Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

GEROLZHOFEN: Teufelskreislauf Arthrose

GEROLZHOFEN

Teufelskreislauf Arthrose

    • |
    • |
    Volles Haus im Vortragsraum beim Arzt-Patienten-Seminar: Der Vortrag „Arthrose – wenn die Gelenke schmerzen“ stieß auf allergrößtes Interesse.
    Volles Haus im Vortragsraum beim Arzt-Patienten-Seminar: Der Vortrag „Arthrose – wenn die Gelenke schmerzen“ stieß auf allergrößtes Interesse. Foto: FOTO: Guido Chuleck

    Der Vortragsraum in der Geomed-Klinik Gerolzhofen war beim Arzt-Patienten-Seminar derartig voll besetzt, dass manch Interessierter auf einem Tisch an der rückwärtigen Wand sitzen musste. Das Thema lautete „Arthrose – wenn die Gelenke schmerzen; Ursache und moderne Therapiemöglichkeiten“. Referent war Matthias Blanke, Chefarzt Orthopädie, Unfallchirurgie und Endoprothetik am Schweinfurter Leopoldina und seit 1. Juni auch an der Geomed-Klinik. Die gefühlt 100 Zuhörer waren überwiegend Senioren im Rentenalter, durchmischt aber mit merklich jüngeren Männern und Frauen.

    „Wenn Sie aber glauben, es hilft, dann nehmen Sie die Mittel.“

    Matthias Blanke Chefarzt am Leopoldina

    Das Krankheitsbild Arthrose (Gelenkverschleiß), so der Mediziner, sei die Schädigung oder das Verschwinden des Gelenkknorpels. Der verbindet die Gelenke, sorgt für eine glatte Oberfläche der Gelenkenden und damit für eine reibungsarme Beweglichkeit. Zudem darf er sich wie ein Stoßdämpfer vorgestellt werden. Werde eine Arthrose nicht behandelt, begebe sich jeder Patient unweigerlich in einen Teufelskreislauf. „Der Knorpel ist beschädigt, es kommt zu Entzündung und Schmerz, gefolgt von einer Schonhaltung.

    Die bringt einen Bewegungsmangel mit sich, was zu einer mangelhaften Knorpelernährung und später zum Knorpelverschleiß und irgendwann zur endgültigen Beschädigung bis hin zur Auflösung führe.“ Die Folge: Knochen reibt auf Knochen, mit den dazugehörigen Schmerzen, die bis in andere Gliedmaßen ausstrahlen können.

    Möglichkeiten der medizinischen Hilfe gebe es genügend, so Blanke. Von den Nahrungsergänzungsmitteln, die „mit vielen bunten Bildern in der Werbung“ angeboten werden, hält der Orthopäde nicht viel. „Die Wirkung – das Nachwachsen eines Knorpels etwa – ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen, aber manche Patienten schwören darauf“, sagt er. „Wenn Sie aber glauben, es hilft, dann nehmen Sie die Mittel.“

    Medizinisch wirksamer seien konservative oder operative Behandlungen, denen sich der Chefarzt zuwendete. Grundsätzlich müsse jeder Patient für sich selbst gesehen werden, Mediziner sprechen von individueller Hilfe.

    So sei es beispielsweise möglich, Knorpel unter bestimmten Bedingungen zu transplantieren. „Das kommt auf den Grad der Schädigung an.“ Auch werde unterschieden zwischen Hüft- und Kniegelenkarthrose, vermehrt auch der Schulterarthrose. Mit kurzen Filmen demonstrierte Blanke die Heilungserfolge, und auch ein anwesender Patient schilderte seine sehr positiven Erfahrungen.

    Ziel der Behandlung sei es, dass die Patienten möglichst am ersten Tag nach der Operation die Gelenke wieder voll belasten können. Sie müssten auch belastet werden, denn „durch die unter Umständen monatelange Schonhaltung, wegen des Schmerzes, kommt ein Muskelschwund dazu, und der oder die Muskeln müssen wieder aufgebaut werden“.

    Insgesamt arbeitet Blanke mit knochenschonenden Implantaten (aus Keramik), bevorzugt die mininalinvasive OP-Technik (die sogenannte Schlüsselloch-Technik) und ersetzt, soweit möglich, nicht gleich das ganze Gelenk. Alternativen stehen mit der Transplantation und der „Wachstumsfaktorenbehandlung“ (ACP – Autologes Conditioniertes Plasma) als weitere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden