Das Ensemble des Kleinen Stadttheaters Gerolzhofen ist vor einigen Monaten vom ehemaligen Café Schoue in der Marktstraße umgezogen in die Centgasse 4 in das ehemalige Gebäude der Firma Steigner. Nun lag im Stadtrat der Antrag auf Nutzungsänderung des Gebäudes vor. Der Laden für Babyausstattung soll zu einer Kleinkunst-Bühne mit 118 Besucherplätzen werden. Der Stadtrat gab nach längerer Diskussion schließlich einstimmig sein Einvernehmen. Das letzte bauordnungsrechtliche Wort hat allerdings das Landratsamt Schweinfurt.
Im Erdgeschoss des Hauses werden die Kleinkunst-Bühne mit Eingangsfoyer, kleiner Snackbar zur Pausenverpflegung und Sanitärräumen entstehen. Im Obergeschoss haben die Akteure ihre Umkleidemöglichkeit. Außerdem befinden sich dort das Requisitenlager und die Küche sowie Räume für Wechselausstellungen. Das Dachgeschoss wird nicht umgebaut und wird in Zukunft als Lager genutzt. Im Erdgeschoss, entlang der Centgasse, muss auch der Eingangsbereich geändert werden. Hier wird eine neue Tür gesetzt, hinzu kommt eine Fluchttüre. Der Brandschutznachweis liegt laut Bürgermeister Thorsten Wozniak vor.
Die rechnerisch erforderlichen 19 PKW-Stellplätze können auf dem Grundstück nicht errichtet werden. Die Stadt Gerolzhofen verzichtet aber bei allen Unternehmungen in der Innenstadt auf die Ablöse nicht nachzuweisender Stellplätze, wenn die Investitionen der Belebung der Innenstadt dienen. Und dies ist beim Kleinen Stadttheater unstrittig der Fall.
Wohin mit dem Publikum in den Pausen?
Günter Iff (Freie Wähler) wollte wissen, wo die Besucher ihre Autos abstellen und wo sich insbesondere die Raucher unter den Theatergästen in den Pausen aufhalten sollen. Iff schlug, dass das Publikum sich in den Pausen am Marktplatzbrunnen trifft, um Rücksicht auf die Anwohner der Centgasse zu nehmen. Bürgermeister Wozniak sagte, als Parkplatz böten sich die Flächen an der Verwaltungsgemeinschaft an. Über die Pausen habe man bislang noch nicht mit den Verantwortlichen gesprochen.
Ingrid Feil (CSU) monierte, dass schon seit mehreren Wochen im künftigen Theaterhaus gewerkelt werde, man aber erst jetzt den Antrag auf Nutzungsänderung im Stadtrat vorgelegt bekomme. Diese Vorgehensweise sei "schwierig". Es habe sich wohl um Arbeiten gehandelt, für die man keine Genehmigung braucht, antwortete der Bürgermeister.
Stadträtin Feil wollte außerdem wissen, ob im rückwärtigen Bereich des Gebäudes auch Fluchtausgänge oder Pausenbereiche geplant seien. Schließlich würden sich hier die Gärten und Ruhebereiche der unmittelbaren Anwohner befinden. Wozniak sagte, bei solchen Fragen sei das Landratsamt federführend. "Mir sind nicht alle Details bekannt."