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DITTELBRUNN: Strom von der Sonne ebenso wie aus der Wolke

DITTELBRUNN

Strom von der Sonne ebenso wie aus der Wolke

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    Zwischen Frankenholz und Chinaroller: Die Kommunale Energiemesse in Dittelbrunn lockte auch 2018 zahlreiche Besucher ins Marienbachzentrum.
    Zwischen Frankenholz und Chinaroller: Die Kommunale Energiemesse in Dittelbrunn lockte auch 2018 zahlreiche Besucher ins Marienbachzentrum. Foto: Foto: Uwe Eichler

    „Im Sommer Strom einfrieren, im Winter auftauen“: Das Motto der Leipziger Firma Senec ist keine Anspielung auf Wetterextreme durch Klimawandel. „Im Bereich Speichertechnik passiert momentan sehr viel“, sagte Matthias Windsauer auf der Kommunalen Energiemesse (KEM) im Marienbachzentrum. Der Vertreter der Bürger-Energiegenossenschaft Marienbachtal, selbst Energieunternehmer, stellte Cloud- oder Schwarmspeicher vor.

    In Überschusszeiten wird Solarstrom eines privaten Erzeugers gespeichert: auch extern, in einem Netzwerk. Benötigt der Teilnehmer mehr Strom, als er erzeugen kann, erhält er Energie-Guthaben aus dieser „Wolke“ zurück.

    Fünfte Messe

    „Energie sparen, nutzen, erzeugen“ war der Slogan der fünften KEM. „Ein kleines Jubiläum“, stellte Bürgermeister Willi Warmuth bei der Eröffnung fest, zu Klängen von Brahms und Debussy, die von den Musikschülerinnen Verena Dieterich, Maria und Luisa Baier beigesteuert wurden. Gut vertreten im „Konzert“ der Ehrengäste war die Interkommunale Allianz Oberes Werntal. Das Bayernwerk, Hauptsponsor neben der Sparkasse, übergab ein eBike als Dienstfahrzeug. Die Gemeinde wiederum spendete ein Preisgeld an Schüler des Rathenau-Gymnasiums, die ein Konzept für die energetisch-bauliche Modernisierung des Hambacher Heimatmuseums erarbeitet haben. Wasserlosen schloss sich an, wo es ein ähnliches Projekt gab.

    Grüner Plan für Dittelbrunn

    Warmuth verwies auf den „Grünen Plan für Dittelbrunn“ mit Maßnahmen zur Klimawandel-Anpassung, im nachhaltigen Forst ebenso wie auf „regionalen“ Streuobstwiesen. Allein durch Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED werde man 132 Tonnen CO2 jährlich sparen.

    „Wir müssen etwas unternehmen“, sagte Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) als Schirmherr zur Energiewende, „nicht nur in Brüssel und Berlin, auch an der Basis“. Man brauche bezahlbare Energie, Einsparung ebenso wie Wirtschaftsimpulse. Die Debatte dürfe nicht ideologisch geführt werden. Mancher Demonstrant, der gegen Kernkraft wie Windkraft sei, erzeuge beim Protest selbst viel CO2. Er sei zwar gegen weitere Stromtrassen nach Bergrheinfeld, mit der SuedLink-Erdverkabelung sei aber viel erreicht worden.

    Landrat Florian Töpper (SPD) verwies aufs frühe Engagement des „Energielandkreises“: mit 45 Windkraftanlagen, 5400 PV- und 38 Biomasseanlagen, neun Wasserkraftwerken und fünf Klärgasanlagen. Damit erzeuge man jährlich 7,5 Millionen Kilowattstunden Strom, genug für 2500 Haushalte oder um 41 Millionen Kilometer weit elektromobil zu fahren.

    Über 30 Aussteller aus der Region

    Über 30 regionale Aussteller zeigten an zwei Tagen ihre Angebote, vom heimischen Kamin übers Dämmen und Lüften bis zum flotten chinesischen E-Roller. Oder den Elektro-Opel Marke Ampera, viel gelobt, aber nur in kleiner Stückzahl erhältlich. Dazu gab es Fachvorträge, ebenso Führungen zur Hackschnitzelheizung und Photovoltaikanlage der Schule. „Zufrieden“ mit Besucherstrom und Fachgesprächen zeigte sich Peter Härterich. Der Vize-Bürgermeister will künftig die Leitung der etablierten Messe abtreten, aus zeitlichen Gründen. Gefordert wurde an einigen Ständen eine klare Linie der Politik pro Energiewende, das Wort von der „heiligen Autoindustrie“ war zu hören. „Es müsste um Elektromobilität gehen, wir reden übers Dieselverbot“, monierte ein eBike-Händler.

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