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GEROLZHOFEN: Übergriffe beim Weinfest: Aussage steht gegen Aussage

GEROLZHOFEN

Übergriffe beim Weinfest: Aussage steht gegen Aussage

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    Wegen der angeblichen sexuellen Belästigung zweier Frauen im Alter von 26 und 59 Jahren am Weinfestmontag (18. Juli) auf dem Gerolzhöfer Marktplatz laufen noch die polizeilichen Ermittlungen. Aussage steht gegen Aussage. Die angeblichen Täter bestreiten die Übergriffe und behaupten ihrerseits, erst mit ausländerfeindlichen Parolen belästigt und dann sogar körperlich angegriffen worden zu sein.

    Wie die Gerolzhöfer Polizei berichtete, seien die beiden Frauen aus einer fünfköpfigen Gruppe von Jugendlichen heraus sexuell belästigt und mehrfach unsittlich im Intimbereich berührt worden. Die Gruppe konnte vom Sicherheitsdienst festgehalten und der Polizei übergeben werden. Der Tatverdacht richtet sich gegen zwei Minderjährige im Alter von 16 und 17 Jahren. Sie stammen aus Afghanistan und Eritrea.

    Vormund im Urlaub

    Die beiden Verdächtigen sind im ehemaligen Kloster in Lülsfeld untergebracht, wo der Caritasverband für die Diözese Würzburg eine Übergangseinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorhält. Nach Angaben der Polizei Gerolzhofen konnten die beiden Verdächtigen bisher noch nicht polizeilich vernommen werden. Bei der Vernehmung müsse der Vormund der Jugendlichen anwesend sein, erklärt Jochen Belz, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Gerolzhofen. Doch der Vormund und auch dessen Stellvertreter seien bislang im Urlaub gewesen.

    Die Anschuldigungen gegen die jungen Leute seien allerdings „glaubwürdig und sicher nicht aus der Luft gegriffen“, sagt Belz zum derzeitigen Stand der Ermittlungen. Die männlichen Begleiter der beiden mutmaßlichen Opfer hätten die Frauen verteidigt. Dabei sei es offenbar auch zu einer Schubserei gekommen, so Belz. Einer der Jugendlichen sei verletzt worden, so dass er im Krankenhaus Gerolzhofen behandelt werden musste. Die Verletzung habe der junge Mann sich aber selbst zugefügt, als er aus Wut ein Weinglas in seiner Hand zerdrückte.

    „Brachial geschubst“

    Sebastian Schoknecht, der Pressesprecher des Caritasverbandes, sagt, die beiden Jugendlichen aus Lülsfeld hätten bei einer internen Befragung die angeblichen Übergriffe vehement bestritten. Ein älterer Mann, so behaupten die Jugendlichen, habe beim Weinfest „Scheiß Ausländer“ gerufen. Als sie schon auf dem Rückweg gewesen seien, sei einer der Jugendlichen so brachial geschubst worden, dass er stürzte und sich dabei Abschürfungen zuzog. Außerdem soll es Zeugen geben, die die jungen Männer – so deren Aussage – hinsichtlich der sexuellen Übergriffe entlasten könnten.

    Die Ermittlungen zum genauen Tatablauf führt die Gerolzhöfer Polizei und bittet Zeugen und weitere Geschädigte, sich unter Tel. (0 93 82) 94 00 zu melden.

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