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GEROLZHOFEN: Schulzentrum nach Gasalarm komplett evakuiert

GEROLZHOFEN

Schulzentrum nach Gasalarm komplett evakuiert

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    Ein Gasalarm sorgte am Dienstagmorgen dafür, dass in der zweiten Unterrichtsstunde Realschule und Gymnasium im Gerolzhöfer Schulzentrum komplett evakuiert werden musste.
    Ein Gasalarm sorgte am Dienstagmorgen dafür, dass in der zweiten Unterrichtsstunde Realschule und Gymnasium im Gerolzhöfer Schulzentrum komplett evakuiert werden musste. Foto: Foto: Norbert Vollmann

    Keine 21 Stunden nachdem sich der gemeldete Brand in der Schallfelder Straße als Fehlalarm herausgestellt hatte, sorgte am Dienstagmorgen gegen 9.15 Uhr ein Gasalarm im Schulzentrum für große Aufregung in der Stadt. Nachdem sowohl im Außenbereich der Realschule als auch im Schulhaus selbst Gasgeruch festgestellt worden war, mussten Realschule und Gymnasium vorsorglich komplett evakuiert werden.

    Rasche Entwarnung

    Doch auch diesmal konnte rasch Entwarnung gegeben werden, obwohl der beißende, vom Westwind rasch gen Osten weiter transportierte Gasgeruch längere Zeit selbst noch in dem über der Alitzheimer Straße liegenden Industriegebiet zu vernehmen war.

    Die Überprüfung durch Polizei und Feuerwehr hatte ergeben, dass auf dem in Reichweite der Schulen an der Bahnlinie gelegenen Grundstück, auf dem sich neben der TÜV-Prüfstelle auch noch eine Betriebsstelle der Gasversorgung Unterfranken befindet, ein von der Gasuf beauftragter Dienstleister zugange war.

    Hoch konzentriertes Riechmittel war ausgelaufen

    Dabei war eine geringe Menge des Geruchsstoffes ausgelaufen, der insbesondere Gas ohne signifikanten Eigengeruch beigemischt wird, um bei einem Gasaustritt als Warn- oder Alarmsignal zu dienen. In der Fachsprache wird der Zusatz derartiger geruchsintensiver Substanzen als Odorierung bezeichnet.

    Da es sich in diesem Fall um das hoch konzentrierte Riechmittel selbst gehandelt hatte, war der Geruch natürlich noch intensiver als er schon im Normalfall aufgrund der Beimengung ist.

    Zu keinem Zeitpunkt bestand eine konkrete Gefahr

    Nach Aussage von Gerolzhofens Kommandant Roland Feller und von seinem Stellvertreter, Kreisbrandmeister Stefan Hauck, habe zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefahr bestanden. Umgehend durch die Feuerwehr vor Ort vorgenommene Messungen hatten dann auch keinerlei Gaskonzentration in der Luft angezeigt. Das konnte jedoch zum Zeitpunkt, als der Alarm ausgelöst worden war, noch niemand wissen.

    Bönigs kurzer Weg zum Einsatzort

    Zusammen mit der Gerolzhöfer Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst war auch Kreisbrandinspektor Alexander Bönig an den Einsatzort geeilt. Sein Arbeitsplatz befindet sich nur unweit vom Schulzentrum im Büro des Maschinenrings Gerolzhofen in dem Gebäude neben der Ex-Geodrom-Halle (Takka-Tukka-Land) gegenüber vom Norma-Markt.

    Insgesamt wurden rund 470 anwesende Schüler der landkreiseigenen Ludwig-Derleth-Realschule sowie rund 300 Gymnasiasten der Außenstelle Gerolzhofen des Franken-Landschulheims Schloss Gaibach zusammen mit den Lehrerinnen und Lehrern evakuiert.

