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Schweinfurt: Schwanensee im Gemeindehaus: Der Sieg der Liebe über das Böse

Schweinfurt

Schwanensee im Gemeindehaus: Der Sieg der Liebe über das Böse

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    Mit Begeisterungsstürmen und Bravorufen dankte das begeisterte Publikum dem Ensemble des "Royal Classical Ballet".
    Mit Begeisterungsstürmen und Bravorufen dankte das begeisterte Publikum dem Ensemble des "Royal Classical Ballet". Foto: Agenda Production - Shalva Beniashvili

    Ein gelungener Coup: Mit zwei ausverkauften Vorstellungen des Ballett-Klassikers "Schwanensee" verabschiedete das Schweinfurter Theater am Silvesterabend das alte Jahr, um am Neujahrstag das neue damit zu begrüßen. Jung und Alt ließen sich verzaubern vom Sieg der Liebe über das Böse, von der Schönheit und der Faszination des klassischen Balletts und von der berauschenden Musik von Peter Tschaikowsky. Hier wurde "Schwanensee" mitreißend präsentiert vom international besetzten "Royal Classical Ballet".

    Woran liegt nun der Zauber von Schwanensee, einem der häufigsten aufgeführten Ballette der Welt? Das auch in der Popkultur sein Echo gefunden hat, etwa im Film "Black Swan" oder in Taylor Swifts Video "Shake it off".

    Da ist zunächst eine tragische Liebesgeschichte: Vom bösen Zauberer Rotbart wird Prinzessin Odette in einen Schwan verwandelt, doch kann dieser Fluch durch wahre Liebe gebrochen werden. Und tatsächlich begegnet sie nachts - in Menschengestalt - dem schönen Prinzen Siegfried. Ein scheuer erster Pas de Deux verspricht den Beginn einer großen Liebe – doch Rotbart weiß das mit seinen Intrigen zu verhindern. Siegfried verrät Odette, indem er Odile, dem betrügerischen schwarzen Schwan, seine Liebe gesteht.

    Ein weiterer Reiz des Balletts ist die berühmte Doppelrolle von Odette und Odile, die in der Silvesteraufführung von der Primaballerina Ksenia Pukhlovskaya brillant getanzt wird. Dies ist nicht nur eine besonders anspruchsvolle Rolle, sie verlangt von der Interpretin auch die Darstellung zweier völlig verschiedener Charaktere: Die russische Solistin gestaltet die Odette (natürlich auch vorgegeben von der genialen Musikdramaturgie Tschaikowskys) als eine eher melancholische unglückliche Prinzessin, ihre Odile dagegen ist selbstbewusst, diabolisch-sinnlich.

    Die Tänzerin glänzt mit wunderschönen Arabesken

    Auch die Rolle des Prinzen Siegfried ist mit dem Tänzer Sergei Skvortsov hervorragend besetzt. Er umkreist das Bühnenrund mit kraftvollen Sprüngen, sein Pas de Deux mit der Ballerina atmet Poesie und tänzerische Vitalität. Die Tänzerin glänzt dabei mit wunderschönen Arabesken und gestützten Drehungen auf Spitze. Dramatischer dagegen der Pas de Deux von Siegfried mit Odile (in der Gestalt von Odette). Immer wieder wird ihr Tanz vom mächtigen Rotbart unterbrochen, der deutlich demonstriert, dass Odette/Odile sein Geschöpf ist. Doch zum Schluss ist er der Verlierer, Prinz Siegfried und Odette feiern ihre Liebe.

    Ein besonderer Augenschmaus ist natürlich der Auftritt des 16-köpfigen Corps de ballet als weiße Schwäne. Choreograf Marius Petipa (1818-1910) erfand dafür besondere Körperhaltungen, um die Bewegungen der Schwäne nachzuahmen: Das Ruhen auf einem Bein, das andere gestreckt hinter dem Rumpf. Dazu kommen schwingende Armbewegungen, Neigen des Kopfes zur Schulter hin, ein Flattern auf Spitze. Mit Synchronität und Standfestigkeit veredeln die Tänzerinnen ihren Auftritt zu einem ästhetischen Genuss. Weitere Höhepunkte sind der pittoreske Tanz der vier kleinen Schwäne und die Nationaltänze Czardas, Mazurka sowie ein spanischer Tanz.

    Mit Begeisterungsstürmen und Bravorufen dankte das begeisterte Publikum dem Ensemble des "Royal Classical Ballet". Intendant Christof Wahlefeld hatte vor Beginn das erwartungsfrohe Publikum begrüßt und ihm für seine Treue im vergangenen Jahr gedankt. Er habe gute Nachrichten: "Der Kartenverkauf läuft besser denn je, trotz der Haushaltskürzungen um 30 Prozent werden alle geplanten Vorstellungen der Saison 2024/25 stattfinden". Außerdem habe man ihm in Aussicht gestellt, dass durch einen Nachtragshaushalt auch die Theatersaison 2025/26 in gewohntem Umfang und bewährter Qualität gesichert sei. Und: "Am 20. April 2025 feiern wir Richtfest am Theater!"

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