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Gerolzhofen: Viel Geld für Gewerbegebiete

Gerolzhofen

Viel Geld für Gewerbegebiete

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    Die Sanierung und Umgestaltung des Marktplatzes in Gerolzhofen könnte nun doch schon in diesem Jahr beginnen. Der Grund ist die geplante Wiedereröffnung des Gasthauses "Wilder Mann" mit dem angrenzenden Hotelneubau.
    Die Sanierung und Umgestaltung des Marktplatzes in Gerolzhofen könnte nun doch schon in diesem Jahr beginnen. Der Grund ist die geplante Wiedereröffnung des Gasthauses "Wilder Mann" mit dem angrenzenden Hotelneubau. Foto: Klaus Vogt

    Die Verschuldung der Stadt Gerolzhofen wird in diesem Jahr wieder die Zehn-Millionen-Grenze überspringen. Nach 9 431 835 Euro am Jahresbeginn soll der Schuldenstand am 31. Dezember 2019, so die Kalkulation von Kämmerer René Borchardt, dann exakt 10 295 003 Euro betragen. Das entspricht in etwa der Summe vom Jahresende 2014 und ist rund 800 000 Euro niedriger als der Höchststand am Ende von 2015. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird für heuer mit 1492 Euro angegeben. Vergleichbare Kommunen in Bayern, die wie Gerolzhofen ein Schwimmbad unterhalten, haben im Schnitt nur 784 Euro Schulden.

    Der Grund für die leichte Steigerung der Verbindlichkeiten ohne neue Kreditaufnahme sieht Bürgermeister Thorsten Wozniak in einer Reihe großer Investitionen, die die Stadt in diesem Jahr zu stemmen habe. "Wir machen allerdings nichts Überflüssiges." In den kommenden Jahren werde man, wenn auch in kleinen Schritten, den schon begonnenen Abbau der Schulden weiter konsequent vorantreiben. Die Finanzplanung sieht vor, dass bis Ende 2022 die Schulden auf rund 9,2 Millionen Euro sinken.

    Erweiterung in Richtung Norden

    Im bisher vorliegenden Haushaltsplanentwurf, der in seiner Endfassung am 18. März beschlossen werden soll, sind große Summen für zusätzliche Gewerbegebiete eingeplant. Für weiteren Flächenzukauf für die aufgrund der laut Bürgermeister hohen Nachfrage notwendigen Erweiterung des Gewerbegebiets "An der Mönchstockheimer Straße" in Richtung Norden sind rund 290 000 Euro eingestellt. Hinzukommen rund 360 000 Euro Ausgaben für den Straßen- und Kanalbau. Die Einnahmen aus Grundstücksverkäufen und Anliegerbeiträgen summieren sich dort, so der Plan, auf rund eine Million. 

    Auch für die Erweiterung des Gewerbegebiets "Westlich der Alitzheimer Straße" wird ordentlich Geld in die Hand genommen. 335 000 Euro sind dort für den Grunderwerb eingeplant, über 400 000 Euro sind es für die Erschließung mit Kanal, Wasser und Straßen. Auf der Einnahmenseite stehen als Erschließungsbeiträge und Verkaufserlöse bislang lediglich 280 000 Euro. 

    Die Stadt Gerolzhofen investiert in diesem Jahr wieder kräftig in die Erweiterung der Gewerbegebiete, im Bild die Flächen "An der Mönchstockheimer Straße".
    Die Stadt Gerolzhofen investiert in diesem Jahr wieder kräftig in die Erweiterung der Gewerbegebiete, im Bild die Flächen "An der Mönchstockheimer Straße". Foto: Klaus Vogt

