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Schweinfurt: Wird Pappel am Spitalseebunker gefällt? SPD fordert Debatte

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Wird Pappel am Spitalseebunker gefällt? SPD fordert Debatte

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    Die Schwarzpappel am Spitalseebunker soll gefällt werden. Die SPD und der BN fordern erst ein Gutachten zur Standsicherheit des Baumes.
    Die Schwarzpappel am Spitalseebunker soll gefällt werden. Die SPD und der BN fordern erst ein Gutachten zur Standsicherheit des Baumes. Foto: Oliver Schikora

    Muss die Schwarzpappel am Spitalseebunker der Kettensäge zum Opfer fallen oder nicht? Kaum ein Thema in Schweinfurt wird in den letzten Jahren so emotional diskutiert wie Baumfällungen, insbesondere seit auf Initiative von CSU-Stadtrat Rüdiger Köhler vor eineinhalb Jahren die Baumschutzverordnung abgeschafft wurde.

    Die Stadt besitzt 25 000 Bäume, einer davon ist eine 80 Jahre alte Pappel, die in etwa zu dem Zeitpunkt gepflanzt wurde als der Spitalseebunker in den 1940er Jahren gebaut wurde. Heute ist es ein stattlicher Baum, der aus Sicht der Stadt zwei Probleme hat: ein gravierendes, nämlich den Grünastabbruch; dazu ein weiteres, das langfristig die Statik des Baumes gefährden könnte, nämlich den Befall mit dem so genannten Hornissenglasflügler, einem etwa vier Zentimeter großen Falter, dessen Larven Löcher in den Baum fressen, bis zu seinen Wurzeln.

    Der Eigentümer des Spitalseebunkers, Birger Wilm, wandte sich an den Bund Naturschutz und die Schweinfurter Sozialdemokraten. Er kann nicht nachvollziehen, warum der Baum gefällt werden soll, der in unmittelbarer Nähe zum Mahnmal für die Opfer der Bombardierung Schweinfurts 1945 steht.

    Axel Meffert verwahrt sich gegen Misstrauen gegenüber seinen Mitarbeitern

    Im Umweltausschuss war die geplante Fällung Thema, allerdings unter dem Tagesordnungspunkt Informationen der Verwaltung, bei dem laut Geschäftsordnung keine Debatte zugelassen ist. Der Leiter des Servicebetriebs Bau & Stadtgrün, Axel Meffert, erläuterte die Hintergründe. Er verstehe, wenn Bürger nachfragten, so Meffert. Das Misstrauen gegenüber Verwaltung und vor allem seinen Mitarbeitern könne er aber in keiner Weise nachvollziehen.

    Die Baumkontrolleure der Stadt seien gut ausgebildete Baumpfleger, die die Bäume seit Jahren kennen. Er versicherte, kein städtischer Baum werde ohne Grund gefällt. Im Fall der Schwarzpappel am Bunker ist es aus Sicht Mefferts aber so, dass wegen der drei Grünastabbrüche der vergangenen Jahre sowie des Befalls mit dem Hornissenglasflüglers eine Fällung notwendig sei. Vor allem die Astabbrüche machten Sorgen, da unmittelbar daneben ein Gehweg und die Straße verlaufen: "Wir spielen mit der Sicherheit der Bürger kein russisches Roulette", erklärte Meffert. Die Fällung solle noch im Februar vorgenommen werden.

    "Wir spielen mit der Sicherheit der Bürger kein russisches Roulette"

    Axel Meffert, Leiter des Servicebetriebs Bau und Stadtgrün

    Ob das passiert, ist allerdings nun wieder offen. SPD-Stadtrat Peter Hofmann stellte einen Eilantrag zur nächsten Stadtratssitzung am 18. Februar. Er fordert vor dem Fällen eine so genannte Schalltomographie, bei der der Zustand des Baumes im Inneren geprüft wird. "Wir sollten uns einig sein, dass das Fällen eines solchen großen und örtlichkeitsprägenden Baumes immer nur das allerletzte Mittel sein darf", so Hofmann.

    Die Forderung, erst ein Gutachten einzuholen, hat auch der Bund Naturschutz aufgestellt. Ein von Richard Lindner befragter Baumexperte des BN erklärte, der Befall mit dem Hornissenglasflügler sei "in der Regel kein Anzeichen für einen größeren Defekt". Lindner betont, man verkenne nicht die Bedeutung der Verkehrssicherheit, "bevor jedoch ein Baum wie dieser gefällt wird, muss die Gefährdung eindeutig mit einem Gutachten nachgewiesen und alle anderen Maßnahmen zum Erhalt ausgeschöpft sein". Axel Meffert hatte erläutert, der Baum sei 2016 und 2019 zurückgeschnitten worden.

    Der Eigentümer des Gebäudes hat Peter Hofmann gegenüber darauf hingewiesen, dass der von der Stadt angesprochene Astabbruch nach einem Sturm gewesen sei und nicht aufgrund von Hitze. 

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