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Schweinfurt: Weisgerber lobt Schüler für Fridays for Future

Schweinfurt

Weisgerber lobt Schüler für Fridays for Future

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    Fridays for future: Zu den Demonstration in Schweinfurt kamen bis zu 250 Schülerinnen und Schüler.
    Fridays for future: Zu den Demonstration in Schweinfurt kamen bis zu 250 Schülerinnen und Schüler. Foto: Anand Anders

    Als Klimaschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat sich die Schwebheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber einen guten Ruf erworben. Klimaschutz liegt ihr am Herzen, sie wurde auch schon als das "grüne Gewissen" der CSU bezeichnet. Weisgerber lud kürzlich Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis Schweinfurt ein, mit ihr über Klimaschutz zu diskutieren und zu erklären, was die Bundespolitik plant.

    Gekommen waren insgesamt zehn, darunter zwei Lehrerinnen und trotzdem war es eine interessante Diskussion auf Augenhöhe. Unter anderem waren zwei der Organisatorinnen der Schweinfurter Fridays for Future-Demonstrationen mit dabei, mit denen sich ein sehr reger und kritischer Austausch ergab. Weisgerber betonte, sie finde das Engagement der Schüler "toll, da junge Menschen aufstehen und sich stark machen für ihre Anliegen".

    Kritik an Lehrplänen der Schulen, in denen Klimaschutz keine Rolle spielt

    Amy und Xenia waren nicht nur in Sachen Klimaschutz und den damit verbundenen Fragen gut informiert, sie argumentierten auch für die von Fridays for Future kürzlich bundesweit aufgestellten Forderungen, unter anderem den schnelleren Ausstieg aus der Verbrennung von Kohle. "Mir macht der Klimawandel richtig Angst", erzählte Amy und brachte einen Weisgerber bisher unbekannten Aspekt ein: Die Tatsache, dass das Thema Klimaschutz offenbar nicht vollumfänglich in den bayerischen Lehrplänen – egal welcher Schulart – verankert ist. Auch die anwesenden Lehrerinnen bestätigten, dass sie das Thema in ihren Klassen in Eigeninitiative mit den Schülern behandeln.

    Die beiden Organisatorinnen gestanden zu, dass die Umsetzung der richtigen Maßnahmen, um den Klimawandel wenigstens einzudämmen, ein schwieriger Weg sei. Natürlich bringe die Einführung einer relativ hohen CO2-Steuer gerade für die ländliche Bevölkerung auch Härten, doch sie appellierten an die Politikerin, sich zu trauen, unangenehme Wahrheiten den Menschen gegenüber direkt auszusprechen. Den Kohleausstieg betreffend verwies Amy darauf, dass der Würzburger Klimaforscher Heiko Paeth in einem Vortrag erklärt habe, erneuerbare Energieträger schufen zehn Mal so viele Arbeitsplätze wie es derzeit im Kohleabbau gebe. "Vielleicht muss man einfach andere Prioritäten setzen."

    Weisgerber stellt den Klimaschutzplan 2020 der Bundesregierung vor

    Die Forderungen von Fridays for Future – unter anderem Kohleausstieg bis 2030, CO2-Steuer auf klimaschädliche Treibhausgase – sind nicht utopisch, sondern lediglich die konsequente Umsetzung dessen, worauf sich die Staatengemeinschaft im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 geeinigt haben: nämlich die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad mehr.

    Der mit Gas gespeiste Schriftzug "CO2" brennt nahe dem Kohlekraftwerk Staudinger während einer Aktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Weil Deutschland beim Klimaschutz zu langsam vorankommt, könnte es bald eine Steuerreform geben. 
    Der mit Gas gespeiste Schriftzug "CO2" brennt nahe dem Kohlekraftwerk Staudinger während einer Aktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Weil Deutschland beim Klimaschutz zu langsam vorankommt, könnte es bald eine Steuerreform geben.  Foto: Uwe Anspach

    Anja Weisgerber, die die Bundesregierung sowohl in Paris als auch vor wenigen Monaten bei der Klimaschutzkonferenz in Kattowitzvertrat, erklärte ausführlich, was in Berlin und auf europäischer Ebene geplant ist. Es gebe bereits ein Klimaschutz-Aktionspaket 2020 mit 100 Maßnahmen, außerdem arbeite man intensiv an einer Klimaschutzgesetzgebung, die noch 2019 verabschiedet werden solle. Die Unionsparteien wollen "Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialpolitik miteinander versöhnen".

    Sie gestand zu, dass "es auch mir manchmal zu langsam geht", das Thema Klimaschutz sei aber schlicht aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtungen sehr komplex. Ob das nun der Kohleausstieg bis 2038, die Elektromobilität, der Ausbau erneuerbarer Energieträger zur Stromgewinnung, der ÖPNV oder Energieeinsparung bei Gebäuden sei, "die Akzeptanz der Menschen ist ganz wichtig". 

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