecke angelegt. Auch ein Naschgarten wurde mit Unterstützung der Kreisfachberaterin für Gartenbau, Brigitte Goss, ganz neu kreiert. Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren oder Erdbeeren können hier von jedermann und vor allem den Kindern gekostet werden. „Da kommen noch erklärende Schilder hin“, erläutert Bonengel.

    Öffentliche Treffmöglichkeiten

    Aus alten Sandsteinpfosten des Pfarrhauses legten Freiwillige einen Sitzplatz an. „Letzte Woche haben wir uns da am Abend getroffen und ein Glas Wein getrunken“, lacht Gabi Hartlaub, die beim Rundgang durchs Dorf zufällig dazu stößt. Sie gehört zum „Pflanzteam“ aus vier, fünf Frauen, die sich um die neuangelegten Beete im Ort kümmern. Sie erzählt, dass sich durch die verschiedenen öffentlichen Treff-Möglichkeiten, etwa am neugestalteten Dorfplatz, auch immer wieder neue Personenkonstellationen ergeben.

    In der Siedlung hat Marktgemeinderat Sebastian Hauck die jungen Eltern animiert, gemeinsam mit den Kindern Patenbäume zu pflanzen und zu pflegen. Zwölf Stück wurden es dort, vier weitere im älteren Baugebiet. „Das fehlende Grün war ein Kritikpunkt der Jury beim Kreisentscheid“, weiß Bonengel.

    Natürlich sei nicht überall im Dorf alles gelungen. Aber man spreche das offensiv an und versuche das Mögliche, bekennt er.

    Viel selbst gemacht

    Aus dem Erlös der 1000-Jahrfeier kann die Vereinsgemeinschaft einiges finanzieren, sie braucht aber auch die Unterstützung der Gemeinde Werneck. „Wir machen möglichst viel selber, da kann jeder im Dorf auch stolz darauf sein“, meint er. „Das stärkt das Wir-Gefühl“.

    An Ideen mangelt es den Einwohnern Schnackenwerthers nicht. So hat Ortschronist Richard Hümmer ganz frisch einen 28-seitigen, reich bebilderten Kirchenführer geschrieben. Schließlich ist die renovierte katholische Pfarrkirche Sankt Andreas der Prototyp eines barocken Gotteshauses mit überörtlicher Bedeutung.

    Die ausladende Rokokokanzel wurde oft kopiert, das Deckengemälde stammt von Johann Peter Herrlein, das Orgelgehäuse vom Würzburger „Hoforgelmacher“ Johann Phillip Seuffert und die Doppelempore mit Barockbalustrade weist auf das einst reiche Bauerndorf hin. Ab Juli ist der Kirchenführer für 1,50 Euro im Gotteshaus erhältlich, erklärt Bonengel, der zugleich auch Kirchenpfleger ist.

    „Feier-Gade“ wird erweitert

    Um bei Konzerten in der Kirche oder anderen Veranstaltungen bessere Möglichkeiten für eine Bewirtung und Begegnung zu erhalten, soll die jetzige „Feier-Gade“ im Gadenring rund um die Kirche um einen weiteren Raum ergänzt werden, spricht er ein neues Projekt an. Und die künftige Dorferneuerung und die Neugestaltung der Achse Dorfplatz-Werntalstraße bringe den Ort weiter voran.

    Dass bei einer solchen positiven Veränderung ganz viele Menschen zusammen wirken, versteht sich von selbst. Bonengel betont das immer wieder. Und selbst, wenn Schnackenwerth beim Bezirksentscheid nicht in die nächste Runde, den Landesentscheid kommen sollte: „Es bleibt was!“, ist er überzeugt.

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