    Hausmeister reagierte vorbildlich

    In der Realschule hatte der Hausmeister vorbildlich reagiert. Umgehend hatte er die zwei Klassenzimmer räumen lassen, in denen der Gasgeruch als erstes festgestellt worden war. Zugleich setzte er den Feuerwehr-Notruf ab und löste den Hausalarm aus, bevor Schulleiterin Elisabeth Grimanelis und ihre Stellvertreterin Silke Jacobi zusammen mit den Lehrern gefordert waren.

    Schüler hatten teilweise nur Socken an den Füßen

    Vor allem die Realschüler, die gerade Sportunterricht hatten, trugen teilweise nur Socken bei dem feuchten Wetter an den Füßen und es dauerte auch einige Zeit, in der sie im Freien standen, ehe sich die Schulprozession in Richtung der als Notquartier dienenden Halle des Busunternehmens Kleinhenz in der Adam-Stegerwald-Straße bewegte.

    Kleinhenz-Halle als Notaufnahmequartier für die Realschüler

    Dort waren mittlerweile die Busse aus der Halle gefahren und die Heizung aufgedreht worden, bis die Schüler und Lehrer eintrafen, nachdem sie die Alitzheimer Straße überquert hatten. Insgesamt fanden hier rund 500 Personen Aufnahme.

    Für die am meisten durchnässten und teilweise auch erschöpften Kinder waren obendrein die Umkleide- und Duschräume von der Firma Kleinhenz geöffnet worden. Auch hier trug eine Übung vor rund drei Jahren dazu bei, dass alles bei der Evakuierung und Unterbringung geordnet, zügig und reibungslos ablief.

    Schulleiterin lobt Firma Kleinhenz

    Busunternehmer Lothar Kleinhenz betonte gegenüber dieser Redaktion: „Wir haben unser Möglichstes getan.“ Das konnte Schulleiterin Elisabeth Grimanelis nur voll und ganz bestätigen. Sie sagte: „Die Firma Kleinhenz hat sich ganz toll verhalten und um die Kinder gekümmert.“ Die Schüler wurden schließlich obendrein im Bus zur Schule zurückgefahren, wobei einige von ihnen, wie erwähnt, nur Socken anhatten. Elisabeth Grimanelis: „Es war ein aufregender Schultag.“

    Joachim Müller: „Die Sicherheitsübungen haben sich ausgezahlt“

    Die Schülerinnen und Schüler der Gymnasiums-Außenstelle verließen mit ihren Lehrkräften kurz nach den Realschülern über die verschiedenen Ausgänge das Gebäude, um sich auf dem nahen Sportplatz zu sammeln.

    Alles habe vorbildlich geklappt, betont Studiendirektor Joachim Müller. Der Schulleiter gab selbst mit dem Megafon den Takt bei der Evakuierung an.

    Müller stellte beim Rückmarsch ins Schulhaus fest: „Die Sicherheitsübungen haben sich ausgezahlt.“ So war eine größere Evakuierungsübung im Juli 2015 nach Abschluss der energetischen Sanierung und des Umbaus der Schule abgehalten worden. Gleichzeitig mit dem Erklingen des Hausalarms hatten sich dabei die im Zuge der Generalsanierung neu eingebauten Rauchabschlusstüren geschlossen. Sie sollen dafür sorgen sollen, dass bei einem Brand immer mindestens eine Fluchtweg-Alternative rauchfrei bleiben soll.

    Realschüler hatten nach dem Alarm schulfrei, Gymnasiasten nicht

    Für die Realschüler war der Unterricht übrigens damit gelaufen. Nicht zuletzt in Anbetracht der Tatsache, dass etliche von ihnen doch stärker durchnässt waren und teilweise zwischenzeitlich eben nur Socken anhatten, gab ihnen die Schulleiterin schulfrei. Elisabeth Grimanelis: „Ich habe sie nach Hause geschickt beziehungsweise abholen lassen.“

    Umso größer dürfte die Enttäuschung bei den Gymnasiasten gewesen sein. Für sie, die allerdings auch nicht so lange auf dem Sportplatz im Freien standen, wie die Realschulkollegen, ging der Unterricht nach der Rückkehr ins Schulgebäude wie gewohnt weiter.

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