Wanderführer Harald Becker vom Steigerwaldclub Gerolzhofen führte kürzlich bei Kaiserwetter eine Gruppe von 23 Wanderbegeisterten ins oberfränkische-thüringische Grenzgebiet.
Gestartet wurde in Bad Colberg, Zeit zum Einlaufen gab es nicht, da der breite Waldweg gleich stramm nach oben durch einen alten Mischwald führte. Der Schnepfenbrunnen und der Kuhteich waren idyllische Plätze und haben zum Fotostopp angeregt.
Nach Verlassen des Waldes und auf freier Flur, mit sensationellem Rundumblick, war dann schon der Ort Heldburg und die gleichnamige Veste zu sehen. Unvermittelt trat die Veste mit ihrer beeindruckenden Größe und Dominanz ins Blickfeld. Nicht auf direktem Weg, sondern durch das imposante Städtchen Heldberg mit seinen vielen Fachwerkhäusern führte die Besichtigungstour. Leider liegt Heldberg aber im Tal, sodass ein schweißtreibender Aufstieg zur Veste folgte.
Das Ziel erreicht gab es die ersehnte Stärkung, um nach dem Mittagessen noch geschichtliche Kost aufzunehmen. Mit einem letzten Blick auf die umliegenden Burgen und Dörfer stieg die Gruppe wieder bergab und erreichte den "Todesstreifen" der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Ein gepflasterter Kolonnenweg führte zur Gedenkstätte Billmuthhausen. Der kleine Ort hatte eine 600-jährige Geschichte und wurde erst 1978 von der damaligen DDR-Regierung aus Sicherheitsgründen für die innerdeutsche Grenze dem Erdboden gleich gemacht und die Bewohner umgesiedelt.
Die letzten zwei Kilometer verliefen in einer Tallandschaft und auch der Anblick der Kurgebäude in Bad Colberg zeigte ein aktuell trauriges Schicksal. Trotz gut erhaltener moderner Gebäude sind das Thermalbad und die Klinik geschlossen. Ein bedrückend wirkender Leerstand. Auf dem Rückweg nach Gerolzhofen konnten noch zahlreiche gut hergerichtete Fachwerkdörfer bewundert werden. Landschaft und Kultur sind einen Besuch wert.
Von: Petra Schöllhorn (Wanderführerin, Steigerwaldclub Gerolzhofen)