    Für das Neubaugebiet "Am Nützelbach II" sind heuer schon eine Million Euro für den Straßenbau eingeplant, wenngleich es laut Bürgermeister Wozniak noch unsicher ist, ob es tatsächlich zu diesem Baugebiet kommt (Stichwort Bürgerentscheid) und falls ja, ob schon in diesem Jahr die Bauarbeiten beginnen können. Insgesamt wird die Erschließung rund 2,95 Millionen Euro kosten. Kosten für den Grunderwerb sind nicht eingebucht, weil sich die gesamte Fläche bereits in städtischer Hand befindet. Auf der Einnahmenseite stehen im Entwurf bislang nur rund 2,65 Millionen Euro als Erschließungsbeiträge der künftigen Häuslebauer. Die Summe, die die Stadt aus dem Verkauf der Baugrundstücke erlösen wird, steht noch nicht fest, soll aber laut Bürgermeister bis zum 18. März noch in den Haushaltsplan eingepflegt werden.

    Beiträge für Kläranlage

    Ein Großprojekt wird die betriebstechnische Erneuerung der Kläranlage. Dafür sind in diesem Jahr Ausgaben von 1,73 Millionen vorgesehen. Es ist noch unklar, ob und wie hoch das Projekt gefördert und damit für die Bürgerinnen und Bürger finanziell noch abgefedert wird. Denn der ungedeckte Betrag muss über Beiträge von den Gerolzhöfern beziehungsweise über eine vertraglich festgelegte Investitionskostenumlage von den ebenfalls an die Kläranlage angeschlossenen Dingolshäusern bezahlt werden. Für Gerolzhofen wurde ein Betrag von 800 000 Euro und für  Dingolshausen eine Summe von 100 000 Euro eingeplant, die über Beiträge einzutreiben sein werden. Für die Jahre nach 2022 sind nochmals satte acht Millionen Euro für die Verbesserung der Kläranlage eingeplant.

    Marktplatz wohl schon heuer

    Obwohl der Beschluss des Stadtrats noch steht, die Sanierung des Marktplatzes zeitlich nochmals zu verschieben, wurden im Haushaltsplan für alle Fälle doch schon mal 100 000 Euro für 2019 eingeplant. Der Grund: Wegen des Baus des Hotels und der geplanten Wiedereröffnung des Gasthofs "Wilder Mann" sei mit einer Diskussion und einer Entscheidung im Stadtrat zu rechnen, den Marktplatz doch schon zeitnah anzugehen, sagte Bürgermeister Wozniak. Von 2020 bis 2022 steht in der Summe dann eine Million Euro für die Gestaltung bereit, weitere 260 000 Euro dienen der Erneuerung des Kanals.

    Es sei klar, so Wozniak, dass der Marktplatz nicht in einem Rutsch saniert und umgestaltet werde, sondern Stück für Stück, weil ein Teilbereich des Platzes auch im Interesse der Geschäftsleute immer begeh- und befahrbar sein müsse. Für die in der Diskussion stehende städtische Beteiligung am Bau einer Tiefgarage unter dem Hotel "Wilder Mann" und dem Pausenhof der Grabenschule wurde für heuer noch kein Geld eingestellt, erfuhr Thomas Vizl (Geo-net) auf Nachfrage. "Es ist hier noch nichts entschieden", sagte Wozniak, "und für 2019 wird sowieso noch nichts laufen können."

    Investition in Spielplätze

    200 000 Euro sind eingestellt für den Bau des Sport- und Skaterparks südlich der Tennisplätze. Auch der von der CSU-Fraktion angeregte Verkauf des Spielplatzes hinter dem Rübezahl-Haus soll in diesem Jahr umgesetzt werden. 90 000 Euro sind hier als Einnahmen aus dem Grundstücksgeschäft eingeplant - Geld, das 2020 dann in die Spielplätze beziehungsweise in einen attraktiven Großspielplatz investiert werden soll.

    Noch Fragen offen lässt die geplante Investition in Höhe von 150 000 Euro für einen Wohnmobilstandort. Details wurden hier in öffentlicher Sitzung noch nicht diskutiert. Falls aber der Plan umgesetzt würde, eine der neuen Schulen auf dem Großparkplatz an der Ecke Lülsfelder Weg/Schallfelder Straße zu bauen, müssten auch die dortige Stellflächen für Wohnmobile weichen. 

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