Zum Ende dieses Jahres wird es in der Marktgemeinde Oberschwarzach einen Verein weniger geben. Nach rund 40 Jahren endet das Vereinsleben des Katholischen Frauenbundes Oberschwarzach (KFDB), der während seiner letzten Jahreshauptversammlung im Juli seine Auflösung beschlossen hatte. Zum Abschied waren die Frauen zu einem Sommerfest auf der Terrasse des Sebastiani-Hauses eingeladen, wo noch einmal gemeinsam über die vergangenen Jahre Bilanz gezogen werden konnte. Bis zum Jahresende wird es noch eine Rosenkranz-Andacht und einen Ausflug geben, eventuell auch eine kleine Adventsfeier. Ab dem Jahr 2023 ist der Verein dann aber endgültig Geschichte.
Leicht gefallen ist die Auflösung dem aktuellen Vorstandsteam mit Vorsitzender Ingeborg Geldner und ihren Vorstandskolleginnen Veronika Engel und Barbara Mann nicht. Aber es fehlt an Nachfolgerinnen. Seit dem Jahr 1985 steht Geldner dem am 17. März 1981 aus der damaligen Landfrauengruppe heraus gegründeten KFDB vor. Seit 2015 sind ihre Mitstreiterinnen im erweiterten Vorstandsteam mit aktiv. Ausgeschieden sind seitdem Magdalena Kraiß-Güdü und die verstorbene langjährige Schriftführerin Doris Stegnar. Im Jahr 2015 hofften die Frauen noch, dass der Verein doch eine Zukunft hat, nachdem in den Jahren davor bereits Anzeichen für ein Ende gab.
Kein Nachwuchs in Sicht
Bei der Gründung, als Renate Zinser Vorsitzende war, waren insgesamt 32 Frauen mit dabei. Zur Hochphase hielten 74 Frauen dem Verein die Treue. Inzwischen sind es 48 Mitglieder mit einem Altersdurchschnitt jenseits der 60 Jahre. Jüngere Frauen haben in den vergangenen Jahrzehnten leider nicht den Weg zum Frauenbund gefunden, so dass es nicht nur an Nachwuchs bei der Führung fehlt, sondern auch bei den Vereinsmitgliedern.
Neben seinem kirchlichen Engagement, wie der Organisation von Rosenkranzandachten und der Maiandacht, werden auch andere, lieb gewordene Veranstaltungen in Zukunft von anderen organisiert werden müssen – wenn es sie denn weiter geben soll. Dazu gehört zum Beispiel der Frauenfasching im Sebastiani-Haus oder die beliebten Theaterfahrten. Vorträge und weitere Veranstaltungen im Schloss wurden ebenfalls vom Frauenbund organisiert. Auch Kochabende fanden im früheren Pfarrheim statt sowie Frauenfrühstücke. Viele werden auch die gemeinsamen Ausflüge in Erinnerung behalten, etwa in die Pfalz, nach Heidelberg, Nürnberg, Wiesbaden und Goslar. Viele Jahre lang übernahm der KFDB die Kaffeebar während des Weinfestes oder der Waldtage, veranstaltete Plätzchenverkäufe und bastelte für die Senioren zum Advent.

Auf die liebgewordenen Geburtstagsgrüße vom KFDB müssen die Seniorinnen und Senioren der Marktgemeinde in Zukunft leider auch verzichten.
Tausende Euro gespendet
Die Erlöse aus dem ehrenamtlichen Engagement des KFDB wurden in den vergangenen 40 Jahren als Spenden an unterschiedliche gemeinnützige Projekte und innerhalb der Marktgemeinde weitergegeben. So konnte sich nicht nur die Kirchengemeinde über Spenden für die Kirche oder eine Fahne freuen, sondern auch die Tafel und die Kinderkrebshilfe in Würzburg. Alleine in den vergangenen zehn Jahren spendete der Verein rund 7000 Euro.
In Zukunft, so hoffen es zumindest die Mitglieder des KFDB, wird es andere geben, Vereine oder Gruppierungen, die sich den vom KFDB ins Leben gerufenen Projekten verpflichtet fühlen oder auch neue Aktivitäten für die Einwohner der Marktgemeinde initiieren.