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Gerolzhofen: Was tut sich beim Naturkindergarten?

Gerolzhofen

Was tut sich beim Naturkindergarten?

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    In Gerolzhofen laufen die Planungen für einen privat betriebenen Naturkindergarten. 
    In Gerolzhofen laufen die Planungen für einen privat betriebenen Naturkindergarten.  Foto: Symbolbild Anand Anders

    In Gerolzhofen soll ein zusätzlicher Kindergarten entstehen. Im Juli wurde, wie berichtet, das Konzept dem Stadtrat vorgestellt. Danach wurde es für die breite Öffentlichkeit ruhig bei diesem Thema. Die Fraktion Geo-net stellte nun im Stadtrat den Antrag, dass der Stadtrat über den aktuellen Stand der Gespräche oder Planungen informiert wird.

    Das Kinderhaus St. Regiswind und St. Martin sowie der Waldkindergarten in Gerolzhofen sind komplett ausgebucht. Jennifer Rasch aus Gerolzhofen plant jetzt, ein Kinderhaus (einen "Naturkindergarten") unter privater Trägerschaft zu gründen. Drei Gruppen soll es geben für Kinder vom ersten Lebensjahr bis zur vierten Klasse: zehn Krippenkinder, 18 bis 20 Regelkinder und weitere 18 bis 20 Hortkinder.

    Thomas Vizl (Geo-net) sagte, damit die Investorin Jennifer Rasch weitere Schritte hinsichtlich Genehmigung und Umsetzung abklären könne, müssten erst die amtliche Ermittlung und Feststellung des Bedarfs vorliegen und ein geeigneter Standort gefunden werden. Beides sei die Aufgabe der Stadt. Es gebe derzeit interessante Förderprogramme, die allerdings auch Fristen hätten. Deshalb müsse man aufs Tempo drücken. Dem Antrag der Fraktion lag auch ein Dossier bei, in dem schon sechs mögliche Standorte für einen Naturkindergarten vorgeschlagen werden.

    Seit Wochen Gespräche

    Bürgermeister Thorsten Wozniak sagte, es würden seit Wochen bereits Gespräche geführt mit der Investorin, mit dem Landratsamt, der Verwaltungsgemeinschaft und mit der Landtagsabgeordneten Barbara Becker. Stefanie Döpfner (Geo-net) antwortete: "Uns liegen aber Informationen vor, dass diese Gespräche stocken. Deswegen unser Antrag." Wozniak reagierte säuerlich. Es sei doch "völlig normal", dass bei Gesprächen, an denen mehrere Stellen teilnehmen, auch mal eine Pause von zehn Tagen eintreten könne.

    Es gebe aus seiner Sicht zwei Möglichkeiten, erklärte Wozniak. Möglichkeit eins: Die Stadt ermittelt den Bedarf an Kindergartenplätzen. Allerdings werde dabei der allgemeine Bedarf für eine Kinderbetreuung festgestellt und nicht speziell nur für einen Naturkindergarten. Danach stelle sich für die Stadt die Frage, wie man diesem allgemeinen Bedarf nachkommen könne. Dies sei zum Beispiel möglich, indem die Stadt selbst einen Kindergarten aufmacht, die Kirchen, einen Verein oder einen privat geführten Naturkindergarten damit beauftragt oder auch bei Nachbargemeinden wegen freier Kapazitäten nachfragt, so Wozniak.

    Betreiberin kann selbst ermitteln

    Möglichkeit zwei: Die künftige Betreiberin eines Naturkindergartens ermittle selbst den Bedarf für ihre Einrichtung und lege der Stadt dann ihre nachgewiesenen Zahlen vor, erklärte der Bürgermeister. Und der Stadtrat würde dies dann möglicherweise anerkennen. Zudem müsse erst einmal klar sein, was überhaupt gebaut werden soll, ehe man sich Gedanken über einen möglichen Standort auf der grünen Wiese macht. Mehr könne er in einer öffentlichen Sitzung dazu nicht sagen. Er werde, so Wozniak, deshalb für die Ablehnung des Geo-net-Antrags stimmen. 

    Arnulf Koch (CSU) reagierte für seine Verhältnisse relativ scharf auf den Antrag von Geo-net. Der Antrag bringe die langjährigen Gepflogenheiten im Stadtrat durcheinander. Eine bloße Nachfrage unter "Verschiedenes", eventuell auch im nichtöffentlichen Teil der Sitzung, hätte doch völlig ausgereicht. "Dies ist ein nicht nachvollziehbares Vorgehen von Geo-net."

    Der Argumentation von Koch und Wozniak schloss sich dann ein Großteil des Stadtrats an. Der Antrag von Geo-net wurde mit 5:11 Stimmen abgelehnt. Nur Gisela Schwab (SPD) stimmte mit den vier Fraktionsmitgliedern von Geo-net.

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