Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: Schweinfurt: 5500 Metaller im Streik

SCHWEINFURT

Schweinfurt: 5500 Metaller im Streik

    • |
    • |
    An diesem Mittwochmorgen: 5500 Metaller aus dem Bereich Schweinfurt Main-Rhön und Haßberge waren im Warnstreik für fünf Prozent mehr Geld – eine Rekordbeteiligung.
    An diesem Mittwochmorgen: 5500 Metaller aus dem Bereich Schweinfurt Main-Rhön und Haßberge waren im Warnstreik für fünf Prozent mehr Geld – eine Rekordbeteiligung. Foto: Foto: Josef Lamber

    Fünf Prozent mehr Geld: Das ist die Gewerkschaftsforderung – auf zwölf Monate gerechnet. 2,1 Prozent in Tranchen auf 24 Monate und etwas Einmalzahlung haben die Arbeitgeber bisher geboten. Für die IG Metall und ihre Mitglieder völlig inakzeptabel, die oft und gerne auch als „Unverschämtheit“ qualifiziert wird.

    Dagegen protestierten am Mittwochvormittag rund 5500 Beschäftigte der Metallbetriebe in Schweinfurt, der Rhön und den Haßbergen - laut IG Metall ein neuer Teilnehmerrekord. Neben Beschäftigten der Schweinfurter Großbetriebe waren diesmal ihre Kollegen aus Eltmann (Schaeffler), Augsfeld (Bosch Rexroth), Königsberg (Fränkische Rohrwerke), Bad Neustadt (Siemens, BSH, Preh, Gardner Denver) und Mellrichstadt (Reich) mit Bussen zur Kundgebung gerkommen.

    Am Donnerstag soll in Nordrhein-Westfalen ein Pilotabschluss versucht werden

    Am Donnerstag verhandeln die Parteien wieder, in Nordrhein-Westfalen soll ein „Pilotabschluss“ versucht werden, den die anderen Bezirke wie Bayern und Baden-Württemberg dann übernehmen würden. Ob es gelingt? Laut Jürgen Wechsler, Bayerns IG-Metall-Chef, der am Morgen in Schweinfurt der Hauptredner war, stehen die Chancen fünfzig zu fünfzig.

    „Die Argumente sind, sie sind ausgetauscht“, so Wechsler, „die Frage sei nun, ob die Arbeitgeberseite sich bewege oder die Streiks nach Pfingsten noch ausgeweitet werden müssten.

    Bayerns IG-Metall-Chef Wechsler: Längere Laufzeit bedeutet mehr Prozente

    Der „24-Stunden-Streik“ wird als Drohung erneut genannt. Die Gewerkschaft sei bereit zu einem Abschluss, „wir werden aber nicht jedes Angebot akzeptieren“, rief Wechsler unter großem Applaus in die Menge unter den roten Fahren.

    Bayerns oberster IG-Metaller deutete an, dass man „natürlich auch über die Laufzeit reden“ könne. „Wer aber eine längere will, muss bei den Prozenten drauflegen“. 2,1 Prozent seien „nicht einmal ein Ausgangspunkt, ein Witz, über den man nicht einmal lachen kann“.

    Solidarische Grüße von 300 000 Kollegen der Österreichischen Produktionsgewerkschaft

    Besonders freuten sich die vereinigten Metaller aus dem unterfränkischen Norden über eine Solidaritätsadresse aus dem Nachbarland. Als „Botschafter“ von 300 000 Mitgliedern der Österreichischen Produktionsgewerkschaft sagte ihnen Reinhold Binder zu, dass sie die Forderungen der deutschen Metaller berechtigt finden und unterstützen. Riesenbeifall für Binder.

    Die knapp einstündige Kundgebung war perfekt gestaltet als Mischung aus sehr selbstbewusster, fordernder Kundgebung und Rock- und Rapp-Party. Der DJ heizte zwischen den Redebeiträgen ordentlich ein.

    Kippes: Arbeitgeber sollen sich nun ein akzeptables Angebot überlegen

    Die Arbeitgeber hätten nun Gelegenheit, ein akzeptables Angebot zu machen, sagte Schweinfurts IG-Metall-Chef Peter Kippes: „Wenn nicht, wird der Preis für sie am Ende höher sein, dann werden sie sich die Augen reiben.“

    Dann sagte Kippes: „Lasst uns den restlichen Tag für was Schöneres nutzen, als an die Werkbank zurückzugehen.“ Riesenjubel. Um 10.35 Uhr war die Kundgebung zu Ende – mit dem Versprechen, nach Pfingsten weiter zu streiken, sollte am Donnerstag im Pilotbezirk kein akzeptabler Abschluss gelingen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden