Mit einem stilvollen Neujahrsempfang im Steigerwaldzentrum in Handthal haben die Marktgemeinde Oberschwarzach und die katholische Pfarrei das Jahr 2019 eröffnet. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie viele Ehrengäste waren der Einladung zum Festakt gefolgt.
Bürgermeister Manfred Schötz sagte, dieser Empfang sei auch ein Dankeschön für die Arbeit der Ehrenamtlichen in der Gemeinde. Er sei froh, dass es hier noch so viele Menschen gebe, die Stärke und Lebenssinn aus ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit ziehen. Deren Einsatz lohne sich nicht nur für die Marktgemeinde, sondern auch für jeden einzelnen. "Wer sich ehrenamtlich engagiert, der ist weniger krank und lebt sieben Jahre länger", zitierte der Bürgermeister aus einer wissenschaftlichen Studie.

In seinem Ausblick auf das Jahr sagte Schötz, es stünden in den kommenden Monate große Projekte an. Mitte 2019 werde man den Planungsauftrag für die Sanierung des Echterschlosses vergeben. Weit fortgeschritten seien auch die Überlegungen, im alten Schulhaus eine Tagespflege für Senioren einzurichten. Für den örtlichen Kindergarten bestehe Bedarf für eine zweite Gruppe. Momentan suche man hier nach einer räumlichen Lösung. Drei Alternativen seien im Gespräch, so Schötz: entweder man nutze dafür das Schwesternhaus, oder den Jugendraum oder man errichte in unmittelbarer Nähe der Grundschule einen Neubau, in dem dann die älteren Kindergartenkinder bereits an das Schulleben herangeführt werden könnten. Am 15. Januar finde ein Gespräch von Gemeinde und Pfarrei mit den Fachbehörden statt, von dem man sich eine Lösung erhofft.
Turnhalle beginnt im Februar
Die Sanierung der Schulturnhalle ist dank hoher staatlicher Zuschüsse in trockenen Tüchern. Die Arbeiten sollen im Februar beginnen und bis zum September abgeschlossen sein. Der geplante Generationentreff soll heuer ebenfalls entstehen. Baubeginn werde im Februar/März sein, so der Bürgermeister. Und bis zum Juli wolle man fertig sein.
Ausdrücklich bedankte sich Bürgermeister Schötz für die Nachbarschaftshilfe der umliegenden Feuerwehren, der Rettungsdienste und der Polizei, als der Orkan Fabienne besonders den Gemeindeteil Schönaich heimsuchte. Wie man sich hier gegenseitig geholfen und beigestanden habe, sei vorbildlich gewesen.
Hart kritisierte Schötz den Verein "Nationalpark Steigerwald" für dessen jüngste Pressemitteilungen. Der Verein müsse akzeptieren, dass man für die Zukunft der Heimat kein "Totalschutzgebiet" brauche, sondern dass das Holz aus dem Steigerwald für die Herstellung CO2-neutraler Produkte wichtig sei. Was der Verein derzeit veranstalte, sei eine "verbale Hetzjagd", sagte der Bürgermeister. "So springt man nicht mit Menschen um, die nur ihrer Arbeit nachgehen."
Verzicht aufs Pfarrfest
Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Paul Römer betonte, es sei wichtig, dass man an der Tradition der liturgischen Feste festhalte, die nach wie vor "gut und gerne angenommen werden". Man habe allerdings darauf verzichtet, künftig noch ein Pfarrfest in Oberschwarzach abzuhalten. Angesichts der Vielzahl anderer Feste habe das Verhältnis zwischen ehrenamtlichem Aufwand und der Akzeptanz nicht mehr gepasst. Römer lobte das pastorale Team und insbesondere Pfarrer Stefan Mai. "Wir sind sehr froh, so einen guten Pfarrer zu haben."
Positives vom Landkreis
Dass Marktgemeinde und Pfarrei gemeinsam einen Neujahrsempfang ausrichten, sei ein gutes Zeichen, lobte Landrat Florian Töpper in seinem Grußwort. Überhaupt habe die Marktgemeinde eine beeindruckende Innen-Entwicklung genommen. Gute Nachrichten gebe es auch vom Landkreis Schweinfurt zu berichten. So sei die Einwohnerzahl entgegen der Prognose wieder auf über 115.000 Personen angewachsen. Bei einer Arbeitslosenquote von nur 2,2 Prozent herrsche praktisch Vollbeschäftigung. Es gebe eine hohe Nachfrage nach Gewerbegebieten und die Gemeinden hätten derzeit die höchsten Gewerbesteuereinnahmen seit dem Jahr 2008 zu verzeichnen. Gleichzeitig sei es dem Landkreis gelungen, seine Verschuldung stark zurückzufahren. Sie liege nun deutlich unter dem bayerischen Landesdurchschnitt.
Auch der Landrat sprach das schwere Unwetter an, das über den Raum Schönaich hereingebrochen war. Er sei bei seinen Besuchen vor Ort sehr beeindruckt gewesen, mit welchem Gemeinschaftssinn man sich in dieser Notsituation hier gegenseitig geholfen habe.
Weitere Grußworte sprachen Pfarrer Stefan Mai, die CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker und der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen, Bürgermeister Thorsten Wozniak.

Ehrung für verdiente Bürger
Bürgermeister Schötz nahm den Neujahrsempfang auch zum Anlass, verdiente Bürger zu ehren. Christian Ruß aus Siegendorf hat seine Berufsausbildung zum Steuerfachangestellten mit sehr guten Noten abgeschlossen. Erich Müller aus Kammerforst hat über Jahrzehnte in verschiedenen Vereinen aktiv mitgearbeitet, unter anderem war er Mitglied in der Kirchenverwaltung und im Pfarrgemeinderat. Waldemar Fuß aus Oberschwarzach hat bereits über 150 Mal Blut gespendet und damit vielfach Leben gerettet.
Der Empfang wurde musikalisch von der Steigerwaldkapelle Oberschwarzach unter der Stabführung von Christian Nöth und von den Handthaler Volkssängern (Leitung: Berta Jüttner) umrahmt. Michaela Braun hatte im Vorfeld 150 Kekse in der Form des Oberschwarzacher Schlosses gebacken, die - hübsch dekoriert und verpackt - an die Teilnehmer des Empfangs verteilt wurden.