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Kreis Schweinfurt: Warum will der Landkreis Bildungsregion werden?

Kreis Schweinfurt

Warum will der Landkreis Bildungsregion werden?

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    Bildung findet hauptsächlich in Schulen statt. Aber nicht nur dort: Um die Angebote zu verbessern und zu bündeln, wollen sich Stadt und Landkreis Schweinfurt vom Kultusministerium als Bildungsregion zertifizieren lassen. Dafür entsteht derzeit ein umfassendes Konzept.
    Bildung findet hauptsächlich in Schulen statt. Aber nicht nur dort: Um die Angebote zu verbessern und zu bündeln, wollen sich Stadt und Landkreis Schweinfurt vom Kultusministerium als Bildungsregion zertifizieren lassen. Dafür entsteht derzeit ein umfassendes Konzept. Foto: Martin Schutt (dpa)

    Bildung ist nicht nur für die Entwicklung von Menschen bedeutsam, sondern kann im wirtschaftlichen Sinn auch ein Standortfaktor sein. Das ist nur eines von vielen Mosaiksteinchen, die Stadt und Landkreis Schweinfurt bewegen, sich für die Zertifizierung als Bildungsregion zu bewerben. Vor dem Jugendausschuss des Kreistages zog Koordinatorin Kerstin Surauf eine Zwischenbilanz vor dem entscheidenden Schritt: Im nächsten Jahr soll die Bewerbung offiziell auf den Weg gebracht werden, das Zertifikat erwartet man im Herbst 2020.

    "Mehrwert für alle"

    Im Kern geht es um einen "qualitativen Mehrwert für alle Bildungsempfänger der Region", heißt es in der Beschlussvorlage. Somit sind nicht nur Schüler gemeint, sondern auch Auszubildende und Erwachsene. Denn letztlich gehe es darum, die Bildungs- und Teilhabechancen für alle – auch benachteiligte – Menschen zu steigern.

    Das Besondere an diesem Konzept ist, dass es nicht in den Büros der Verwaltung entsteht, sondern wesentlich im Austausch mit engagierten Bürgern, die sich ehrenamtlich an der Ausgestaltung beteiligen wollen. An einem ersten so genannten Dialogforum haben sich laut Surauf im Sommer 2018 mehr als 200 Menschen beteiligt. Dabei habe man sieben Handlungsfelder definiert, die inzwischen mit Inhalt gefüllt seien. Die Zahl dieser Säulen ist größer als in den Zertifizierungsvorgaben des bayerischen Kultusministeriums vorgeschrieben. So gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich sozusagen als Unterbau des Bildungsthemas mit der Familiensituation in der Region beschäftigt. Ein Fokus richtet sich dabei auf die frühe Fördeung von Kindern und den Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten.

    Digitalisierung das allumfassendes Thema

    Alle anderen Themenbereiche werden zudem überlagert vom Thema Digitalsierung, mit dem das Themenpaket ergänzt worden ist. "Ziel ist es, die eigene Bildungslandschaft so zu gestalten, dass sich junge Menschen gut in einer digitalisierten Welt zurechtfinden  und an den Entwicklungen bestmöglich partizipieren können", schreibt Surauf zu den Motiven.

    Gerade den Austausch in den sieben Arbeitsgruppen bezeichnet Surauf als "sehr gewinnbringend". Ziel sei es, ein breites Angebot zu schaffen, das als Motor für eine nachhaltige Arbeit in der Bildungsregion dienen soll. Es soll mit Institutionen gestützt werden. Demnach planen Stadt und Landkreis die Einrichtung eines gemeinsamen digitalen Bildungsportals, die Installierung eines Bildungsrats und die Einrichtung einer Fachstelle für ein datenbasiertes Bildungsmanagement.

    Hilfe für Kinder in sich ändernden Lebenspahsen

    Was sind die Inhalte der Konzepts? Die Säulen beinhalten die Begeleitung von Familien bei Übergängen in den Lebensphasen der Kinder: etwa von der Grund- in eine der nachfolgenden Schulen. Dazu soll es Beratungs- und Managementsangebote geben. Ein Element in der Bildungsregion soll die Vernetzung der Angebote und ihrer Träger werden. Das soll sich beispielsweise in der Kooperation zwischen Schulen und außerschulischen Bildungsträgern oder in Deutsch-Intensivkursen für neu zugewanderte  Menschen widerspiegeln.

    Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit den besonderen Lebenslagen junger Menschen, etwa wenn es darum geht, besonderen Förderbedarf zu erkennen und einzuleiten.Zur Bildungsregion zählt Surauf auch die Entwicklung einer Bürgergesellschaft, die sich nicht nur in ehrenamtlichen Engagements in Bildungsreinrichtungen manifestieren soll, sondern Stadt und Landkreis wollen eine gemeinsame Fachstelle für bürgerschaftlichen Einsatz schaffen. Letzte Säule des Konzepts ist der Umgang mit dem demographischen Wandel. Die Themenpalette reicht von der Standortsicherung für Schulen bis hin zur Sicherung von Fachkräften für die Wirtschaft.

    Der Jugendausschuss billigte das Konzept, das zuvor bereits den Jugendhilfeausschuss des Schweinfurter Stadtrats passiert hatte. Die Schweinfurter Region ist nicht die einzige, die sich um das Qualitätssiegel "Bildungsregion Bayern bemüht". Unter anderem laufen auch Bewerbungen aus den Landkreisen Haßberge und Bad Kissingen.

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