Die Diskussion über die Pläne für das Dittelbrunner Baugebiet "Am Grund", in dem mit einem Gesamtkonzept im Anschluss an den Mehrgenerationenpark Wohnbebauung, ein Seniorenzentrum, ein Einkaufsmarkt und ein Ärztezentrum entstehen soll, ist in der Gemeinde voll entbrannt. Im März übergaben die Vertreter des Bürgerbegehrens gegen das Bauvorhaben 1278 Unterschriften an Bürgermeister Willi Warmuth. Der entsprechende Bürgerentscheid soll am 21. Juli stattfinden.
Im August 2017 hatte sich die Mehrheit der Bürger bei einem Bürgerentscheid klar gegen einen Einkaufsmarkt an dieser Stelle ausgesprochen. Ein Thema damals war die Konkurrenz zum bestehenden Tegut-Markt in Hambach, aber auch befürchtete steigende Verkehrsbelastung, Flächenverbrauch sowie das bestehende Einkaufsmarkt-Angebot in der Umgebung. Die Bindungsfrist dieses Bürgerentscheids endete im Sommer 2018. Als die neuen Planungen der Gemeinde öffentlich wurden, formierte sich der Widerstand in der Bevölkerung schnell dagegen, die Argumente sind im Grunde die gleichen wie auch 2017.
Befürworter stellen ihr Konzept am 20. Mai vor
Aus Sicht der Befürworter einer großen Lösung am Grund ist es aber kein Aufwärmen des alten Themas Supermarkt, sondern ein Kurswechsel bedingt durch ein neues Gesamtkonzept. Im Gespräch mit der Redaktion stellten Bürgermeister Warmuth, Gemeinderat Wolfgang Fuhl und Mit-Initiator Tobias Werberich das Konzept vor. Sie planen für Montag, 20. Mai, um 20 Uhr in der Schulturnhalle in Dittelbrunn einen Informationsabend zum Gesamtkonzept Grund unter dem Motto "Zukunft im Blick aus gutem Grund".
Dieser soll auch unabhängig von dem Ausgang der Gespräche zwischen Gemeinderat und den Initiatoren des neuen Bürgerbegehrens stattfinden. Es gibt das Angebot der Gemeinde, dass man zunächst nur den Flächennutzungsplan für das Gebiet ändert, aber in den nächsten fünf Jahren keinen Bebauungsplan aufstellt, um abzuwarten, wie sich das Thema Tegut in Hambach entwickelt.
Bürgermeister Warmuth spricht von einem "Vorzeigeprojekt" und möchte auch für Dittelbrunn eine Entwicklung ermöglichen, die aus seiner Sicht aufgrund des "hohen Siedlungsdrucks" in der Großgemeinde nötig ist. Natürlich setze man sich für den Erhalt des Tegut-Marktes in Hambach ein, man müsse aber auch den Blick dafür haben, die Kommune "zukunftssicher zu gestalten", so der Bürgermeister. Aus seiner Sicht und der seiner Mitstreiter ist das Gesamtkonzept den Bürgern offenbar nicht bekannt, deswegen wollen sie es ausführlich vorstellen.
Geplant ist im Anschluss an den Mehrgenerationenpark eine Wohnbebauung – im Flyer der Befürworter sind 19 Einfamilienhäuser zu sehen – sowie der Bau eines Seniorenzentrums in Kooperation mit AWO, ein Ärztezentrum mit Apotheke und Physiotherapiepraxis sowie etwa 1500 bis 2000 Quadratmeter für einen Einkaufsmarkt. Angebunden werden soll das Areal auch durch die Heeresstraße, die auf Dittelbrunner Gemarkung laut Warmuth mittlerweile der Gemeinde gehört. "Wir wollen jetzt vorausschauend planen, um schnell handeln zu können, wenn das Thema akut wird", so Warmuth.