Die Mainleite von dem deutlich zu viel an Buschwerk befreien: Das ist eines der Ziele des 2014 gegründeten Vereins „Mainleite Schweinfurt-Schonungen“. Seit 2015 verhelfen auch Ziegen des Schäfers Dietmar Weckbach aus der Rhön dazu. Sie fressen Grundstück für Grundstück das Buschwerk nieder. Damit die Tiere nicht abhauen, haben die Stadt Schweinfurt und der Verein Zäune angeschafft.
Letzte Woche rissen Unbekannte einen Wildzaun aus der Verankerung, teilweise wurde er durchtrennt, außerdem die Stromleitung gekappt. Weil diese völlig unsinnige Tat einige Zeit in Anspruch genommen haben dürfte, hoffen Polizei, Stadt und die Verantwortlichen des Vereins auf Beobachtungen von Zeugen, um dem oder den Täter(n) auf die Spur zu kommen.
Sinnlose Attacke
Die schwer nachvollziehbare sinnlose Attacke auf den Wildzaun muss letzte Woche zwischen Donnerstagnachmittag und Freitagmorgen, also von 13. auf 14. Juli passiert sein. Nur Dank des sofortigen Einsatzes von Vereinsmitgliedern, dem Schäfer und weiteren Helfern konnte verhindert werden, dass die Ziegen das Weite suchen, schilderte zweiter Mainleite-Vorsitzender Friedel Tellert.
Die rund 30 Ziegen waren auf einem Grundstück im vorderen Jägerpfad im Fress-Einsatz.
Laut Tellert hat/haben der/die Täter den Zaun auf 200 Metern demoliert und auch die gelegte Stromleitung zerstört. Ein Vier-Stunden-Einsatz sei nötig gewesen, um den Zaun wieder aufzurichten und zu flicken. „Zum Glück konnten wir die Ziegen im Gelände halten“, sagt Tellert. Der Schaden wird mit rund 300 Euro angegeben. Wegen des ehrenamtlichen Schnelleinsatzes vergleichsweise wenig.
Rund ein Zehntel der Gesamtfläche auf städtischem Mainleite-Gebiet ist mittlerweile vom Dickicht befreit, schätzt Tellert. Der Einsatz der Ziegen hilft auch bei der Lösung des zweiten großen Problems: es gibt zu viele Wildschweine. Die schon von Ziegen heimgesuchten Grundstücke meiden sie. Der Grund ist wohl der hinterlassene Kot.
Aber: In einigen noch immer stark verbuschten Grundstücken vor allem im unteren Bereich verstecken sich die Tiere tagsüber weiterhin. Sie sind auch verantwortlich für die Steine, die auf der früheren Bundesstraße landen.
Schwierige Jagd
Die einzige Lösung, ihnen beizukommen, wäre das Bejagen. Mit Sondergenehmigung wäre das möglich, aber wegen der Hanglage und Notwendigkeit zu sperren, nicht einfach. Und: Die Jagd stößt auf Widerstände. Mehrere Hochsitze wurden beispielsweise schon zerstört. Wer dahintersteckt, wissen Tellert und Co. nicht, wenngleich es eine Vermutung gibt. Diesen Hinweis gab man nach der Zerstörung der Weidzäune an die Polizei weiter. Ebenfalls übermittelt ist die möglicherweise hilfreiche Beobachtung eines Wanderers. Außerdem seien Spuren gesichert worden.
Tellert kann eine solche Tat nicht verstehen, hofft, dass die Polizei erfolgreich ermittelt. Wer noch Hinweise geben kann, meldet sich bei der Schweinfurter Polizei unter Tel. (0 97 21) 20 20.