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Gerolzhofen: St. Martins Botschaft: Die Kleinen zeigen wie es geht

Gerolzhofen

St. Martins Botschaft: Die Kleinen zeigen wie es geht

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    St. Martin alias Ursula Schäfer und ihr Pferd Wizzard, am Baum der Bettler alias Karin Werbinek und ihre kleinsten Fans.
    St. Martin alias Ursula Schäfer und ihr Pferd Wizzard, am Baum der Bettler alias Karin Werbinek und ihre kleinsten Fans. Foto: Andrea Lindenberger

    Die Kinderhäuser St. Regiswind und St. Martin zogen auch in diesem Jahr  sternförmig mit den Kindern zum Marktplatz und erlebten mit Familie und Freunden den Höhepunkt des Umzugs – an einem eisigen Abend reitet ein römischer Soldat in die Stadt, sieht da einen Bettler sitzen, zerlumpt und frierend. Martinus, Soldat der kaiserlichen Garde in Gallien, sieht diesen Mann in der Kälte sitzen. Da er außer seiner Uniform und seinem Schwert nichts bei sich hatte, teilte er kurzerhand seinen Mantel in zwei Hälften, gab eine davon dem Bettler und rettete ihn so vor dem sicheren Kältetod. Seine Mitsoldaten verspotteten ihn dafür. Doch er ließ sich davon nicht beirren und tat sein Leben lang Gutes, verließ die Armee, wurde Priester und später ein sehr angesehener und mittlerweile heiliggesprochener Bischof.

    Und warum gibt es jetzt einen Laternenumzug am 11. November? Martinus beließ es nicht nur bei einer guten Tat. Er war anders. In einer Zeit, als es viele nicht kümmerte, wie es einem notleidenden Menschen ging, brachte er durch seine Bereitschaft zu teilen, viel Licht in die Dunkelheit.

    Mit 81 Jahren starb Martinus als einer der beliebtesten Bischöfe. Seine Beerdigung fand am 11.11.397 nach Christus unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Zu seinem Gedenken leuchten noch heute an diesem Tag die Laternen. Schon Wochen zuvor basteln und tüfteln die Erzieher und Eltern zusammen mit den Kindern die tollsten Modelle. Da entstehen Enten, Igel, Monde, Einhörner und Raketen. So mancher Laternenstab biegt sich unter der Last des vielen Pappmachés und muss stabilisiert werden. Ob Kerzen- oder LED-Licht, die kleinen Kunstwerke und ihre stolzen Kinder tragen das Licht durch die Straßen Gerolzhofens.

    Martinslieder werden gesungen und wer nicht textsicher ist, summt zumindest mit. Es herrscht eine besondere Stimmung, weil die Kinder in ihren Gruppen mit Rollenspielen und ihrer Begeisterung zeigen, worum es wirklich geht. Die Geschichte von St. Martin ist eine christliche Tradition, die eine allgemeingültige Botschaft verbreitet: Sieh nicht weg, wenn ein Mensch Not leidet, sondern teile mit ihm. Die Kleinen spielen sowohl den Bettler als auch den römischen Soldaten gerne und berühren damit auch die Herzen der Großen. Wer teilt, wird nicht arm, sondern reich - durch die Liebe seiner Mitmenschen.

    St. Martin: Influencer des Guten

    Und eines ist sicher: Geteilt wird einiges an diesem Abend. Kaum beginnt das Rollenspiel der Kinder, werden die Smartphones gezückt und alles festgehalten, gepostet und geliked. Sicher hatte Martinus das so nicht auf dem Plan. Doch als weltoffener Mensch hätte es ihm vielleicht sogar gefallen, dass seine Message ein viraler Hit wird.

    Erstmals entstand dieses Jahr in den Kinderhäusern St. Regiswind und St. Martin die Idee "Verschenke einen Herzenswunsch". Zusammen mit ihren Erziehern haben die Kinder nicht nur fleißig einzigartige Laternen gebastelt, sondern Postkarten mit Herzen entworfen. Diese schenkten sie dann ihren Eltern, Großeltern oder Paten. Ein Gemeinschaftsprojekt zu diesem Thema wurde in der katholischen Stadtpfarrkirche "Hl. Maria vom Rosenkranz und Hl. Regiswindis" auf dem Nebenaltar ausgestellt.

    Einer von drei Glühweinständen des Elternbeirats, die zwei Vorsitzenden Susanne Bayer, Tanja Müller-Pfeuffer und ihre Azubis Jörg Ewers und Alexander Haas.Sponsoren des Abends waren Petra Betz, Bühl Kurierdienst, Dittmeier, Fa. Döpfner, Edeka, Frankenwerbung, La Torre Bianca, Rewe, tegut und Tankstelle Walther.
    Einer von drei Glühweinständen des Elternbeirats, die zwei Vorsitzenden Susanne Bayer, Tanja Müller-Pfeuffer und ihre Azubis Jörg Ewers und Alexander Haas.Sponsoren des Abends waren Petra Betz, Bühl Kurierdienst, Dittmeier, Fa. Döpfner, Edeka, Frankenwerbung, La Torre Bianca, Rewe, tegut und Tankstelle Walther. Foto: Andrea Lindenberger

    "Was ist denn ein Herzenswunsch von mir", überlegten einige, die vor dem Altar standen. So einfach lässt sich das nicht beantworten. Können wir so adhoc einen Herzenswunsch formulieren – für uns oder einen Menschen, den wir kennen?

    Für die Kinder ging bereits ein Wunsch in Erfüllung, als sie das Pferd von St. Martin sehen konnten. Im wahren Leben ist Martinus übrigens in diesem Jahr von Ursula Schäfer dargestellt worden. Zusammen mit ihrem zwölfjährigen Pferd Wizzard, einem Irish Tinker folgte sie gerne der Bitte der Kinderhausleitung. Den Bettler verkörpert seit 25 Jahren Karin Werbinek. "Es macht mir jedes Jahr große Freude, an diesem Abend dabei zu sein", sagt die engagierte Gerolzhöferin.

    Besonderer Dank gilt auch den Organisatoren, dem Elternbeirat, den Sponsoren, dem Rotary-Club und den vielen Helfern für die vorweihnachtlichen Köstlichkeiten und einen sicheren Ablauf.

    Sponsoren des Abends waren Petra Betz, Bühl Kurierdienst, Dittmeier, Fa. Döpfner, Edeka Didis, Frankenwerbung, La Torre Bianca, Rewe Götzelmann, tegut und die Freie Tankstelle Walther.

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