Unfälle, liegengebliebene Autos, umgestürzte Bäume: Die starken Schneefälle am Donnerstagabend sorgten für massive Verkehrsbehinderungen und legten den Verkehr in einigen Teilen der Region lahm. Am Tag danach ziehen Polizei und Winterdienste erste Bilanzen, wie sehr Sturmtief "Bianca" sowie die damit einhergehenden Schneefälle die lokalen Behörden und Hilfsdienste forderten.
Polizei: Autobahnstau und kleinere Unfälle
Die Polizeiinspektion der Stadt Schweinfurt berichtet von einer "sehr starken Einsatzbelastung". Sie spricht von rund 20 angelegten Einsätzen, jeweils die Hälfte Unfälle und Verkehrsbehinderungen. Jedoch gab es "bestimmt 30 weitere Anrufe, die nicht alle gestemmt werden konnten". Einige Anrufer seien an Feuerwehr, THW oder Streudienste verwiesen worden. Da nicht zu jedem kleineren Unfall eine Streife geschickt werden konnte, habe man den Unfallbeteiligten teilweise auch empfohlen, sich zunächst selbst zu einigen.
Die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck meldet "längere Verkehrsbehinderungen" insbesondere auf der A70. Obwohl schon ab Nachmittag alle Räum- und Streufahrzeuge der Autobahn- und Straßenmeistereien auf den Autobahnen in der Region Main-Rhön im Einsatz gewesen seien, sei gegen 18.50 Uhr ein Sattelzug am Autobahnkreuz Schweinfurt-Werneck im Bankette hängengeblieben. Bis zur Räumung der Einsatzstelle habe sich ein rund neun Kilometer langer Stau auf der A70 in Fahrtrichtung Würzburg gebildet. Weitere Lastwagen hingen auf schneebedeckter Fahrbahn fest. Auf der A7 bei Werneck sei es zudem zu zwei Unfällen gekommen. Die Beteiligten seien unverletzt geblieben. Schäden: 5000 und 3000 Euro.
ILS meldet 220 Notrufe
Die Integrierte Leitstelle (ILS) meldete für das Einsatzgebiet (Landkreise Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld, Schweinfurt und die kreisfreie Stadt Schweinfurt) insgesamt 220 Notrufe und 45 Einsätze in der Zeit zwischen 19.15 und 22.35 Uhr. Schwerpunkt: Bäume, die durch die Schneelast umgestürzt waren und die Straßen blockierten. Auf schneeglatten Fahrbahnen seien bei Verkehrsunfällen drei Personen leicht verletzt worden. Insgesamt habe der Nachtdienst bis 5 Uhr 131 Einsätze des Rettungsdienstes sowie 49 Feuerwehreinsätze veranlasst.
Zufrieden mit dem Verlauf ihrer Arbeiten sind der Winterdienst der Stadt Schweinfurt sowie der Kreisbauhof, für Räum- und Streuarbeiten im Landkreis verantwortlich. Laut Axel Meffert vom Servicebetrieb Bau- und Stadtgrün wurden Streufahrzeuge zwar auch durch Staus aufgrund der starken Schneefälle ausgebremst. Insgesamt seien die fünf Fahrzeuge aber gut vorangekommen.
Winterdienste zeigen sich zufrieden
Gegen 18 Uhr sei man alarmiert worden und um 19 Uhr ausgerückt, so Meffert. In einer ersten Schicht bis 23.30 Uhr sowie einer zweiten von 2 bis 5 Uhr konnten die städtischen Straßen vollkommen geräumt werden. Ab 6 Uhr morgens habe sich dann der "Handräumdienst" um Übergänge sowie Rad- und Fußgängerwege gekümmert.
Der Kreisbauhof organisierte die nötigen Arbeiten im Landkreis in zwei Schichten von 18 bis 1 Uhr sowie von 3 bis 8 Uhr. Danach soll alles bereinigt gewesen sein. Unfälle hätten sich zahlenmäßig in Grenzen gehalten, nur einige Autos seien von der Fahrbahn abgekommen. Die Winterdienste des Kreises Schweinfurt werden in Kooperation mit dem Freistaat Bayern organisiert, insgesamt standen ihnen 21 Fahrzeuge zur Verfügung.