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GEROLZHOFEN: Von Hexen und Hexensprüchen

GEROLZHOFEN

Von Hexen und Hexensprüchen

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    Mit Märchen und Hexensprüchen erfreuten zum Weltgeschichtentag Erzählerinnen des unterfränkischen Erzählkreises das Publikum in der Stadtbibliothek. Mit seinen Instrumenten und Gegenständen sorgte dazu Rainer Schwander (sitzend) für die passenden Töne. Von links: Brigitte Klinkel, Elisabeth Köhler, Elisabeth von Erdmann, Annette Martin, Heidi Andriessens.
    Mit Märchen und Hexensprüchen erfreuten zum Weltgeschichtentag Erzählerinnen des unterfränkischen Erzählkreises das Publikum in der Stadtbibliothek. Mit seinen Instrumenten und Gegenständen sorgte dazu Rainer Schwander (sitzend) für die passenden Töne. Von links: Brigitte Klinkel, Elisabeth Köhler, Elisabeth von Erdmann, Annette Martin, Heidi Andriessens. Foto: Foto: Brigitte Pfister

    Das Leben und Wirken außergewöhnlicher Frauengestalten wurde in früheren Jahrhunderten gern in Geschichten eingebaut.

    So entstanden Märchen in denen weise Frauen und Hexen als zwiespältige Gestalten in den Verlauf der Geschichte eingreifen wodurch eine märchenhafte aber auch unheimliche Atmosphäre entsteht. Eine kleine Kostprobe hiervon bekam die kleine, aber sehr interessierte Zuhörerschaft in der Stadtbücherei zu Gehör die der Einladung zum Weltgeschichtentag gefolgt war.

    Mit Unterstützung der Volkacher Märchen-Stiftung Walter Kahn wurde der Abend von der Stadtbibliothek und dem Kulturforum Gerolzhofen veranstaltet.

    Gebannt und begeistert lauschte das Publikum den mit Mimik und Gestik sehr einprägsam vorgetragenen Märchenerzählungen der fünf Erzählerinnen des unterfränkischen Erzählkreises. „Von Hexen und weisen Frauen“ lautete das Thema des Abends.

    Mädchen in Vögel verzaubert

    Wohlbekannte und auch unbekannte Märchen bekamen die Anwesenden zu Gehör, wobei so manches Mal ein unheimliches Gefühl nicht ausblieb. Als böse Hexe erwies sich die alte Frau in „Jorinde und Joringel“, das Brigitte Klinkel erzählte. Tausende von jungen Mädchen verzauberte die Hexe in Vögel.

    Auch Jorinde, die zusammen mit ihrem Bräutigam Joringel zu nahe an das Schloss der Hexe geriet, verwandelte sie in eine Nachtigall. Mithilfe einer blutroten Blume, die sich als Zauberschlüssel erwies, gab Joringel seiner Braut und allen anderen Jungfrauen ihre menschliche Gestalt zurück.

    Mit dem wohlbekannten „Hänsel und Gretel“ erzählte Elisabeth Köhler von einer weiteren bösen Hexe, die die beiden Geschwister braten und aufessen wollte. Gretel überlistete aber schließlich die alte Frau und stieß sie in den Backofen. Beladen mit den Reichtümern, die sie im Hexenhaus gefunden hatten, fanden Hänsel und Gretel wieder nach Hause.

    Als weise Frau erwies sich dagegen die Hexe in „Die Gänsehirtin am Brunnen“. In diesem Märchen erzählte Elisabeth von Erdmann wie die alte Frau eine wunderschöne, von ihrem Vater verstoßene Prinzessin beschützte. Mit einer hässlichen Haut über dem Gesicht verbarg sie deren Schönheit.

    Ein junger Graf beobachtete die Prinzessin beim Waschen am Brunnen, als sie diese zweite Haut ablegte. Zusammen mit dem Königspaar, das die Verbannung ihrer Tochter bereute, suchte der Prinz das Haus der alten Frau auf. Hier fanden sie die Königstochter, die nun ihr wahres, schönes Gesicht zeigte. Aus dem alten Haus wurde ein prächtiger Palast und die die Prinzessin war sehr reich. Denn, alle Tränen, die sie während ihrer Verbannung vergossen hatte, waren Edelsteine, die die alte Frau gesammelt hatte.

    In „Die drei Spiegel der Zauberin“ erzählte die Bad Kissingerin Heidi Andriessens von der Suche eines Königssohnes nach einem Stern, einem Mond und einer Sonne.

    Eingefangen in drei Spiegel zauberte ihm eine alte Zauberin auf ihrem Sterbebett diese Dinge. Dafür musste der Prinz für sie beten und den Teufel verjagen. Nun willigte eine junge Königin, die diese Gaben gefordert hatte, in eine Ehe mit dem Prinzen ein.

    „Die drei Fragen des Teufels“ erzählte Annette Martin aus Bad Brückenau. Ein kleines Mädchen, das an den Teufel verkauft werden sollte, beantwortete dessen Fragen richtig und konnte sich so retten. Eine blaue Dame hatte der Kleinen zuvor die richtigen Antworten eingeflüstert.

    „Maluka, malaka“

    Mit magischen aber auch Gutes versprechenden Hexensprüchen „verzauberten“ zwischen diesen Fabeln die Erzählerinnen das Publikum. Unheimlich begannen diese beispielsweise mit „Maluka, malaka“ oder „Abrakadabra“. Aber auch der beruhigende Spruch „Heile, heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Schnee, morgen tut?s dem Bobbele nicht mehr weh“, war zu hören.

    Geräusche, die Rainer Schwander im Hintergrund mit den verschiedensten Gegenständen erzeugte, trugen ebenfalls zum mystischen Verlauf des Abends bei. Neben kleinen Melodien erklangen leise und laute, lang gezogene oder kurze Töne. Es knisterte, knatterte und raschelte, Glocken erklangen oder Körner rieselten.

    Alle diese Darbietungen zusammen führten zu einem geheimnisvollen, letztendlich aber befriedigenden Gefühl unter dem Publikum. Denn alles nahm ein gutes Ende.

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